Dienstag, 19. Mätz 1985 - D ***
Awt_r _ -
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f:\GUSSCHAU
POLITIK
Bindesanscabeii: Die Konsolidie-
rung der öffentlichen Finanzen
hat im abgelaufenen Haushalls-
jahr weitere Fortschritte gemacht
Die Ausgaben des Bundes stiegen
nur um 2,0 Prozent und blieben
damit- wiescbon 1983 -erheblich
unter dem Zuwachs des Bruttoso-
zialprodukts zurück.
B estehung en: Für abwegig hält es
Bundesaufienminister Genscher.
dnfl die „Entwicklung der
deutsch-sowjetischen Beziehun-
gen - wie vom neuen Parteichef
Gorbatschow angedeutet- von ei-
nem Wohlverhalten Bonns in Si-
cherheitsftagen abhängig ge-
macht werden konnte. {S. 10)
Kooperation: Nach langer Unter-
brechung nimmt Bonn die offi-
zielle wirtschaftliche Zusammen-
arbeit mit Polen wieder au£ Am
Donnerstag tagt in Warschau erst-
mals seit 1979 wieder die gemein-
same Wirtschaftskommission.
Einladung nach Kuba: Der Vor-
sitzende des Bundestagsaus-
schusses für Auswärtige Bezie-
hungen, Man (CDU), reist Ende
des Jahres nach Havana.
Extremismus: Knapp zwei Tage
nach seiner Verurteilung zu 14
Jahren Haft hat sich der Rechts-
extremist Walter Kexel in der
Frankfurter Justizvollzugsanstalt
das Leben genommen. Er war an
Sprengstoffanschlägen auf Fahr-
zeuge von US-Soldaien beteiligt
ZITAT DES TAGES
99 Wir werden das alles entscheiden-
de Problem der Arbeitslosigkeit nur in
den Griff bekommen, wenn wir jetzt
nicht auf halbem Wege stehen bleiben,
sondern die erfolgreich eingeleitete
Wiederbelebung der Maiktkrafte ent-
schlossen vorantreiben. 99
h«m Joachim Laogznann. Präsident des
B unde s v erba ndes der Deutschen Indu-
strie, der Unternehmer zu Neueinstellun-
gen aufforderte FOTO: JUPPDARCHMGER
Israel: Als „ausgezeichnet'' cha-
rakterisiert Botschafter Ben-Ari
die Beziehungen zur Bundesrepu-
blik. Das Verhältnis zwischen bei-
den Staaten werde jedoch „noch
lang» 11 durch die NS-Zeit belastet
sein. ©.4)
Teilzeit-Pfarrer In der Evangeli-
schen Kirche von Hessen und
Nassau wird es ab 1986 wegen der
Theologen- Arbeitslosigkeit auch
Teilzeit-Pfarrer geben, beschloß
die Frühjahrs-Synode.
Brasilien: Der Gesundheitszu-
stand des neuen Präsidenten Ne-
ves hat sich offenbar verschlech-
tet Nach einer Darm-Operation
hat sich da Präsident eine Lun-
genentzündung zugezogen.
Kriegsrecht gelockert: Erstmals
seit dem Militärputsch von 1980
steht der größte Tel der Türkei ab
heute nicht mehr unter Kriegs-
recht. Für elf weitere der insge-
samt 67 Provinzen wurde das
Kriegsrecht aufgehoben. Damit
sind die Bürgerrechte in 44 Pro-
vinzen wiederhergestellt
Rüstung: Zweifel an Präsident
Reagans Konzept der „strategi-
schen Vff rtpjHipmgsinitiat ivp“
äußerte der britische Außenmini-
ste Howe. Er verglich das Projekt
mit einer „neuen Maginot- Linie
des 21. Jahrhunderts", die durch
vagleichsweise einfache Gegen-
maßnahmen HTitprfaiifan werden
könnte. (S. 10)
WIRTSCHAFT
Arbeitsmarkt: Im Gegensatz zur Berlin-Engagement: S iem e n s
Bundesregierung erwartet das baut eine vierte Produktionsstätte
Kieler Institut für Weltwirtschaft in Berlin. Mit einem Aufwand von
in diesem Jahr keinen Rückgang
der Zahl der Arbeitslosen. Haupt-
grund: die Lohnpolitik. (S. 11)
SalsgittoK Der bundeseigene
Konzern arbeitet sich aus den ro-
ten Zahlen heraus. Dieses Jahr
durfte der Verlust weniger als 100
Millio nen DM betragen. (S. 13)
Banwlrtsehaft: Philipp Hobt-
mann, Branchenerster in der Bun-
desrepublik^ weist für das vergan-
gene Geschäftsjahr einen Uber-
schuß von 49,6 (56) Millionen DM
aus. Die ungünstige Inlandskon-
junktur konnte teilweise im Aus-
land wettgemacht werden. (S. 12)
rund 80 Millionen DM für die erste
Baustufe wird in Siemensstadt ein
Werk für elektronische Steue-
rungssysteme da Automatisie-
rungstechnikerrichtet
Börse: Trotz fehlender Auslands-
orders war die inländische Anla-
gebereitschaft groß genug, um
m fci nwfrläg * an den Aktienmärk-
ten zu verhindern. Der Renten-
markt war etwas freundlicher.
WBLT-Aktienmdex 178,0 (177,5).
BHF-Renteninriex 100,223
(100,177)- Performance Index
98,952 (98,878). Dollarmittelkurs
34756 (3,4015) Mark. Goldpreis
289,85 (289,90) Dollar.
KULTUR
Loa vre: Proteste aus aller Welt
hat sich Frankreichs Kulturmini-
ster Lang mit dem Projekt „Grand
Louvre“ eingehandelt Er will das
unorganisierteste unter den gro-
ßen Museen des Lahdes mit ei-
nem neuen zentralen Eingang und
darüber einer riesigen gläsernen
Pyramide ausstatten. (S. 17)
Knitnrtage; Mit Aufführungen
französischer Bühnen sind in
Karimihedte „Europäischen Kul-
turtage“ eröffnet worden. Bis zum
30. März gastieren in beiden Thea-
terhäusem Bühnen aus Zagreb,
Krakau, Madrid, London, Florenz
und das polnische Pantomimen-
theater Tomaszewski Wroclaw.
SPORT
Fnßbalk Helm ut Benthaus, da Ski Alpin: Die Munchnerin Mari-
seinen Trainer-Vertrag beim Bun- na Kiehl gewann den Weltcup im
desliteklub VfB Stuttgart am Sai- Riesenslalom. Beim letzten Ren-
sonende nicht verlängern wird, nen in WaterviBe Valley (USA)
kehrt zum FC Basel zurück. reichte ihr ein achter Platz. (S. 9)
AUS ALLER WELT
Galapagos-Iiiseln: Wegen eines
Großbrands ist der Notstand aus-
gerufen worden. Wenn nicht bald
Hilfe .kommt, droht die Zerstö-
rung des Naturreservats. (S. 18)
Flensburg. Weil er glaubte, sich
mit Aids infiziert und auch seine
Familie angesteckt zu haben,
brachte ein Medizinstudent Mut-
ter und Bruder um. (S. 18)
Aids: Ein spektakulärer Fall be- Wetter: Bewölkt mit SchneefelL
schäftigt die Justizbehörden in Null bis drei Grad.
Außerdem lesen Sie In dieser Ausgabe:
Meinun gen: Ende da Wende? —
Leitartikel von Manfred Schell
zumCDU-Parteitag
Ausstellung: „Warum kommen
die Leute alte angezogen hier^
her?“- Von Peter Schmalz S. 3
Rheinland-Pfalz: Vogel wider
. stand dem Dro<^ da Mosel-Win-
zer -Landesbericht
Belgien: Stürzt die Regierung? -
Martens knüpft Nachrüstungsent-
' scheid an Vertrauensvotum 5.5
Bte Nur em reichhaltigeres An-
gebot kann dem Büdschiimrext
zum Durchbruch verhelfen s.i
Forum: Personalien und Leser-
briefe an die Redaktion da
WELT. Wort des Tages S.8
F e r nsehe n; Hörspiele aus Afrika -
Eine Initiative des WDR und da
Deutschen Wehe S.9
Sport: Eishockey - Die Rosenhei-
mer fühlen sich noch nicht ganz
sieter S.9
Sparer-Schatzgemeinschaft:
Sch ützenhilfe für Bonns reser-
vierte Haltung zum Ecu S.11
Ans alter Welt: Die Ölinseln im
Ekofisk-Fdd sind teilweise ohne
Versicherungsschutz S. 18
Kirchenwort „Zum Frieden -
tangiert die deutsche Frage
Evangelische Erklärung gegen „Wiederherstellung früherer Verhältnisse“
bitte zu werden und nicht ging Wie-
derherstellung früherer Verhältnisse
GERNOT FACIUS, Bonn
In die Diskussion über die Bedeu-
tung des 8. Mai 1945 hat die evange-
lische Kirche mit einem „Wort zum
Frieden“ eingegriffen, das so verstan-
den werden kann, als ob da Rat da
EKD und die Leitung des Bundes da
Evangelischen Kirchen in da „DDR“
die deutsche Frage für abgeschlossen
halten. Das von Landesbischof Edu-
ard Lohse (Hannover) und Landesbi-
schof Johannes Hempel (Dresden)
Unterzeichnete Papier vermeidet
zwar eine solche wörtliche Festle-
gung, die ja auch im Widerspruch
zum Wiedervereinigungsgebot des
Grundgesetzes stünde: aber es finden
sich Formulierungen wie diese: „Auf
deutschem Boden bestehen zwei
deutsche Staaten, deren Grenze zu-
gleich die Grenze zwischen Ost und
West geworden ist ... Es wurde uns
schwer, die Realität zweier deutscher
Staaten anzunehmen. Aba wir haben
erkannt Die Erhaltung des Friedens
hat den Vorrang vor allem anderen.“
Und an anderer Stelle: „Wir bitten die
Menschen, die durch den Krieg,
durch seine Folgen und durch die
späteren politischen Gegensätze be-
sonderes Leid erfahren haben, nicht
zu verlangen, die nicht zu haben ist“
Die Deutschen werden aufgefordert,
die heutigen Belastungen vor «ll*»™
als Folge des Zweiten Weltkrieges zu
begreifen und „als Folgen unserer
Schuld zu bedenken“.
Die gemeinsame Erklärung steht in
da Tradition der umstrittenen Ost-
denkschrift aus dem Jahre 1965, in
SEITE 10
Aunflgt am dar Erklärung
da für die Anerkennung da Oder-
Neiße-Linie plädiert worden war. Sie
knüpft aber auch an an die Stuttgar-
ter S chulderklärung des Rates da
EKD vom Oktober 1945 und an die
1968 veröffentlichte gesamtdeutsche
Kirchenstudie. 1968 war da Frieden
als zentraler Grundwert da Nation
definiert worden, an dem sich alles zu
orientieren habe. Es fällt auf, daß das
jetzt herausgegebene „Wort“ Begriffe
da aktuellen Politik über nimmt , et-
wa wenn verlangt wird, der Einsicht
zu folgen, daß Sicherheit heute nur
noch „in gemeinsamer Sicherheit lie-
gen kann“. Und: „Als Kirchen in bei-
den deutschen Staaten treten wir ge-
meinsam dafür ein, daß von deut-
schem Boden nie wieder ein Krieg
ausgeht Gemeinsam fordern wir, daß
da Rüstungswettlauf beendet wird.
Gemeinsam and wir überzeugt, daß
das System da nuklearen Abschrek-
kung kein dauerhafte Weg zur Frie-
denssicherung sein kann, sondern
unbedingt überwunden werden
muß.“
Warn dieser Text die Absage an ein
Offenhalten der deutschen Frage
meint dann dürfte er erhebliche Dis-
kussionen heraufbeschwören. Erster
Widerspruch regte sich in da Stel-
lungnahme des Präsidenten des Bun-
des da Vertrieben, Herbert Czaja. In
da Politik und da Geschichte, so
Czaja, gebe es keine prophetischen
Voraussagen. Zwar sei er kein Befür-
worter einer restaurativen Lösung,
die deutsche Frage müsse aber offen-
gehalten werden. Als Gegner der The-
se von einer Kollektivschuld frage er
die evangelischen Kirchen auch, was
mit dem Satz gemeint sei, die Deut-
schen sollten die heutigen Belastun-
gen als „Folgen unserer Schuld“ be-
denken, sagte Czaja dem Informa-
tionsdienst idea.
Flüge nach Iran und Irak eingestellt
Drohende Eskalation im Luftkrieg / Mubarak und Hussein reisten nach Bagdad
CoTDW. Bonn/Teheran
Die Lufthansa, die gestern ihren
Flugverkehr nach Teheran eingestellt
hat, wird möglicherweise heute mit
einem Sonderflug noch alle jene
Deutschen aus Teheran ausfliegen,
die angesichts da angedrohten iraki-
schen Bombenangriffe nicht in Iran
bleiben wollen. Schon am Sonntag
waren 300 Deutsche, vor allem
Frauen und Bonder, von da Lufthan-
sa aus Teheran nach Deutschland ge-
bracht worden.
Wie aus dem Auswärtigen Amt da-
zu bekannt wurde, hat die Bundesre-
gierung, um Panik zu vermeiden,
niemanden zum Verlassen Irans auf-
gefordert. Alle dort lebenden Bürger
da Bundesrepublik Deutschland
stunden jedoch mit da deutschen
Botschaft in Verbindung: sie seien
über die Sicherheitslage sowie dar-
über informiert, daß sie bis heute die
Möglichkeit zum Flug in die Heimat
hatten. In Teheran selbst befinden
sich kaum noch deutsche Frauen und
Kinder. An eine „Verdünnung“ da
Botschaft Bonns ist gegenwärtig
nicht gedacht
Angesichts der bedrohlichen Ent-
wicklung im Golfkrieg hatten gestern
neben der Lufthansa «neh andere in-
ternationale Flugges ellschaf ten, so
die Swissair, Britisch Airways und
Alitalia, ihre Linienflüge nach Tehe-
ran und Bagdad vorerst eingestellt
Die Fluggesellschaften von Frank-
reich (Air France) und Österreich
(AUA) wollten dagegen noch keine
Entscheidung treffen. Da Irak hatte
am Sonntag den iranischen Luftraum
zum Kriegsgebiet erklärt und die in-
ternationale Luftfahrt davor gewarnt,
von Dienstag 18.00 Uhr (MEZ) an die-
ses Gebiet zu überfLegen.
Ägyptens Präsident Hosni Muba-
rak und König Hussein von Jorda-
nien sind gestern überraschend zu
Gesprächen mit dem irakischen Prä-
sident Saddam Hussein nach Bagdad
geflogen, wo sie mit ihm über die
Kriegslage beraten wollen. Bei den
arabischen Verbündeten Bagdads ist
die Sorge üba mögliche irakische
Rückschläge an da Front sichtlich
gewachsen. Sie befürchten bei einem
Stag Teherans eine Gefahr für die Sta-
bilität da gesamten Golfregion.
Da seit zwei Wochen andauernde
Luftkrieg zwischen Irak und Iran
hielt gestern unvermindert an. Bag-
dad meldete, seine Luftwaffe habe
neue Angriffe gegen fünf iranische
Städte geflogen. Zugleich berichtete
die iranische Nachrichten Ima von
einem weiteren Raketenangriff auf
Ba gdad .
Widersprüchliche Angaben wur-
den üba die seit einer Woche um-
kämpften Gebiete an da Südfront
gemeldet Dort waren die Iraner am
Wochenende 30 Kilometer in iraki-
sches Gebiet ein gebrochen. Wahrend
Teheran mel de te, die iranischen
Streitkräfte hätten nun das Gebiet bis
zum Ostufa des Tigris erobert, versi-
cherte Bagdad, seine Armee hätte die
Schlacht gegen die acht eingefallenen
iranischen Divisionen gewonnen und
15 000 iranische Soldaten getötet
Seite t. Mit Tenor und Raketen
Berliner FDP läßt Oxfort fallen
Arbeitsbereich von Frau Laurien wird beschnitten / Mehr Gewicht für Pieroth
fungiert als FDP-Schatzmeister, be-
HANS-R. KARUTZ, Botin
Eine Woche nach ihrem hohen 8,4-
Prozent-Wahlerfolg sieht sich die Ber-
liner FDP in Personalquerelen ver-
strickt Auf dem Höhepunkt da Ko-
alitionsverhandlungen mit da CDU
wählte die mehrheitlich zur linken
Mitte zählende neue Fraktion den bis-
herigen FDP-Spitzemnann im Senat
Hermann Oxfort (Justiz) mit 8:4 Stim-
men ab. Die Freien Demokraten ver-
zichteten bei den Gesprächen mit der
CDU zugunsten eines dritten Res-
sorts auf das versprochene Bürger-
meisteramt Die FDP schickt minde-
stens zwei Neulinge in den Senat Auf
CDU-Beite bleibt das Team von Eber-
hard Diepgen unverändert Die Per-
sonalprobleme der FDP bleiben zu-
nächst ungelöst
In mehreren Nachtätzungen, die
üba das Wochenende anhielten, setz-
te die FDP ein drittes Ressort für sich
durch: Es soll .Jugend und Familie“
heißen und Teile von Verwaltungen
aufnehmen, denen bisher Hanna-Re-
nate Laurien (CDU) und ihr Kollege
Ulf Fink (Soziales) vorstanden. Die
FDP wollte für diese Aufgabe eine
Frau gewinnen, besaß jedoch bis zum
Montag noch keinen festen Vor-
schlag. Zu den dabei gehandelten Na-
men zählte auch die Münchena
FDP-Fraktionschefin Cornelia
dieses Ressort galt gestern die zum
rechten FDP-F3ügel zählende Abge-
ordnete Erika Schmid-Petiy, Exper-
tin im Bundeskartellamt Sie weist
SEITE 3
Goliath pater Davids
auch ein Pädagogik-Studium auf Dir
Ehemann Hermann ist Senatsrat
(Staatssekretär) beim Berliner Bun-
dessenator. Außerdem wurde in die-
sem 7. iigflmmpnhnng die lriirrlirh be-
stellte Frauen beauftragte des Senats,
die ehemalige FDP-Bundestagsabge-
ordnete Carola von Braun, genannt
Als neuer Finanzsenator und Nach-
folger von Gerhard Kunz (CDU) ist
da Kanzler da Technischen Univer-
sität Michael Höbich, vorgesehen. Er
sitzt jedoch keine Erfahrung in da
politischen Exekutive. Die CDU lehn-
te es ab, auf diesem Posten den Stell-
vertreter von Wirtschaftssenator El-
mar Pieroth, Senatsdirektor und
FDP-Vizechef Günter Rexrodt, zu ak-
stens m da für Balm wichtigen
„Wirtschaftsförderungsgesellschaft“
im kommenden Frühsommer.
Wahrend ach die FDP vergebens
bemühte, das von da CDU „mit
Klauen und Zähnen“ verteidigte Kul-
turressort zu erhalten, bleibt das Res-
sort „ U mwehschutz/Stadtentwick-
lung“ in FDP-Hand. Amtsinhaber
Horst Vetter war innerparteilich, von
da CDU und in da Öffentlichkeit
mehrfach Inkompetenz vorgeworfen
worden.
Im CDU-Bereich ändert sich vom
18. April an - dann wird der neue
Senat gewählt - wenig: Da gesamte
Bereich „Arbeit“ geht zu Pieroth,
Bundessenator Scholz verwaltet zu-
sätzlich das Justizressort
SchmalzJacobsen. .
1.75 Als Berliner Anwärterin Nr. 1 auf^Ptteren. Rexrodt besitzt e i nen Ver-
trag für die Übernahme des Chefpo-
Ausländern in West-Beirut droht der Tod
PETER M. RANKE, Athen
Die schiitdschen Fanatiker von da
Terror-Gruppe .Islamischer H eiliger
Krieg“ haben allen ausländischen
„Agenten“ da CIA und westlicher
Geheimdienste im moslemischen
West-Beirut mit Entführung oder Tod
gedroht Das betrifft, wie die Terror-
Organisation betont auch alle als
„Agenten“ getarnte Journalisten,
Techniker, Wirtschaftler oder Profes-
soren. praktisch also alle westlichen
Ausländer. In den Augen da Fanati-
ker sind alle Ungläubigen „Agenten“.
Die Gruppe bekannte sich zu zahl-
reichen blutigen Bomben-Attentaten
und übernahm auch die Verantwor-
tung für die jüngsten Entführungen
in West-Beirut Deshalb hat eine re-
gelrechte Flucht von Ausländem in
den sicheren christlichen Ostteil da
Stadt oder nach Übersee eingesetzt
Sowohl die amerikanische wie die
britische Botschaft haben ihre Staats-
angehörigen auf gefordert, das mosle-
mische West-Beirut umgehend zu
verlassen, wenn sie dort nicht drin-
gend gebraucht werden. Die Ameri-
kaner evakuierten vorige Woche
schon 18 Botschaftsangehörige mit
Hubschraubern nach Zypern.
Da da in da vorigen Woche gekid-
nappte Amerikaner Terry Anderson
C37) Korrespondent da amerikani-
schen Nachrichtenagentur Associa-
dd Presse war, verlassen nun die
meisten Journalisten das Commodo-
re-Hotel in West-Beirut und siedeln in
den Ost-Teil da Stadt üba. Ihnen
folgen ausländische Professoren da
Amerikanischen Universität von Bei-
rut, die ihren Lehrbetrieb wohl kaum
fortsetzen kann. Alle Bars mußten
schließen, und die Restaurants
schenken nicht einmal mehr Bia aus.
Im Universitäts-Viertel an da Rue
Bliss tauchen immer mehr Khomei-
ni-Plakate auf Die libanesische Poli-
zei ist so hilflos wie die Regierung
und rührt keinen Finger.
Auch da britische Wissenschaftler
Geoffrey Nash und da britische Ge-
schäftsmann Brian Levick, Direktor
da „Corel Oil", wurden von Schiiten
entführt In der Gewalt da Terror-Or-
ganisation in West-Beirut oder in der
syrisch besetzten Bekaa-Ebene befin-
den sich außerdem der US-Diplomat
William Buckley, der katholische
Geistliche Martin Jenco, da Presby-
teriana-Pfarrer Benjamin Weir und
da Bibliothekar Peter Kilburn von
da Amerikanischen Universität All
diesen Amerikanern will die Terror-
Organisation den „Prozeß“ machen.
Nur dem amerikanischen Kor-
respondenten Jeremy Levin gelang
bisher die Flucht Mitte Februar ent-
kam a aus einem Gefängnis in der
Bekaa-Ebene, wo die schiitischen
Terror-Gruppen ihre Hauptquartiere
haben. Sie operieren, wie westliche
Diplomaten in Beirut vermuten, mit
Wissen da syrischen Besatzungsar-
mee, von da sie Ausrüstung und Waf-
fen beziehen. Da gesamte Nach-
schub für die schiitischen Terroristen
im Libanon kommt üba Damaskus.
(SAD)
DER KOMMENTAR
Wort-Brücke - wohin?
ENNO v. LOEWENSTERN
D as „Wort zum Frieden" da
Evangelischen Kirchen ist
schwunglos ausgefallen - vom
Typus ha keine Vakündigung,
sondern ein Ausschußbericht, der
einen Kompromiß zwischen ver-
schiedenen Meinungen hasteilt
Welche hier vor allem geschont
werden sollten, das ergibt sich
schon daraus, daß beide Kirchen
diesseits und jenseits da Elbe ei-
ne gemeinsame Erklärung ver-
suchten. So wurden schließlich
mühsam die gängigen Redensar-
ten zusammengefaßt: Von deut-
schem Boden dürfe nie wieder
Krieg ausgehen: die Strategie da
Abschreckung müsse überwun-
den werden (soll das etwa ein In-
dossament da Reaganschen Welt-
raum-V erteidigung sein?); man a-
innert an die „Verantwortung da
Industrienationen für ein men-
schenwürdiges Leben in den Län-
dern der Dritten Welt“.
Und wie ist es, fragt da christ-
liche - und christlicher Lehre ver-
pflichtete - Leser, mit dem men-
schenwürdigen Leben in der
Zweiten Weh?
Das „Wort“, das eingangs an die
Konzentrationslager und Massen-
morde erinnert, mit denen es 1945
ein Ende nahm, enthalt nicht ein
einziges Wort üba die Konzentra-
tionslager und Morde, die heute
noch weitergehen. „Es wurde uns
schwa, die organisatorische Ein-
heit da deutschen evangelischen
Kirchen aufzugeben", heißt es da.
als säen Organisationsfragen
wichtiger, als seien sie allein wich-
tig gegenüber geistlicher Not -
und weltlicher Not.
Kein Wort üba die Unterdriik-
kung unserer Landsleute, kein
Wort über das Elend der übrigen
Menschen hinter dem Eisernen
Vorhang. Kein Wort über die Welt-
bedrohung, die von dort ausgeht,
sondern nur da säuberlich ausge-
wogene, äquidistante Hinweis auf
„zwei mächtige Militärbündnisse
mit unterschiedlichen Gesell-
schafts- und Wirtschaftsordnun-
gen". Und dann eine Aussage, als
wollte man den Unterdrückten
die letzte Hoffnung nehmen: „Wir
bitten die Menschen, . . . nicht ei-
ne Wiederherstellung früherer
Verhältnisse zu verlangen, die
nicht zu haben sind." Schia als
wollte man das, was jetzt dort ge-
schieht, auch im Namen von
Deutschar, verewigen.
I st es unrealistisch, darauf hin-
zuweisen, muß man den
„Zwang zum Kompromiß“
respektieren? „Wir wollen“, heißt
es zum Abschluß da gemeinsa-
men Erklärung, „in unserem All-
tag Boten des Friedens Gottes
sein.“ Da Friede Gottes ist unteil-
bar. Er beginnt in den Hütten. Eu-
re Rede sei ja, ja, nein, nein. Das
mag unrealistisch sein, aber es ist
nun einmal das Gebot des Herrn.
Es verträgt sich säten mit dem
Gebot des kleinsten gemeinsamen
Nenners.
USA besorgt
wegen neuer
Sowjet-Raketen
wth/DW. Washington
Die in der Sowjetunion geplante
Stationierung von mobilen Interkon-
tinentalraketen des Typs SS-24 könn-
te nach Ansicht von US-Außenmim-
ster George S hu Uz das amerika-
nisch-sowjetische SALT- 2- Abkom-
men in Frage stellen. Shultz erklärte
im Fernsehen, die Aufstellung von
Interkontinentalraketen ohne festen
und bekannten Standort werfe die
„sehr bedeutende Frage“ da Kon-
trollverfahren auf. Washington lehne
jegliches Abrüstungsabkommen ab,
dessen Durchführung nicht „genaue-
st ens nachprüfbar“ sei In der glei-
chen Sendung bestritt Stanislaw
Menschikow, Berater beim Zentral-
komitee der KPdSU, daß die Statio-
nierung von SS-24-Raketen gegen die
Bestimmungen des SALT-2- Abkom-
mens verstoße. Er betonte, Moskau
tue alles, um dieses Abkommen ein-
zuhalten.
Shultz räumte ein, daß die Verei-
nigten Staaten vor dem gleichen Pro-
blem da im SALT-2-Vertrag festge-
legten Beschränkungen stehen wer-
den, wenn im Herbst das mit 24 Rake-
ten ausgerüstete U-Boot „Alaska“ da
Trident-Klasse in Betrieb genommen
wird. Washington werde dann ent-
scheiden, welche Haltung in dieser
Frage einzunehmen sei Der amerika-
nische Außenminister hob hervor, die
geplante Stationierung der SS-24 mit
jeweils zehn Sprengköpfen sä ein Be-
weis für die ständige Modernisierung
da landgestützten sowjetischen Waf-
fensysteme. Mit ihrer Entwicklung
werde ein wirksames Abwehrsystem
noch wichtiger, da sie nicht an einem
„festen bekannten Standort“ statio-
niert würden.
Rechte gewann
Frankreichs
Kantonalwahlen
v.K. Paris
Die französischen Rechtsparteien
gehen als einwandfreie Sieger aus
den Kantonalwahlen hervor, bei de-
nen am 10. und 17. März etwa 18
Millionen Franzosen (die Hälfte der
Wählerschaft) zur Erneuerung der
Generalräte (Provinzpariamente) in
den 100 kontinentalen und überseei-
schen Departements des Landes zur
Stimmabgabe aufgerufen waren. Die
Oppositionsparteien konnten 53,78
Prozent da Stimmen auf sich vereini-
gen gegenüba 46,18 Prozent für die
Kandidaten von Kommunisten, So-
zialisten und linken Radikalen.
Im zweiten Wahlgang am vergange-
nen Sonntag fielen zehn bisher von
da Linken gehaltene Departements
da Rechten zu, die jetzt 69 der 95
Departements des Mutterlandes va-
waltet Insgesamt verloren die
Linksparteien 235 Sitze, während
Gaullisten, Giscardisten und Altkon-
servative 381 hinzugewinnen konn-
ten. Die als „rechtsextrem" einge-
stufte „Nationale Front“ des Europa-
Abgeordneten Jean-Marie Le Pen
konnte nur einen Sitz (in Marseille)
erobern. Unter den von den Bürgerli-
chen zurückeroberten Departements
befinden sich einige, die zum Teil sät
Jahrzehnten Hochburgen der Linken
waren. Am Mittwoch müssen die neu-
bestellten Generalräte nun noch ihre
Vorsitzenden wählen, was hier und
da zu „Überraschungen“ fuhren
kann. Die Opposition kann nun mit
guten Siegesaussiebten in den voll
entbrannten Wahlkampf fiir die Par-
lamentswahlen des nächsten Jahres
riehen.
Seite 5: Neue Überlegungen
Seite 2: Kein Mitterloo
Warschauer Experte dringt
auf schnelle Wirtschaftsreform
These vom Aufschwung widersprochen / Studenten im Hungerstreik
DW. Warschau
Da dem polnischen Regime nahe-
stehende Wirtschaftswissenschaftler
Josef Kaleta hat die Thesen da War-
schauer Regierung üba einen angeb-
lichen leichten wirtschaftlichen Auf-
schwung zurückgewiesen. Trotz der
optimistischen Darstellungen in den
offiziellen Medien sei sich die pol-
nische Gesellschaft bewußt, daß in
den vergangenen Jahren eine geringe
Erhöhung des Bruttosozialprodukts
nur auf Kosten da Zerstörung des
Produktionspotentials und der Um-
welt sowie da Nichtzurückzahlung
da auf insgesamt 28 Milliarden Dol-
lar geschätzten Auslandsschulden er-
zielt worden sei Hierfür werde Polen
bald eine hohe Rechnung zahlen. Ka-
leta hat die polnische Regierung in
einer Studie, die in da jüngsten Aus-
gabe da regimetreuen Wochenzät-
schrift „Odrodzenie“ veröffentlicht
wurde, zu eina umfassenden Reform
ihrer Wirtschaftspolitik aufgerufen,
deren „primitive Methoden“ zur Lo-
sung der wirtschaftlichen Probleme
des Landes völlig ungeeignet seien.
Die zentralistische und auf Unter-
drückung jeglicha Kritik ausgerich-
tete Politik werde Polen „teuer zu
stehen kommen“ und könne schwere
politische und soziale Krisen wie in
den Jahren 1956, 1970 und 1980auslö-
sen. Die jüngsten Erhöhungen der
Lebensmittelpreise kritisierte der
Wissenschaftler indirekt, indem er
erklärte, Preis- und Steuererhöhun-
gen säen übaholte Methoden zur
Gesundung des Marktes.
In eina katholische Kirche in der
Nähe von Warschau sind am Sonntag
13 Studenten in einen einwöchigen
Hungerstreik getreten. Sie verlasen
eine Erklärung, in da sie die Freilas-
sung ihres Stettina Kommilitonen
Marek Adamkiewicz verlangten.
Adamkiewicz war im Dezember 1984
zu zweieinhalb Jahren Gefängnis ver-
urteilt worden, weil er die Ableistung
des militärischen Diensteids verwä-
gert hatte. Die Studenten teilten mit,
sie wollten während ihres Hunger-
streiks Überlegungen anstellen, ob
man eine regimeunabhängige pol-
nische Friedensbewegung ins Leben
rufen solle.
DIE m WELT
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG KUR DEUTSCHLAND
Kein Mitterloo
Von August Graf Kageneck
Frankreichs bürgerliche Parteien haben die Kantonswahlen
L letztlich nach Punkten gewonnen, aber ein KO-Sieg blieb
aus. Die Linke gibt es noch. Sie konnte ihre Wähler stärker
mobilisieren, als ihre Gegner dies vermochten. Linkswahler,
vor allem Kommunisten, wählten so diszipliniert wie eh und je
den sozialistischen Kandidaten, als sei der Zusammenbruch
der Volksfront spurlos an ihnen vorübergegangen.
So wurden alle sozialistischen Minis ter, die sich um einen
Sitz im Generalrat ihres Departements beworben hatten, ohne
Aus nahm e gewählt Gäbe es, wie die Opposition behauptet,
wirklich eine landesweite Ablehnung der sozialistischen Poli-
tik, hätte so mancher Portefeuilleträger dran glauben müssen.
Gleichwohl bleibt festzuhalten, daß in Frankreich zur Zeit
nur 46 Prozent der Wähler links wählen und die bürgerliche
Opposition somit die absolute Mehrheit innehat Das ent-
rricht den Meinungsumfragen. Auch schwingen die Bürgerli-
chen heute in 69 von 95 Departements des kontinentalen
Frankreich das Zepter und können, da die Lokalparlamente im
Zuge der Dezentralisierung inzwischen fast ebenso viel Macht
haben wie ein deutsches Landesparlament die Politik der
Pariser Zentrale ganz erfolgreich konterkarieren. Premiermini-
ster Fabius regiert ein Luid, das in den Tiefen von seinen
Gegnern kommandiert wird.
Der Versuchung, die Momentaufnahme des 17. März auf die
Parlamentswahlen in einem Jahr zu übertragen, muß jedoch
aus zwei Gründen widerstanden werden. Fabius’ Politik könn-
te weitere Früchte an der wirtschaftlichen Front tragen, die er
dann an der politischen pflücken würde. Und was wird, wenn
Präsident Mitterrand, wie ihm das verfessungsgemäß zu steht,
das Verhältniswahlrecht einführt?
Dann würden Sozialisten und Kommunisten ebenso viele
Stimmen bekommen wie Gaullisten und Giscardisten. Züng-
lein an der Waage wären die Kleinen, allen voran der Fall-
schirmjäger Jean-Marie Le Pen. Das aber wäre nicht mehr das
Frankreich, das man seit 1958 kennt Alle Karten müßten neu
verteilt werden.
Was zu lernen
Von Carl Gustaf Ströhm
D er deutsche Gewerkschaftsfunktionär Detlef Hensche hat
dieser Tage den Thomer Prozeß gegen die Popieluszko-
Moider als geradezu vorbildlich gepriesen und die Justiz der
Bundesrepublik kritisiert: „Hätten wir nicht . . . Grund, von
den Richtern in Thom zu lernen?“ Wie es nun das Schicksal
oder der Zufall will, kommt fest gleichzeitig die Nachricht aus
Polen, wonach dort ein französischer Staatsbürger, der Schrif-
ten der verbotenen Gewerkschaft „Solidarität“ bei sich hatte,
von der Polizei festgenommen und verhört wurde.
Danach, so hört man, haben die polnischen Sicherheitsbe-
hörden - vorbildlich rechtsstaatlich - den Mann freigelassen.
Als er auf freien Fuß war, zerrten ihn einige unbekannte
Männer in Zivü in ein Auto und mißhandelten ihn unter
anderem dadurch, daß sie brennende Zigaretten auf seiner
nackten Brust ausdrückten. Dann ließen sie den derart Zuge-
richteten wieder laufen.
Das Ausdrücken von glühenden Zigaretten auf der Haut von
Gefangenen wurde zu Stalins Zeiten von gewissen kommuni-
stischen Sicherheitsapparaten ausgiebig praktiziert Sogar ho-
he kommunistische Führer, die heute noch oder wieder im
Amt sind - etwa in Ungarn fielen solchen Praktiken zum
Opfer. Natürlich werden die polnischen Sicherheitsbehörden
jegliche Verbindung zu solchen „Zigarettendrückem" leug-
nen. Und beweisen läßt sich nichts, denn der Franzose ist zwar
wesentlich besser dran als Popieluszko, weil er immerhin noch
lebt Aber er hat keinen Zeugen, keinen Fahrer, der die unbe-
kannten Zigarettendrücker identifizieren könnte.
Daß der polnische Sicherheitsdienst in seinen Methoden
weder besonders elegant und wählerisch, noch gar sehr
zimperlich ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Zumin-
dest die Vermutung liegt nahe, daß da wiederum einige unter-
nehmungslustige Hauptleute und Majore am Werk gewesen
sein könnten, von deren Übereifer die Vorgesetzten natürlich
nicht wissen können. Ein westlicher Rechtsstaat mag unvoll-
kommen sein. Aber Zigarettendrücker dieser Art gibt es in ihm
ebensowenig wie einen Richter, der wie jener von Thom seine
Direktiven direkt aus dem Warschauer Zentralkomitee erhält
Die große Schande
Von Günter Friedländer
S iebenhunderttausend kolumbianische Freiwillige haben
sich organisiert um erwachsene Mitbürger Lesen und
Schreiben zu lehren. Präsident Betancur eröffnet den giganti-
schen Alphabetisierungsfeldzug mit einem Aufruf, in dem er
das Analphabetentum Kolumbiens „große Schande“ nannte.
Die Weltverbesserer, die in den lateinamerikanischen Revo-
lutionen den einzigen Weg zur Lösung der sozialen Probleme
dieses Teils der Welt glauben, vergesssen gern, daß die
Zwangsrekrutiemng Minderjähriger für die Guerrilla und Un-
terbrechungen des Schuljahres, die Bürgerkriege mit sich brin-
gen, neue Analphabeten schaffen und die Schande verlängern.
Statistiken sind in Lateinamerika nicht immer sehr zuverläs-
sig und sollen oft Mißstande übertünchen helfen. Kolumbiens
Analphabeten werden mit 19 Prozent der Erwachsenen ange-
geben. Auch in anderen Landern sind die Zahlen eindrucks-
voll: Bolivien gibt 32,3, Brasilien 31,3, Peru 18, Paraguay 15 und
Ekuador 14,4 Prozent zu. Mexiko zählt nach mehr als einem
halben Jahrhundert Revolutionsregierungen immer noch 12,1
Prozent Analphabeten, das reiche Venezuela 11,9 Prozent
Besser sieht es nur in Argentinien (5,8), Chile (4,4) und Uruguay
(3,7 Prozent) aus.
In Mittelamerika geben Guatemala 43,4, Honduras 40,5, El
Salvador 29, Nicaragua 12,1, Panama 11,9 und Costa Rica, die
„mittelamerikanische Schweiz", 10,2 Prozent Analpahbeten
zu. Den Rekord der westlichen Hemisphäre hält Haiti, wo 63,1
Prozent der Bevölkerung weder lesen noch schreiben können.
Zum Analphabetentum trägt bei, daß viele Regierungen ihre
Gegenwart in ländlichen Zonen nicht fühlbar machen konn-
ten, aber auch, daß die Mittel fehlen, jedes Jahr genug neue
Schulen zu bauen und Lehrer auszubilden und zu bezahlen,
um mit dem hohen Bevölkerungszuwachs Schritt zu halten.
Die „große Schande“ des Analphabetentums feilt aber auch
auf diejenigen, die in den vielen internationalen Organisatio-
nen Pläne für die Zukunft der Dritten Welt entwerfen. Wenn
man dort von der notwendigen Infrastruktur für den Fort-
schritt spricht, vergißt mann allzuoft, daß Schulen das viel-
leicht wichtigste Element dieser Infrastruktur sind.
%
„Aber bitte - rechts ist noch Platz!'
KLAUS BÖHLE
Ende der Wende?
Von Manfred Schell
F ür Helmut Kohl und die Kanz-
lerpartei CDU steht in dieser Wo-
che viel auf dem Spiel Nicht in dem
Sinne, daß es auf dem Parteitag in
Eissen zu Diskussionen über den
Kanzler immmm konnte. Kohl ist un-
angefochten. Er hat ein hartes und
überzeugendes Stück Arbeit gelei-
stet Seine Bilanz kann sich sehen
lassen.
Entscheidend ist Essen deshalb,
weil die Weichen für die zweite Hälfte
der Legislaturperiode gestellt werden
müssen. Die Zeit eüt davon. Die
Rückschläge bei den Wahlen im Saar-
land und in Hessen müssen verarbei-
tet werden. In Berlin hat die CDU gut
ab geschnitten; aber das kann nur ein
Trostpflaster sein, zumal da sich Un-
behagen über die bevorstehende
Wahl an Rhein und Ruhr ausb reitet
Worms ist kein Mann, der mitreißt
eher ein biederer und fleißiger Mann
wie Zeyer, der seine Pflicht tut Der
Trost mit Hilft» einer wiederbelebten
FDP werde man es bei der Bundes-
tagswahl 1987 schon schaffen, wäre
kl einm ütig- Berlin hat der CDU ge-
zagt daß sie selbst um den Sieg
kämpfen muß, um dann bei den Ge-
winnern zu sein.
Ziel der Marktwirtschaft ausgegeben,
obwohl sich der Sozialstaat nach dem
Übereifer der letzten anderthalb Jahr-
zehnte selbst in Frage gestellt hat Die
Hoffnung, die Geißler antreibt ist of-
fenkundig: Hrwplmng s gplH f Mutter-
schaftsurlaub und Arbeitsplatzgaran-
tie - das sind die Elemente des Fami-
lienprogramms der CDU - sollen
'han p tsap'hlif'h die jungen Frauen er-
mutigen, CDU zu wählen.
davon, ob dieses Programm einmal
realisiert werden wird, so braucht
sich die Union, was ihr Engagement
für die Familien betrifft kein schlech-
tes Gewissen einreden zu lassen. Sie
hat eine Steuerreform verabschiedet
die vor allem kinderreiche Familien
um Milliarden betrage entlastet
Ob die Rechnung aufgehen wird,
ist ¥m*hr als fr aglich. Fs rührt sir»h de r
Widerstand bei den Koalitionspart-
nern FDP und CSU und auch inner-
halb der CDU. Die Sozialausschüsse
sprechen von einem merkwürdigen
„Rollengequatsche“, das sich breit
mache. Sie fragen, was eigentlich mit
der jungen Frau sei, die .nur“ Mutter
sein wolle? Die Gleichberechtigung
von Mann und Frau ist seit 36 Jahren
im Grundgesetz verankert Zu ihrer
Verwirklichung ist vieles getan wor-
den. Das Geschrei von Berufsfemi-
mstinnen nir^imt davon nichts weg.
Die Gleichberechtigung kann auch
nicht per Parteitagsbeschluß verord-
net werden.
Die Regierung Kohl wird - auch
mit Blick auf das Jahr 1987 - die im
Aufschwung erwirtschafteten Steuer-
gelder brauchen, um zwei wahlent-
scheidende Aufgaben zu bewältigen.
Wie muß die Rentenversicherung
aussehen, wenn der Generationenver-
trag trotz Geburtenrückgang und
Überalterung Halten soll? Die bisheri-
gen Antworten sind unbefriedigend:
Kur zatmig keit, Notoperationen, sal-
bungsvolle Erklärungen. So schafft
man kein Vertrauen in die Zukunft.
Die Bürger erwarten vom CDU-
Parteitag Orientierung. Prioritäten
sind gefragt, kein weitschweifiges
Theoretisieren über Wunschkataloge
von ausgewählten Gruppen (diesmal
sollen es die Rauen sein). Gefordert
ist eine überzeugende politische Ge-
samtschau. Nur Geist und Willen
können die Schubkraft freisetzen,
welche - Landtagswahlen hin oder
her - die Regierungsmacht in Bonn
festigt Der Versuchung, einzelne
Wählergruppen mit „sozialem Klim-
bim“ (Müller Armack) ködern zu wol-
len, darf die CDU nicht erliegen.
Ordnungspolitiker werden in Es-
sen keinen leichten Stand haben. Ei-
nige in der Partei, allen voran Geißler,
sind schon eifrig dabei, die Früchte
der finanziellen Konsolidierungspoli-
tik zu verschenken. Die Inflationsrate
ist spürbar reduziert, den Wirtschafts-
aufschwung kann niemand ernsthaft
leugnen. Statt auf diesem Wege kon-
sequent voranzuschreiten und die
Fundamente für einen langfristigen
Auftrieb der Wirtschaft auszubauen,
spricht Geißler von „neuen Hand-
lungsspielräumen 11 für die Sozialpoli-
tik. Das erinnert fetal an frühere Aus-
sagen, die Union müsse sich „öff-
nen", um entschwundene Wechsel-
wähler zu gewinnen. Wieda: wird ein
wolkiges soziales Wohlbefinden als
Die CDU muß aufpassen, daß sie
den Erfolg ihrer Wirtschafts- und Fi-
nanzpolitik nicht eigenhändig de-
montiert Ihr Familienprogramm
steht im Widerspruch zur Konsolidie-
rungspolitik, ohne die unser Land
nicht nach vorne kommen kann. Das
Programm belastet die Unterneh-
men. FDP-Politiker haben errechnet,
daß es pro Jahr rund drei Milliarden
Mark kosten dürfte. Aber unabhängig
Die zweite Aufgabe, an der die Re-
gierung Kohl gemessen wird, ist das
Eindämmen der Arbeitslosigkeit
Ernsthaft gibt es nur ein Rezept Die
Leistungskraft der Unternehmen
muß weiter gestärkt werden. Nur In-
vestitionen schaffen neue Arbeits-
plätze Zusätzliche Belastungen ge-
fährden diesen Prozeß. Allein die Dy-
namik kann einen positiven Saldo
herbeiführen. Staatliche Programme,
das ist erwiesen, sind nicht nur sünd-
haft teuer, sondern auch fest ohne
Nutzen.
Die Union muß sich in Essen ent-
scheiden, welchen Weg sie gehen wül
Konsolidierung, wie sie Stoltenberg
gestern wieder gefordert hat, ist das
Gegenteil von freigiebiger Umvertei-
lung. Das opulente Familienpro-
gramm Geißlers paßt nicht zu Stol-
tenbergs Kurs.
Prioritäten sind gefragt: Kohl
FOTO: DPA
Ohnehin muß sich die CDU einge-
stehen, daß der Glanz ihrer Leistun-
gen eher matt geblieben ist Das
hängt mit der Medienlandschaft zu-
sammen, aber nicht nur mit ihr. Die
Regierung muß ihre Politik plausi-
bler machen, sie muß begreifen, daß
Sprache nicht nur ein Mittel der
Kommunikation, sondern auch der
Strategie ist Sie muß den Mut haben,
auch in der Politik deutsch zu spre-
chen. Wer unklar spricht, hat entwe-
der nichts zu sagen oder etwas zu
verbergen. So denkt das Volk. Kon-
Fad Adenauer hatte eine einfache
Sprache Manche haben sich darüber
mokiert In Wirklichkeit waren sie
verzweifelt weü Adenauer sie nicht
als Übersetzer brauchte.
IM GESPRÄCH Richard Gephardt
Hoffnung nach
täte I
Von Fritz Wirth
y nter den Demokraten, die heute
noch die Wunden der Wahlnie-
derlage des 6. November lecken und
auch sonst gebeugt und gedemütigt
in Sack und Asche gehen, ragt seit
einigen Wochen wie ein Tunn der
Hoffhung und des Optimismus ein
junger rothaariger Mann heraus, an
dem sich die Partei aufzulichten ver-
sucht Er heißt Richard Gephardt,
kommt aus Missouri und ist am läge
der Niederlage praktisch aus da: Rol-
le des ewigen Jungtürken der Partei
geschlüpft.
Er ist statt dessen der unaufhalt-
sam aufeteigende neue Stern der Par-
tei. Kein jugendlicher Held mehr,
sondern ein seriöser, sc h a rfk a n tiger
Politiker. Die demokratischen Abge-
ordneten des Repräsentantenhauses,
wählten, ihn vor ein paar Monaten zu
ihrem neuen Fraktionschef; womit.er
immerhin bereits an vierter Stelle in
der Hierarchie ihrer Partei rangiert
Seine Bewunderer sagen, er sei aus
dem Stoff; aus dem Präsidenten ge-
macht werden, doch selbst weniger
enthusiastische Beobachter räumen
ein, daß sein Weg nach oben noch
nicht beendet ist Sie geben ihm zu-
mindest Chancen, den Platz von
„Up“ 0*Neül als Sprecher des Reprä-
sentantenhauses zu füllen, obwohl
Jim Wright mit einem Präventiv-
schlag vor wenigen Wochen bereits
versucht hat die Weichen, die auf
dieses Amt hinfiihrMi, zu seinen Gun-
sten zu stellen.
Was für Gephardt spricht: Eristein
Mann jene 1 Generation, die den De-
mokraten bei der letzten Wahl davon-
gelaufen ist die der jungen dynami-
schen Aufsteiger, die des „high
tech“-Zeitalters. So gesehen, ist er ein
Antipode zum wuchtigen und immer
unbeweglicher werdenden OWeiH
und sogar zu Walter Mandate, der sei-
ne Niederlage ja so gern seinem ge-
storben Verhältnis aim Medium des
Fernsehens aülastet
Gephardt ist ein Kind der Femseh-
Aera und ein Star auf dem Bild-
schirm, gelassen, fair, brillant argu-
mentierend und durch und durch ein
netter junger Mann, den man verste-
hen und begreifen kamt, weil er ohne
ideologische Scheuklappen antritt
Er ist mit dfe-wn Image ein Cham-
pion der amerikanischen Mittelklas-
sen, die die Demokraten nun so
krampfhaft zuiückzuerobem versu-
Macher mit guten Manieren: De-
mokra Ten -Star Gephardt foto:AP
eben. Gephardt sieht die siegreichen ■
Republikaner deshalb nicht nur als ' [,j
Gegner, sondern als Rivalen, von de-
een sich fernen läßt So rief er seine '
Fraktion beispielsweise zu einer drei-
tägigen Strategie-Klausur in ein mon-
dänes, exklusives Heitel, in Virginia^: '
Tusammgn, das so luxuriös und ge-
diegen war, daß Beobachter glaubten, '
sie hätten sich auf eine Versammlung .
der Republikaner verirrt.
Auch sonst scheut er sich nicht, ins
republikanische Programmheft zu- .
schauen: Er ist gegen den Schwan- '
gerschaftsabbiuch, für die Todesstre- ..
fe und gegen weitere verschärfte
Kontrollen und Restriktionen beim
Erwerb von Schußwaffen. •
Vor wenigen Jahren noch, so rau- .• '
men gestandene Demokraten ein,
hätte er mit diesem Programm in der ^
Partei keine Zukunft gehabt Die ::
schlimme Wahlniederlage des fetzten
Jahres jedoch hat bei den Demokra-
ten verkrustete Ideologien aufgebro-
chen. Gephardt sieht das alles sehr
undramatisch: „Das ist nicht das Er-
gebnis politischer Seetenforschnng
und es sind keine Hilfeschreie aus der
politischen Wüste“, sagte er. „Es ist
das Ergebnis von Denkprozessen, die
sich am Machbaren orientieren.“
Der 44jährige Macher aus Missouri
mit den guten Manier en ist bei den
Demokraten' der Mann der Stunde.
Die Rage ist nur, ob die Partei wagt
die Vergangenheit so radikal hinter
sich zu lassen und Männern wie Gep-
hardt eirfe Chance zu geben, wenn die
Stunde cter- Wahrheit kommt -
/ 1 -
DIE MEINUNG DER ANDEREN
ineR
WESTDEUTSCHE
ALLGEMEINE
Sie be m er kt einen Stfammuissmndel In
der nordifceln-'wmijmhen FPft
So schnellebig geht es zu in der
Politik. So rasch wechseln die Stim-
mungen. Da schwebt eine Partes wie
die nordxhein-westfälische FDP eben
noch in lauter Selbstzweifeln und ar-
gen Ängsten.- doch plötzlich ist der
Himmel strahlend blau, sind die dü-
steren Wolken wie fortgewischt Die
Wahlergebnisse von Berlin und vom
Saarland haben mit einem Schlag ei-
ne völlig andere FDP auch in NRW
zurückgelassen. So munter war die
Partei seit langem nicht mehr, so ge-
löst übermütig schon. Angesichts der
allgemeinen Euphorie sah sich Spit-
zenkandidat Rohde auf dem Landes-
parteitag zu Recht veranlaßt vordem
Schluß zu warnen, der Sprung über
die Fünf-Prozent-Hürde sei kein Pro-
blem mehr... Worms wurde unge-
niert zu einem tumhen, tapsigen
„Obelix“, auf den Rohde als „tapferer
Krieger Asterix“ achten müsse, damit
ihm kein Leid geschehe.
die Fragen ob und unter welchen Be-
dingungen sie zu geruhen denken, die
SPD zu tolerieren, mit ihr zu regieren
oder sich ihr zu verweigern — eine
gleich dreifache Anmaßung . . . Kein
Wort über Probleme vor Ort, über
Arbeit und Finanzen, über Kohle und
Stahl, über die Landwirtschaft und
über die Ausbildung, aber quälend-
peinliche Beratungen, ob Kinder se-
xuelle Lustobjekte sein sollen und
die Sozialdemokratie bereit sei, sich
in Grundfragen ihres Selbstverstand-
nisses testen zu lassen.
3Üf;Ei: i:
-v-.C.ikl:'
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Du FreDmicr Blatt meint nr EsfcmUtJoa
Im Galf-Krteg:
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NEUE RUHR ZHTUNG
Du Emmer Blatt beobachtet die Gränen:
Für die „Grünen“ gibt es offen-
sichtlich kein wichtigeres Thema als
Die Iraker haben sich bisher vor
allem durch Angriffe auf jene Tanker
gewehrt ehe iranische Häfen ansteu-
erten, um so den Ayatollahs das Auf-
füllen der Kriegskasse mit Hilfe der
Ölexporte möglichst schwer zu ma-
chen. Daß sie nun auch die Luftver-
kehrswege in den Iran zu unterbre-
chen versuchen, zeigt wie sehr sie
sich in dfeEnge getrieben fühlen ...
Die Well sieht ratlos und nahezu un-
tätig zu. Wie lange kann sie sich das
noch leisten? Gelingt den Iranern der
Durchbruch bei Basra, dann sind
auch Kuwait und die anderen arabi-
schen Golf-Staaten in Gefahr.
"I-ft l! ••
- «i.:
Mit Terror und Raketen wird der Golfkrieg immer totaler
Angriffe gegen Zivilbevölkerung - Iranischer Vorstoß gestoppt / Von Peter M. Ranke
D as Heulen der Luftalarm-Sire-
nen gehört jetzt zum täglichen
Leben in Bagdad und Teheran.
Durch Luftangriffe und Raketen-
emschläge sind die beiden Haupt-
städte zu Zielen im Golfkrieg ge-
worden, der nach vier Jahren im-
mer totaler wird und weit ins Hin-
terland ausgreift Erst am Montag
schlug wieder eine schwere Boden-
rakete aus Iran in der irakischen
Hauptstadt Bagdad ein, die dritte
nach iranischer Darstellung.
Die irakische Regierung gibt den
Raketenbeschuß auf Bagdad bis-
her nicht zu, sondern spricht von
Bomben schiitischer Selbstmord-
kommandos. Tatsächlich setzen
die Iraner die schweren, wenn auch
überholten sowjetischen Scud- und
Frog-Raketen ein, die ihnen von
den Syrern überlassen wurden. Die
syrische Luftbrücke nach Teheran
ist ununterbrochen in Betrieb und
schafft auch aus Libyen sowjeti-
sches Material heran.
Offensichtlich hat das ir akisch e
Oberkommando unter Verteidi-
gungsminister General Adrian
Khairallah die Kam pfkraft der Ira-
ner wieder einmal unterschätzt
Sonst hätte Irak vor drei Wochen
vielleicht doch nicht mit der neuen
Luftoffensive gegen militärische
und zivile Ziele begonnen. Fast täg-
lich setzt Bagdad nun die aus
Frankreich und der Sowjetunion
gelieferten modernen Kampfflug-
zeuge gegen iranische Städte ein.
Teheran, Täbris, Isfahan, Hascht
am Kaspischen Meer, Rare und
Rermanschah (heute Bakhtaran)
und andere Orte werden von je-
weils drei bis fünf Maschinen bom-
bardiert, wobei man allerdings
nicht an die Wirkung der Flächen-
bombardements des Zweiten
Weltkriegs denken darf Immerhin:
Teheran meldet seit 5. Marz drei-
hundertfünfzig Tote und mehr als
dreitausend Verwundete durch
Bombenangriffe.
Die Militärs sprechen von „Ab-
nutzungskrieg* 4 und meinen nach
den Tankern seien nun auf beiden
Seiten die Städte dran. Dabei
scheint es den Irakern vor allem
darum zu gehen, die iranische Be-
völkerung gegen das Mullah-Re-
gime aufzubringen, zumal der
große Frühlings-Feiertag am 21.
März bevorsteht Doch das dürfte,
wie auch die Bombenangriffe wäh-
rend des Zweiten Weltkrieges leh-
ren, eine Fehlkalkulation sein. Die
iranische Bevölkerung erträgt Lei-
den als Geschick Allahs, so daß der
stellvertretende Außenminister Ja-
vad Mansouri gerade erst in Ankara
erklären konnte: „Wir nehmen kei-
ne Vermittlung an, weil unsere ge-
rechten Forderungen gegen Irak
nicht erfüllt wurden.“
Zu den „gerechten Forderun-
gen“ zählt der Sturz des „Teufels“
Saddam Hussein, des irakischen
Präsidenten und Oberbefehlsha-
bers. Mit einer neuen Offensive in
dm südirakischen Marschland der
Howeizah versuchten die irani-
schen Sturmtruppen diesem Ziel
militärisch nähereukommeiL bis-
her allerdings vergeblich. Immer-
hin erreichten sie mit Bootei und
Hubschraubern fest die große Stra-
ße Bagdad-Basra und den Tigris-
Fluß ..südöstlich von Amara. Aber
das Übersetzen über den Strom
mißlang. Die Iraker stoppten nach
sechs Tagen den Vorstoß und spre-
chen seit Montag von der „großen
Niederlage“ der Iraner im Golf-
krieg mit hohen Verlusten.
Mit derartigen Wertungen gilt es
allerdings vorsichtig zu sein. Denn
die irakische Tigris-Armee ist seit
einem jjuten halben Jahr auf eing
„endgültige Offensive“ der rund
fünfhunderttausend Mann starken
iranischen Truppen an diesem ge-
fährlichen Abschnitt vorbereitet.
Gefährlich, weil hier die Millionen-
stadt Basra abgeschnitten werden
kann und der Weg zur Grenze nach
Kuwait und den süd irakischen 01-
fekiem offen läge. Immerhin konn-
te die irakische Verteidigung die
anstürmenden Perser zunächst
nicht auf halten, und es gelang ihr
auch nicht, die ölreiche Halbinsel
Madschnun in den Sümpfen zu-
rückzuerobem, obwohl die ira-
kische Luftwaffe dort den Himmel
beherrscht Neu gegrabene Kanäle
und weite uberschweimoungsge-
biete behindern die Iraker ebenso
wie die iranischen Soldaten
die Iraker hätten in ihren Verteidi-
gungsnöten wieder Giftgaseinge-
setzt, und zwar zweimal in der vori-
gen Woche, was die -traner zwei-',
hundert Verwundete gekostet ha-
be. Bewiesen irt~ das bisher nicht,
aber auch nicht unglaubwürdig.
Teheran erneuert die Vorwürfe,
Nachdem sich Bagdad vergeb-
lich um einen Austausch, der
Kriegsgefangenen bemüht hatte,
weil Teheran in Unrexzteftuzigsfe:
gern die irakischen Schiften zum
Kampf gegen Saddam^HuSsän in-
doktriniert, haben neueVenmtt*
lungsbemühungen der. UNO und
des arabischen Golfrats 1 weiterhin
wenig Aussichten. Der Golfkrieg
und der irakische Bundesgenosse
sind den arabischen Ölstsafen
längst zu teuer geworden, siemüs-
sen ihre Dollarreserven strecken
und zahlen heute schonl^ber mit
Erdöl anstatt mit Dollar. Dasjfc*
den Mullahs und AyatoHäh Knfr
meim wieder Hoflhuriä“^ '^ '
des Sieges in ihr errt Glaubenskrieg
doch noch erleben zukönnen* Eh® 1
will der „Alte von. Qom"J&bt 5*®'
ben.
tHenstagr‘19. März 1985 - Nr.68
DIE m WELT
i:, w \
. ' M
«llk'
„Warum kommen
die Leute alle
ajigezpgen hierher ?“
I Dle Ausstellung JPas Aktfoto“ -
- % Mönchen h&tzur HaUrecit
bereits einen aberwältiffendea
PublLkums-Erfofg. Unddaxü ■ .
trägt vor all em das Interesse der
Jagend kei. Steckt mehr . _
dahinter als ein Jiißcben
Toyeuimtö?
Von PETER SCHMALZ
■ l ind das denn immer soviel Leut
\ ^w» heut?“ fragtfröstelndd»
kJ Jungbart imschneekalten Hof
des Münchner Stadtmuseums, gut ei-
ne halbe Wartestunde entfernt von
der Kasse, wo das Bületf fünf Mark
kostet und den Eintritt freimacht zu
einer Ausstellung , 7 die eigentlich
nichts anderes zeigt als das, was jedes
Pärchen daheim ohne Kleider und
kostenlos im Spiegel betrachten
könnte: den nackten Menschen, dar-
gestellt auf mehr als 1500 Fotos.
„Ein wahnsinniges Besucber-lnter-
■ esse“, registriert Christoph Stölzl, der
Leit» des Museums, das unter dem
Titel „Das Aktfoto“ Ablichtungen des
nackten und 1 zumeist- weiblichen
■ Körpers zwischen Kunst und Pomo-
: graphie der öffentlichen Beschau
überlaßt Die Ausstellung, das ist
schon zur Halbzeit sicher, wird - ge-
messen an der Zahl der verkauften
Eintrittskarten - die erfolgreichste,
die dieses städtische Museum jemals
organisierte. Knapp 80 000 drfäterten
an bisher 36 Ausstellungstagen an
künstlerisch verfremdeten oder of-
fensichtlich eindeutigen Akten vor-
bei, 11 000 kauften für 36 Marie den
PTnpinharh KTin schweren Katalog,
der bereits in der dritten Auflage
nachgedruckt wurde und der 390 Sä-
ten neben tieCrinnigen "Essays über
die „Ansichten vom Körper im foto-
grafischen Zeitalter” vor allem das
zeigt, was offensichtlich doch mehr
: Reiz ausübt als die wohlbekleidete
Schönheiten-Galeriß im Nymphen-
burger Schloß: die getreue, möglichst
feinkörnige Widergabe der nackten
Haut vom Scheitel bis zur Sohle und
mit allem zwischendrin.
)AS AKTFOTi
nen begann. „Ehlüeh gesagt, wir hat-
ten befürchtet, damit vor altem alte
Spanner anzulocken.“ Von der mög-
lichen Erregung der Öffentlichkeit
und der ihr stets auf dem Fuße fol-
genden Schelte der sich entrüstenden
Politik» will d» Museumsleiter erst
gar nicht sprechen.
Was dann ab» gasphah, hat a>ir»»
düsteren Ahnungen verjagt und die
kühnsten Hoffnungen übertroffen:
Die Jugend stürmt das Haus nahe
dem Münchner Viktualien-Markt, al-
tere Besuch» Zählen zur A usnahme.
Sollte eine Stecknadel wagen, auf
den Parkettboden zu fallen, wäre ihr
Aufschlag ZU hören. Langsam und lei.
se schieben die Besuch» von Bild zu
Bild, neigen sich vor zu d» Stereoda-
guerreotypie von 1850, auf der eine
lockend blickende Frau das präsen-
tiert, was in Oberbayem „Holz vor der
Hutfn“ genannt wird; gehen ein we-
nig schneller bei den entkleideten
Kolonialmädchen, deren Akte unter
dem Deckmantel der Völkerkunde
einstauch wenig» wissenschaftliche
Gedanken ermöglichten; werden eine
Nuan ce unruhig» in d» Abteilung
FKK. Eän junges M 5 dr»hgn Anfang
zwanzig, kichert vor der Postkarte
aus dem Jahr 1930, auf der drei athle-
tische Mann» in angestrengt würdi-
ger Dreier-Figur zeigen, was den
Mann vom Weibe unterscheidet. Die
IrnminnhAn Kunstposen der Licht-
hemd-Träg» reizen nach hundert-
fach ernsthaft» Nackheit die Lach-
muakeln
Angesichts der Tausende, die som-
mers hüllenlos am Isar-Strand od»
im Englischen Garten bräunen,
schrieb wnp MTmrhtw Zpttiing -
„Nackbeit ist nichts Besonderes
mehr." Und mehr als zwei Millionen
Deutsche, so ermittelte der Studien-
kims für Tourismus, verbringen ihren
Sommerurlaub textilfrei. Die ge-
mischten Saunabäder sind nicht sel-
ten überfüllt Was kann diese Jugend
noch verlockend finden am platten
Abbild dessen, was voll prallem Le-
ben vielerorts live zu betrachten ist?
f,V . - :
' : rC*£ßk'-
auf mehr als 1500 Aktfotos: Zor Halbzeit i
eine passende Erklärung. „Zu uns
kommt das junge Publikum, das man
auf Skipisten, in den Sa unas und in
den Bodybuilding-Studios findet“,
sagt er. „Das ist eine junge Genera-
tion, die sich des Körpers erfreut, die
ein starkes, aber entkrampftes Ver-
hältnis zum Körper entwickelt“ Er
vermutet darin den Ausdruck einer
soziologisch bemerkenswerten Ab-
wendung der jungen Leute von ge-
sellschaftspolitischen Themen und
den Rückzug ins private Leben, der
konsequenterweise zu einem neuen
Egoismus fuhrt: „Man liebt seinen
Kip».“
Das klingt wunderbar und ist viel-
leicht auch nicht ganz falsch. Und für
den Muse umsleiter sicherlich eine an-
genehmere Interpretation des Besu-
cher-Ansturms, als würde er sagen:
Wir zeigen unter dem geduldigen Zei-
chen der Kunst die größte voyeuri-
stische Okkasion, die für nur fünf
Mark auch noch spottbillig ist
Einblick in die Gedanken des
schweigenden Defilees vor den nackt
behängten Stellwänden geben die
Besucherbücher, von denen schon
drei gefüllt sind und die zu Kugeln
schreiber-Dialo gen geführt haben.
Glaubt ein», den Erfolg der Schau
mit dem Gedanken erfaßt zu haben.
die Leute seien nur da, „weil, da ha-
ben sie was zu gaffen“, dann schreibt
ein anderer, die unbestreitbare Tat-
sache dazu: „Du warst doch auch da.“
Ein ander», den angesichts d»
Aktbild» das viele Textil d» Zu-
schau» störte, bekam auf seine Frage
„Warum kommen die Leute alle ange-
zogen hierher?“ die Antwort „Weü’s
so kalt ist“ und auch noch die Gegen-
frage „Warst Du nackt hi»?“. Diese
Frage könnte die 21jahrige Müncbn»
Zahnarzthelferin Christine Hermek-
ker bisher als einzige Besucherin be-
jahen: Für einen Fotografen ließ sie
im überfüllten Haus alle Hüllen fidlen
und posierte 20 Minuten unter dem
Beifall der Zuschauer „Endlich mal
eine echte Nackerte in dem sterilen
Laden.“
Der Gleichberechtigung zuliebe
ließ auch noch der Knips» die Klei-
dung fallen - und gab d» umstehen-
den Weiblichkeit Gelegenheit, die
Wahrheit des Satzes zu überprüfen,
der in einem Besucherbuch auf die
Kritik ein» Besucherin, es seien zu-
viele Frauen- und zuwenig Manner-
akte zu sehen, zu lesen ist: „Ganz
einfiich: nackte Frauen sind ästheti-
sch» als nackte Männer!“
Ein Publikums-Magnet ab» kön-
nen auch sie sein, wie es derzeit die
FOTO; AMW 1
Städtische Galerie in Ingolstadt er-
fährt, die mit den Männer-Akten d» I
Fotografin Heriinde Koelbl neuen Be- 1
sucher-Rekorden entgegensieht
„Schauen wir ihn uns an, den Mann “,
heißt es im Katalog. „Kreisen wir un-
ser Begehren ein, nehmen wir uns,
was begehrenswert erscheint Den
Luxus können wir uns leisten.“ Dem
Können scheint sich das Wollen bei-
gesellt zu haben, die Ausstellung
mußte bereits zweimal verlängert
werden, und eine vom Gesehenen of-
fenbar begeisterte Besucherin
schrieb ins dortige Buch: „Endlich
mal jede Menge schon» nackter
Männer.“
In München ab» spürt manch»
den Unterschied zwischen einem
Gourmet und einem Gourmand. Ein,
zwei Dutzend Entkleidete, womög-
lich noch verstreut üb» den Kies-
strand d» Isar, mögen noch konsu-
mierbar sein, bei eineinhal b t ausend
jedoch bedrängt das Gefühl d» Über
fütterung den Betrachter. „Das ist
keine Ausstellung für den Fein-
schmeck», sondern für den Viel-
fraß.“ Und ein ander» faßt in drei
Worte den Mangel des abgelichteten
Naturkörpers im Vergleich zu dem
vom Künstlerauge verfeinerten Bild-
nis: „Michelangelo ist besser.“
£»«-*«**** * imwuz. nauuzvui uu VCIglUvil 4.U UclU
So ganz wohl war Stölzl nicht in Stölzl, vom Andrang der Jugend Glaubt ein», den Erfolg der Schau Ein Publikums-Magnet ab» kön- vom Künstlerauge verfeinerten Bild-
sein» Haut, als »das Projekt zu jda- überrascht, zimmerte sich dafür flugs mit dem Gedanken erfaßt zu haben, nen auch sie sein, wie es derzeit die nis: „Michelangelo ist besser “
Eine Reise in die gastfreundliche Heimat der Väter
_ Was empffiäeri junge Leute, /
Kinder von Vertri e be ne n, wenn
' sie die Heimat ihrerHtern
. jenseits von Oder und Neiße
besuchen?
- Von EBERHARD NITSCHKE
M an kann unbelastet vor ei-
nem Hause stehen und den-
ken, was man will, bloß
nicht, daß einem das mal gehört hat“,
. . sagt d» 23 jährige Kai Ingo Weule. Er
engagiert sich im Vorstand der
„Schlesischen Jugend“, denn seine
Mutter stammt aus Sc hle s ien , sein
Vater aus Westdeutschland. Befragt,
was ihn denn zu solch»! Fahrten ver-
anlaßt, meint er: „Wir reisen dahin,
*’ damit man weiß, worüber man
spricht. Für o n 5 steht dabei die Men-
schenrechtsarbeit im Vordergrund.
Hier wohnen viele tausend Deutsche,
denen Menschenrechte vore nthalten
werden. - * 7 -' 7 .
Die „Schlesische Jugend“ und ihr
Bundesvorsitzend» .Hartmut Ko-
schyk sind in d» Debatte um das
umstrittene Motto zum bevorstehen-
den Schlesier-Treffen 1985 in Hanno-
v» (Erstfassung: „40 Jahre Vertrei-
bung - Schlesien blefot unser") durch
ihr von d» Vertriebenen-Organisa-
tionsspitze abweichendes Votum auf-
gefallen. Koschyk hatte ein Motto
Verlangt, „das jedes Mißverständnis
ausschließt“. Das Leitwort des
deutschlandpolitischen Kongresses
der „Schlesischen Jugend“ zum Tref-
fen in Hannover lautet darum: „40
Jahre Vertreibung, 40 Jahre Teilung
Deutschlands.“
Was die Nachgeborenen in den
Vertriebenen-Famüien von manchen
Älteren dort unterscheidet, ist mögli-
cherweise die kühle Objektivität d»
Reise-Eindrücke von „drüben“. Weu-
le: „Ich hatte imm»gehört: „Land der
dunklen Wälder*. Daß das eine unge-
heure Weite ist, wenn man da rein-
kommt, wußte ich nicht Im landwirt-
schaftlichen Bereich ist das alles in-
takt, da unterscheiden sich die Bau-
ernhöfe wohl nicht so sehr von denen
hi» bei uns. Die technische Ausstat-
tung fehlt eben. Kraß ist es nur in den
Städten.”
Was Weule in Schlesien interessier-
te, war die Frage, warum sich selbst
in Orten, wo die Deutschstammigen
bis zu 90 Prozent d» Einwohner-
schaft ausmachen, kein „Verband d»
Deutschen“ gründen darf. Und war-
um, so ein ander» Reise-Eindruck,
geht es der in diesen Gebieten leben-
den Mind»heit der Ukrainer ähnlich,
die sich deshalb mit den Deutschen
verbunden fühlt?
Diese Frage stellt Jochen Kiefer, 26
Jahre alt, Jurastudent nach ein»
Laufbahn als Rechtspfleg» und aktiv
in der „Gemeinschaft junges Ostpreu-
ßen“. Dort kommt seine Mutter her,
Kiefers Vater ist aus dem Westen. Jo-
chen Kiefers erster Eindruck in Ost-
preußen: „Eine heile Welt Ich hatte
imm » gehört, die fahren da nur auf
Schotterstraßen und alles ist kaputt
Die Straßen sind in überraschend gu-
tem Zustand, landschaftlich ist es
ganz toll, daß es da noch die alten
Allee-Bäume gibt Polnischer Chau-
vinismus? Ja, manchmal, ab» dann
kommt man wieder in ein Dorf wo
auf dem Marktplatz noch das Krieger-
denkmal von 1914-18 steht mit deut-
scher Aufschrift“
Jochen Kiefer war auch schon in
Schlesien. Typisch flir seine Genera-
tion ist der Versuch, d» Feststellung
gewiss» äußerer Unterschiede zwi-
schen polnisch und deutsch bewohn-
ten Hausern sofort auch eine Erklä-
rung anzuschließen: „Klar doch, die
Deutschen können ja im öffentlichen
Leben nichts machen, sie dürfen
nicht in die Partei und nicht zum
Militär. Sie bleiben eben viel zu
Hause und machen viel an Haus und
Garten rum.“
Außerdem schließt » seiner Beob-
achtung im Gespräch sogleich die
Bitte an: „Das dürfen Sie aber nicht
abwertend auslegen“, od» späten
„Wenn man das so sagt könnte der
Eindruck entstehen, d;:ß wir ein Vor-
urteil haben. Es ist ab» nur so. daß
die Polen eben eine andere Mentalität
haben.“ Auf der gleichen Schiene
werden von den jungen Leuten miß-
liche Zustande in einem polnischen
Hotel mit dem Hinweis aufs Ideolo-
gische von Personen getrennt: „Das
ist eben das Problem des Sozialis-
mus, daß sich keiner für so was ver-
antwortlich fühlt.“
Tränen. Bücherwünsche, Proble-
me bei Deutschen, die man traf, ab»
auch andere Beispiele, wie das von
einem deutschen Automechaniker in
Ostpreußen, bei dem Jochen Kiefer
„enormen Wohlstand“ feststellte. Der
Mann, sagt er, läßt sich W»kzeug aus
d» Bundesrepublik Deutschland
schicken und bringt Schrottautos
wieder auf die Straße. Er gehört zu
d» Kategorie Deutsch», „die sich
mit dem Regime arrangieren, weil die
sagen: Sonst gibt's Chaos“.
Friederike Beck ist 22 Jahre alt und
studiert Slawistik. Sie hat sich auf das
Reise-Angebot der Vertriebenen-Ju-
gend hin gemeldet und ist mit in Ma-
suren gewesen, obwohl ihre Eltern
keine Vertriebenen sind. Ausdrück-
lich hat sie auf bequeme Reisemittel
verzichtet und ist mit dem Fahrrad
unterwegs gewesen. Wichtigste Er-
kenntnis nach 14 Tagen: „Man hat
nicht den Eindruck, in einem kom-
munistischen Staat zu sein. Keine
Parteiparolen, allenfalls Papstbild»
und tolle, unberührte Natur.“
Man hat sich in d» Gruppe, mit d»
sie unterwegs war, Gedanken dar-
üb» gemacht, wie sich die Gegend
hl verändert hätte, wenn alles so
wie früh» geblieben wäre. „Man
kann von den jungen Leuten hier
nicht erwarten, daß sie wissen, daß
hi» früher einmal die Deutschen
wohnten“, meint Friedrike Beck.
„Das einzige, was die erfahren, ist,
daß die Deutschen im Zweiten Welt-
krieg kamen und dann rausgeschmis-
sen wurden. Und in den Museen feh-
len die deutschen Jahrhunderte ein-
fach. Da steht dann zum Beispiel, daß
der .europäische Architekt Schinkel'
das eine oder andere Gebäude hi»
errichtet hat“
Man c hmal allerding s, wenn man
sich ein altes Haus betrachtet, „da
kommen dann die Bewohner raus
und fragen, ob man vielleicht früh»
hier gewohnt hätte. Da ist man dann
richtig peinlich berührt“
Jochen Kiefer ergänzt: „Die kön-
nen ja auch nichts dafür, daß sie da
drinsitzen, die sind ja meist aus
Ostpolen hierhin umgesiedelt wor-
den.“ Und sie seien, egal wo man
anklopft, „von überschäumend»
Gastfreundschaft“.
Hermann Oxfort -
ein Goliath unter
vielen Davids
Auf dem Weg zum Platz „links
von der CDU“, so Parteichef
Walter Rasch, haben die
Berliner Liberalem ihre Leit-
und Vaterfigur geopfert Die
Mehrheit der neuen
FDP-Fraktion versagte
Hermann Oxfort eine neue
Senats-Kandidatur.
Von H. R. KARUTZ
D ies» Sonntagabend im men-
schenleeren Rathaus Schöne-
berg war- acht Tage nach dem
FDP- Wahltri umph - die schlimmste
Nacht des Hermann Oxfort seit dem
7. Juli 1976: Damals flohen vier Terro-
risünnen, zum Teil heute noch in
Freiheit, aus ihrer Zella Der damalige
Justizsenator und Bürgermeister im
Kabinett von Klaus Schütz (SPD) tat,
was sein» Art entspricht Erzog die
Konsequenzen und nahm seinen Hut
Damals wie an diesem Sonntag-
abend blieb sich Oxfort selbst treu:
Als von d» kräftig nach links ver-
schobenen neuen 12köpfigen FDP-
Fraktion in geheim» Wahl nur vier
Kreuze für Oxfort, aber acht gegen
ihn gemalt wurden, ließ er sich nicht
auf Debatten ein. Er ging.
Er tat dies, um auch nach außen
hin zu signalisieren, daß er ein» in-
nerparteilichen Kampagne zum Op-
fer gefallen war, die seit Monaten auf
i mmer dieselben Argumente hinaus-
lief. Oxfort habe sich politisch „über-
lebt“, sei fürs „Freiburg» Pro-
gramm“ und „Liberale Manifest“ von
Saarbrücken nicht liberal genug -
kurzum, ein Fossil auf dem Weg zu
ein» „neuen Mitte“, nicht Windka-
nal-geschmeidig genug
Der Mann aus Thüringen, politi-
sch» Ziehvater und Förderer eben
des Walter Rasch, d» den geheimen
Stimmzettel-Verschwörern am Ende
auch nicht mehr in den Arm fiillen
mochte, war nicht bereit, auf dem
politischen Verschiebe- Bahnhof nach
der Wahl noch nach ein» Billig-
Fahrkarte anzustehen. Als man ihm
im Vorfeld der Abstimmung ein an-
deres Ressort als Justiz anbot, auch
noch mit dem zweiten FDP-Bundes-
tagsticket für 1987 winkte, schlug »
alle Ersatzlösungen aus.
Oxfort stand am Ende einer Strö-
mung im Wege, die sich seit d» unter
Schweiß- und Blutvergießen 1983
auch in der Berliner FDP durchge-
setzten „Wende“ abzeichnete: Die
Partei-Rechten, einschließlich vieler
Neulinge aus Bau- und Bankbran-
chen, verstehen sich als „neue Mitte“.
Sie soll den alten rechten Flügel re-
präsentieren, ohne den alten Links-
Block gänzlich zu verprellen.
Was Hans-Dietrich Gensch», Mar-
tin Bangemann und Helmut Hauss-
mann am Rhein versuchen, nämlich
die neuen Aufsteiger aus dem Hoch-
schul- und Wirtschaftsleben und die
Frauen zu gewinnen, das will diese
Gruppierung auch an d» Spree ver-
suchen. Dies» kaum definierbaren,
weil programmatisch unscharfen
„neuen Mitte“ sitzt bereits die Gefahr
von 1989 im Nacken: die FDP werde
weg»i der Schwäche d» SPD und
ein» an die Grenzen gestoßenen AL
nicht mehr gebraucht
Die Standortbestimmung von Wal-
ter Rasch, die Liberalen stünden
„links von d» CDU“, war wenige
Stunden zuvor von Hermann Oxfort
eben mit ein» eigenen, wohldurch-
dachten Sicht der Dinge konterka-
riert worden. Er sah die Liberalen
eben „rechts“ von ein» Union, die in
B»lin notgedrungen mehr in linke
angestammte SPD-Bereiche driften
müsse, um ihren Erfolg auf Dauer zu
stabilisieren.
Oxfort paßte mit seiner Gradlinig-
keit, sein» Abneigung gegen Kom-
promißlerei nicht mehr in diese FDP.
die sich von d» Morgenröte einet
jungfräulichen „Neubeginns“ be-
strahlen läßt Oxfort - ein liberal»
Goliath unter vielen Davids, die nach
eigenem Verständnis den CDU-„Ele-
fanten“ an treiben, korrigieren und
zügeln wollen . . .
Oxforts Schicksal war auch des-
halb besiegelt weil selbst sonst ver-
nünftige Rechte in einer Partei mit
mehr als 100 000 Wählerstimmen -
darunter viele aus dem CDU-Sympa-
thisantenfeld - der V»wirrung der
Begriffe zum Opfer fielen. Ein Bei-
spiel dafür
Ein führender Mann aus der Wäh-
lerinitiative „Bürger für Berlin", die
Ein liberalen Hermann Oxfort
FOTO: ST¥CHE/VISUM
d» FDP üb» den Fünf- Pro zent-Oxer
half, philosophierte gegenüber einem
FDP-Abgeonlneten: „Nichts gegen
Oxfort als Persönlichkeit und gegen
seine Sachkompetenz. Aber was wir
brauchen, ist eben so etwas wie einen
Otto Schily d» Liberalen - wenn Sie
verstehen, was ich meine!?“
Hermann Oxfort deutete diese
Winke mit den Zaunpfählen schon
richtig: „Ich habe geahnt, was da auf
mich zukommt“ Er und andere wuß-
ten, daß auch bei der ehemaligen lin-
ken FDP-Mehrheit in Berlin noch
viele Rechnungen offen waren: bei-
spielsweise die von Oxforts Nachfol-
ger im Bürgermeisteramt Wolfgang
Luder, der seinen als Folge der Gar-
ski-Aöare im Januar 1981 herbeige-
führten Sturz durch die damalige
FDP-Fraktion nie verwunden hat und
in Oxfort den Hauptschuldigen sah
und sieht
Als guter demokratischer Verlierer
wird sich Oxfort - als angesehener
Anwalt und Notar in der Berliner hö-
heren Society verankert - an Ranke-
spielen nicht beteiligen. Allerdings
wird » auch in einer Fraktion, die
mindestens zur Hälfte linksbestimmt
ist seinen Part als alt-liberales Ge-
wissen der Partei und Anwalt Berlins
dienen.
Bei Oxfort laufen die großen Li-
nien d» Berlin» Nachkriegsge-
schichte zusammen: die Bewährung
bei und nach der Blockade, die
Nach-Mauerzeit, die MitformuÜerung
einer neuen Vertragspolitik, die den
Berlinern das Leben erleichterte. Sei-
nem politischen Glaubensartikel
„Freiheit als Ordnungsprinzip“ wird
Hermann Oxfort treu bleiben.
„Suum cuique“, lautet sein Lieb-
lingsspruch. Jedem das Seine. Für
Oxfort heißt dies Liberalität und
nicht Libertinage ein» je nach politi-
sch» Beliebigkeit handelnden
Stromlinien-FDP.
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4
POLITIK
DIE WELT - Nr. 66 - Dienstag.. 13. Märal985
Vogel bietet Berliner
SPD Bonner Hilfe an
Oppositionsführer verteidigt Apel auf Landesparteitag
PETER PHILIPPS, Bonn
Der stellvertretende SPD-Vorsit-
zende Hans-Jochen Vogel, als Berli-
ner Bundestagsabgeordneter zusätz-
lich prädestiniert, versuchte gestern
abend auf dem Landesparteitag die
Berliner Genossen nach der vernich-
tenden Wahlniederlage vom 10. März
wieder aufzurichten. Er analysierte,
mahnte, streichelte die geschunde-
nen Seelen - vor allem aber versuchte
er Perspektiven aufzuzeigen.
Ganz vorsichtig, um bei der durch
die Wahlniederlage verstärkten Emp-
findlichkeit gegenüber Bonner Rat-
schlagen und „Kinderlandverschikk-
kungen“ (Glotz) nicht Kontraproduk-
tives zu fördern, deutete Vogel seine
Vorschläge an: Die „Gesamtpartei"
sei „bereit, zu helfen".
sich „nicht gedrängt, er ist mit klarer
Mehrheit nominiert worden“. Selbst-
kritisch räumte er nun ein, daß „wir
alle die Hypothek unterschätzt ha-
ben, die für Hans Apel der Weggang
von Richard von Weizsäcker »"d
mein Übeigang vom Abgeordneten-
haus in den Bundestag bedeutet hat“.
Unbequem erinnerte er zugleich die
Berliner Genossen daran, daß der
IQ. März „nicht die Niederlage einer
Person, sondern die Niederlage einer
Gemeinschaft“ gebracht habe.
Immer wieder schrankte er ein:
„Wenn Ihr das wollt", bevor er seine
Ideen an bot Dann schlug er eine „ge-
meinsame Arbeitsgruppe" vor, bot
an, die „Berlin-Präsenz“ der Spitzen-
genossen aus dem Bund und anderen
Landern zu „verstärken". Außer sei-
nem eigenen Namen nannte Vogel
vor allem Johannes Rau, Hans Ko-
schnick und Oskar Lafontaine, die
sich ihm gegenüber bereits für solche
Aktivitäten in Berlin bereit erklärt
hätten. Außerdem sprach Vogel von
„Partnerschaften“ zwischen Partei-
gliederungen in Berlin und dem übri-
gen Bundesgebiet die „verstärkt“
werden konnten.
Für eine „gründliche Analyse“ des
Desasters sei es zwar noch zu früh,
sagte der Wahl-Berliner, aber es müs-
se doch „spezifische Gründe geben".
Ernannte zwar in diesem Zusammen-
hang weder den Namen von Hans
Apel, noch den seines Wahlkampf-
Leiters Klaus Bölling, noch den der
Berliner Parteiführer, aber jeder im
Palais am Funkturm verstand ihn, als
er sagte: „Eine erste Folgerung, die
ich daraus ziehe, ist daß die Bun-
despolitik als Ursache für die Nieder-
lage ausscheidet Diepgen hat nicht
wegen Kohl, sondern trotz Kohl ge-
wonnen." Genau in die andere Rich-
tung hatte die Apel-Wahlkampfpla-
nung aber gezielt Über bundespoli-
tische Argumentationen sollte der Er-
folg geschafft werden.
Auf jeden Falt daraus machte der
Bonner Oppositionsführer k«n
müsse sich die einst auf den Berliner
Senat abonnierte Parteigliederung
auf einen längeren Zeitraum fern der
Regierungsmacht einrichten, ehe es
wieder „bergauf geht". Aber, so ver-
suchte er Mut zu machen, „wir sind
keine Eintagsfliege. Wir sind die älte-
ste Partei Wir sind schon mit anderen
Niederlagen fertig geworden".
In dem Saat in dem die Partei 1977
nach dem Senatsriicktritt von Klaus
Schütz schon einmal - damals mit
Dietrich Stubbe- den Neuanfang ver-
sucht hatte, wurde Vogel noch deutli-
cher. Es habe „keine eindeutige Mei-
nungsführerschaft für Berliner The-
men“ gegeben und Jeeine überzeu-
gende Antwort auf die Frage, was wir
bei unklaren Mehrbeitsverhäftnissen
eigentlich tun würden“.
Nachdem vor ihm bereits der nur
noch bis zum Juni amtierende Lan-
desvorsitzende Peter Ulrich und der
nach der Niederlage wieder abgerei-
ste Ex-Spitzenkandidat Hans Apel
mit ihren schlechten Bilanzen auf der
Rednerliste gestanden hatten, vertei-
digte Vogel vor den Delegierten noch
einmal den Bonner Export Der habe
Seine vorsichtigen Zukunftsüber-
legungen halfen, daß der im Vorfeld
des Parteitages intern geäußerte Är-
ger ihm gegenüber an diesem Abend
nicht allzu laut wurde: Landeschef
Peter Ulrich hatte erhebliche Kritik
einstecken müssen, weil „ man nicht
einmal jetzt unter sich diskutieren
kann“. Nicht gegen Vogel in Person
richtete sich der Unmut, sondern ge-
gen die „Optik“, daß die Berliner
nicht in der Lage seien, allein die
eigenen Probleme zu lösen.
„Mehrheit nutzt
Chance flexibler
Arbeitszeit“
dpa, Kühr
Etwa zwei Drittel aller Arbeitneh-
mer in der Metallindustrie werden
nach den Feststellungen des Arbeit-
geberverbandes Gesamtmetall vom 1.
April an nicht innerhalb starrer Ar-
beitszeiten arbeiten. Der entspre-
chende Anteil von Betrieben nutze
die Möglichkeiten des Tarifvertrages
über die 38,5-Stuiiden-Woche zur fle-
xiblen Gestaltung der Arbeitszeiten,
sagte Friedrich Wilhelm Siebei Lei-
ter der Tarifabteilung bei Gesamtme-
tall gestern in Köln vor Journalisten.
Rund 80 Prozent dieser Arbeitneh-
mer, so schätzt Siebei, werden 38,5
Stunden arbeiten, der Rest dann vor-
wiegend 40 und 37 Stunden. Eine ab-
schließende Bilanz sei jedoch nicht
möglich. Viele Gespräche über die
notwendigen Betriebsvereinbarun-
gen seien noch in. vollem Gange. Es
werde wohl auch Übergangsregelun-
gen geben. In der „weit überwiegen-
den Mehrzahl" hätten sich bisher Ar-
beitgeber und Betriebsräte einver-
nehmlich geeinigt Thm seien nur
Tphn bis 15 - allerdings spektakuläre
— Verfahren vor den Binig un gsstAllpn
bekannt sagte SiebeL Alle bisherigen
derartigen Verfahren haben nach sei-
nen Angaben flexible Arbeitszeiten
zugelassen.
Zwielichtige Geschäfte in NRW
mit
Der Bauskandal, der Justizminister Haak zum Rücktritt zwang, weitet sich aus
WILM HERLYN, Düsseldorf
„Dies alles ist geschehen, bevor ich
als aufsichts führender Minister für
die landeseigene Wohn ungsbauforde-
rungsanstalt (WFA) zuständig war",
sagt der nordrhein-westfälische Städ-
tebauminister Christoph Zöpel
(SPD). Mit „dies alles" beschreibt er
einen Tatbestand, den die Staatsan-
waltschaft für Schwerpunktkrimina-
lität in Bochum schlicht „Vorteils-
nahme und Beihilfe zum fortgesetz-
ten Betrug“ nennt
Keine bemerkenswerten Unter-
schiede gibt es nach den Worten von
Siebei bei den neuen Arbeitszeitrege-
lungen zwischen großen und kleinen
Betrieben. Die Betriebe verwirkli-
chen nach Siebeis Darstellung flexi-
ble Arbeitszeiten vor allem in drei
Varianten. Sie mat-hpn einerseits von
der Möglichkeit des Tarifvertrags Ge-
brauch, die individuelle regelmäßige
Wochenarbeitszeit unterschiedlich
für Arbeitnehmergruppen zwischen
37 und 40 Stunden festzusetzen, ln
anderen Fällen nutzen sie den Tarif-
vertrag, um die Arbeitszeit ungleich-
mäßig zu verteilen, um das Arbeitsvo-
lumen an den schwankenden Arbeits-
anfall anzupassen odereinen „verbes-
serten" Schichtplan zu erreichen.
Schließlich behalten andere Betriebe
ihre Betriebszeit unverändert bei und
vereinbaren freie Tage, die oft zu zu-
sammenhängender Freizeit für die
Arbeitnehmer führen.
Die Akteure in dem undurchsichti-
gen Geflecht, bei dem es um den An-
kauf und Verkauf von Wohnungen in
Millionenhöhe geht, sind zum Teil so
zwielichtig wie ihre Geschäfte selbst
Inhaftiert sind der Unnaer Architekt
Heinrich Theissen, ein Sachbearbei-
ter bei der WFA und der Hagener
Rechtsanwalt und Notar Friedrich
Grawert Zumindest Grawert ist kein
Unbekannter, denn über den Hage-
ner Bauskandal stürzte im Januar der
Justizminister Dieter Haäk, den mit
dem Rechtsanwalt eine Bürogemein-
schaft verband. Alle drei beteuern ih-
re Unschuld.
Bei der Bonitätsprüfling der Inter-
bau durch die WFA erklärte die Bon-
ner Firma, sie habe aus größeren
Grundstücksverkäufen „Anlagebe-
darf unter Ausnutzung der Vergünsti-
gung»! nach Paragraph 6b des
EStG“. So begannen die für alle Sei-
ten gedeihlichen Geschäfte, die sich
von 1979 und 1981 - wie jetzt festge-
Die neue Bahn
11
Mit Partiefracht haben wir
über Nacht bessere Ge-
schäfte gemacht.“
Als Partiefracht fahren alle
Sendungen ab einer Tonne
ganz ausgezeichnet. Denn
sie werden von der Güter-
bahn per Lkw abgeholt, fah-
ren über Nacht auf der
Schiene zum Zielbahnhof
und am nächsten Morgen
gleich weiter zum Empfän-
ger. Ebenfalls im Lkw. So
kommt alles, was zwischen
den Einzugsbereichen der
26 Partiefrachtbahnhöfe ver-
sandt wird, von heute auf
morgen an. Und das zu ei-
nem Preis, der Sie angenehm
überraschen wird. Ihr Kun-
denberater sagt Ihnen gerne,
wie auch Sie über Nacht
bessere Geschäfte machen.
Rechnung mehr als zwei Millionen
Mark.
Der WFA-Angestellte soll sich für
die schriftlichen Verkaufsangebote
an den Architekten die notwendige
zweite Unterschrift von einem offen-
bar ahnungslosen anderen Kollegen
„besorgt" haben. Für seine -Dienste
soll er, nach Angaben der Staatsan-
waltschaft „wirtschaftliche Vorteile“
erhalten haben. Unklar scheint aber
auch zu sein, warum Zöpel die Gesell-
schaft für Wirtschaftsprüfer
„Deutsche Baurevision" nach dem
Aufkommen der ersten Gerüchte
über Schwindeleien beauftragte, den
Sachverhalt zu prüfen. Denn die
„Baurevision“ prüft ohnehin schon
seit Jahren die WFA und bescheinigte
ihr regelmäßig ein solides Geschäfts-
gebahren.
Lafontaine
hat nur eine
Stimme mehr
SiSdtebauarinister Christian Zope!
FOTO: 3 . PEPEKHOWE
Anfang 1979 hatte - so die Staatsan-
wälte - der Sachbearbeiter bei der
WFA dem Architekten Theissen den
heißen Tip gegeben - angeblich sogar
in Schreiben mit WFA-Briefkopf. Die
internen Informationen handelten
von Objekten, die die WFA veräußern
wollte. So ausgestattet trat Theissen
am 10. April 1979 an die WFA heran
und ließ sich für 105 Wohnungsein-
heiten in Monheim bei Düsseldorf ein
Angebot machen, das der Notar Gra-
wert dann beurkundete. Wenig später
teilte Grawert der WFA mit, die Bon-
ner Firma Interbau habe bereits ei-
nem Kaufvertrag über die landeseige-
nen Wohnungen zugestimmt
stellt wurde - in Höhe von 71 Millio-
nen Mark bewegten. Als Vermittler
trat Theissen auf. Der ungetreue
WFA-Sachbearbeiter soll so ermittelt
die Staatsanwaltschaft, dem Archi-
tekten dabei schriftlich ein um zehn
Millionen Mark überhöhtes Angebot
gemacht haben, nach dem sich dann
die Provision für Theissen errechne-
te.
Bei der Vorstellung des Prüfungs-
ergebnisses betonten Zöpel und der
Vorsitzende der WFA, Eberhard Ul-
rich (CDU), uni sono, alle Verkäufe
von Mietobjekten seien „nach kauf-
männischen Gesichtspunkten" er-
folgt und „wirtschaftlich nicht in Fra-
ge zu stellen". Provisionen seien
nicht an Dritte gezahlt
Zöpel erklärte dazu, er habe erst
durch die staatsanwaltschaftlichen
Erforschungen Kenntnis davon erhal-
ten. daß es zwischen der Interbau und
Theissen eine Vereinbarung gegeben
habe, nach der sich die Höhe der von
der Interbau zu zahlenden Provision
nach der Höhe des WFA-Angebots
richte. Er sagte: „Davon wußte bei
der WFA weder ein Beamter noch ein
Sachbearbeiter. Allein die Tatsache
einer solchen Abmachung ist für
mich unvorstellbar." Die Summe, die
Theissen von der Interbau durch das
hochgeschwindelte Angebot zuviel
erhalten habe, betrage nach Zöpels
Nach Informationen der WELT al-
lerdings steht in dem Prüfbericht der
„Baurevision", daß Provisionszah-
lungen zumindest „in Ausnahmefäl-
len bei kleineren, schwierig zu ver-
wertenden Objekten geleistet wor-
den" seien. An anderer Stelle heißt es,
„ob die Konditionen der Kaufverträ-
ge den damaligen Marktverhältnissen
entsprachen, läßt sich nicht eindeutig
beurteilen“.
Auch dieser Dissens zwischen der
Aussage Zöpels und dem Prüfbericht
veranlaßt nun die CDU, eine parla-
mentarische Behandlung des Skan-
dals zu erwägen Bernhard Worms,
der Oppositionschef, zweifelt daran
daß die Infonnationspolitik Zöpels
„vollständig“ sei Außerdem müsse
ein „neutrales Institut" die WFA prü-
fen. Immerhin war der „Baurevision"
weder bei der Jahresprufung noch
bei der Sonderprüfung die überhöh-
ten Kaufpreisangebote aufgefallen.
Vogel widerstand dem
Druck der Mosel-Winzer
Von JOACHIM NEANDER
W enn der rheinland-pfälzische
Regierungschef Bernhard
Vogel (CDU) früher neue Mi-
nister oder Staatssekretäre in sein
Kabinett berief, kamen regelmäßig
Gerüchte auf, wer oder welche Paitei-
gruppierung ihm wohl die eine oder
andere Personalentscheidung abge-
rungen und am Brei mitgerührt habe.
Die jüngste Kabinettsumbildung hat
solche etwas hämischen Spekulatio-
nen erst gar nicht aufkoramen lassen.
Diesmal hat der Chef selbst und allein
gekocht
In der CDU mischen sich Respekt
Verblüffung und - in Teilbereichen -
leichte Besorgnis. Die Opposition hat
es - sieht man von der weithin unbe-
kannten neuen Sozial- und Familien-
ministern! Ursula Hansen aus Prüm
in der Eifel ab - sichtlich nicht leicht,
offenkundig berechtigte Kritik anzu-
melden. Mit Wirtschafts minister
Landesbericht
Rheinland-Pfalz
Holkenbrink und Landwirtschaftsmi-
nister Meyer scheiden Mitte Mai die
letzten beiden Minister aus der Ära
Helmut Kohl aus. Ihre Nachfolger,
der bisherige Sozial- und Umweltmi-
mster Rudi Geil bzw. der pfälzische
Winzer Dieter Ziegler aus Maikam-
mer und auch der neue Umwel tmini -
ster Professor Haus Töpfer, genießen
Ansehen auch außerhalb ihrer Partei
Die Berufung Zieglers - und nicht
des Trierer Bundestagsabgeordneten
und Moselwein-Präsidenten Günter
Schatz - zum neuen, für den Weinbau
zuständigen Ressortchef stößt außer-
halb der Mosel auf Hochachtung. Vo-
gel so heißt es, habe damit dem offen
auf ihn ausgeübten Druck aus der
Moselregion widerstanden.
Daß Schartz nicht Minister gewor-
den ist hangt weniger mit seiner Per-
son oder seinem unbestrittenen poli-
tischen Geschick zusammen als viel-
mehr mit seinem sehr einseitig auf
seine Heimatregion ausgerichteten
Interessen-Engagement als Ver-
bandsfunktionär. Um glaubwürdig
Weinbaupoiitik für das ganze Bun-
desland Rheinland-Pfalz machen zu
können, hätte er von wesentlichen
Forderungen abrücken müssen, die
er als Präsident der Mosel bisher bis
hin zu radikalen Tönen mitvertreten
oder zumindest gutgeheißen hat
Ziegler, früher Mitglied der CDU-
Landtagsfraktion, später Bürgermei-
ster seines Heimatorts, wird jetzt na-
türlich von der Mosel her ein ziemlich
eisiger Wind ins Gesicht wehen. Daß
er in der eigenen Fraktion für seine
Berufung zum Minister intern nur 40
von 57 Stimmen bekam, spiegelt dies
schon wider. Da spielt auch die Sorge
mit bis zur nächsten Landtagswahl
1987 könnte an der Mosel eine regel-
rechte Anti-CDU-Stimmung wach-
sen, die Vogel am Ende entscheiden-
de Wählerstimmen kostet
Kenner des Landes trösten sich
freilich. Der Zorn gegen die Landes-
hauptstadt Mainz und die CDU führt
an der Mosel allenfalls zum Abwan-
dem zur FDP oder zur Wahlenthal-
tung. Die SPD hat dort einen Acker
ungefähr wie in Niederbayem.
Ziegler selbst ist ein Mann des Aus-
gleichs. Als Vizepräsident des pfälzi-
schen Weinbauverbandes hat er
schon vor Jahren Goodwill-Fahrten
pfälzischer Weinbauern an die Mosel
organisiert, damit man gegenseitig
seine Probleme kennenleme und
Verständnis füreinander wecke. Viel
genützt scheint es nicht zu haben.
Erinnerungen sogar an Gewaltakte an
der Mosel werden jetzt wieder wach,
zumal die Situation der Winzer dort
wieder kritisch und ohne schmerz-
hafte Maßnahmen kaum zu verbes-
sern ist Aber auch dafür scheint der
neue Mann gerüstet Er ist groß und
kräftig. Ihn die Treppe herunterzu-
stürzen (wie in den 60er Jahren ein-
mal einen Verbandspräsidenten in
Cröv, wo sie den berühmten „Cröver
Nacktarsch“ anbauen), dürfte nicht
so leicht sein.
So zielstrebig und schlüssig Bern-
hard Vogel dieses Revirement auch
geplant und durchgesetzt haben mag
- an eins scheint er noch nicht ge-
dacht zu haben: daß er in zwei Jahren
auf die FDP angewiesen sein könnte.
Denn deren Landesvorsitzender Rai-
ner Brüderie würde im Falle einer
Koaütion zweifellos das Wirtschafts-
ressort ansteuern, aus dem Hann der
eben erst eingewechselte Rudi Geil
(CDU) erneut weichen müßte.
Die Freien Demokraten zögern
denn auch nicht, ihren überraschen-
den Wahlerfolg in Berlin, im Saarland
und teilweise in Hessen nun auch in
Rheinland-Pfalz in gesteigertes
Selbstbewußtsein umzusetzen. Sie
üben offene Kritik nicht nur an der
„politisch unerfahrenen" neuen So-
zial- und Farailienministerin. Dar-
über hinaus versuchen sie offenbar
auch, die CDU mit der Nase auf ein
Problem zu stoßen, das die Regie-
rungspartei selber offenbar nicht
mehr so recht ernst zu nehmen
scheint - den Konfessionsproporz.
In der Tat haben sich im Kabinett
Vogel die Gewichte allmählich stark
verschoben. Sieben Katholiken ste-
ten inzwischen nur noch zwei Prote-
stanten gegenüber Kultusminister
Georg Gölter und der neue Bundes-
ratsminister Albrecht Martin. Zudem
ist mit Ministerin Ursula Hansen, der
Vizepräsidentin des Zentralkomitees
der Deutschen Katholiken, eine
höchst prominente Vertreterin eines
entschiedenen Katholizismus hinzu-
gekommen. - Noch hat Vogel eine
Chance, dieses Ungleichgewicht zu
mildem: In den nächsten Wochen
wird die Staatssekretärs-Riege hinter
den Ministern neu geordnet
dpa T Saari»fidsoi
Die SPD wird im Saarland nur mä
einer Mehrheit von einem Abgeord-
neten im Landtag regieren können.
Der LandeswahlausschuS, korrigierte .
mit StimmenmehrheittiKVOriäufjge
Sitzverteilung nach der Landtags-
wähl vom 10- Mare, die für die SPD ’
noch eine Mehrheit von drei Sitzen
vorsah. Nach der neuen Berechnung
wird die SPD 26 der: 51 Mandate er-
halten. Auf die CDU entfallen 20 Sit-
ze, einer mehr als zu Anfang ausge-
rechnet. Die FDP ist mit fünf Abge-
ordneten im Landtag vertreten.
Lambsdorff lehnt
Aussage ab
dpa, Mainz
Der frühere Bundeswirtschaftsmi-
nister Otto Graf Lambsdorff hat sein
Erscheinen als Zeuge vor dem Unter-
suchungsausschuß „Parteispenden"
des Rheinland-Pfälzisches Landtags
zum zweitenmal abgesagt. Über einen
Anwalt berief sich der FDP- Politiker
auf sein Aussageverweigerungsrecht . :
Der auf Antrag der SFD-Opposi-*
tion eingesetzte Ausschuß soll Vor-
würfe untersuchen nach denen das
Bundesland in den 60er und 70er Jah-
ren eine „Steuer-Oase" für verdeckte
Parteispendengewesensei
Zentralrat der Juden
warnt vor „Gezänk“
DW. Berlin
Der Verwaltungsrat des Zentralrats
der Juden in Deutschland hat die Ab-
sicht der Fraktionen des Deutschen
Bundestages begrüßt, „die Auseinan-
dersetzung über eine strafrechtliche j
Behandlung zur Bekämpfung der
Leugnung schwerer nationalsoziali-
stischer Gewaltmaßnahmen nicht zu
einem parteipolitischen Gezänk wer-
den zu lassen“. In einer Stellungnah-
me zur sogenannten „ Auschwitzlüge"
begrüßte der Vorsitzende Werner
Nachxnann, daß die jetzige Vorlage
einer gesetzlichen Regelung noch mit
dem Zentralrat besprochen werden
solle und eine zugige Behandlung so-
wie Verabschiedung mit einer über-
zeugenden Mehrheit im Pariament in
Aussicht stehe.
Ben-Ari sieht
gestiegenes Vertrauen
AP. Köln
Als „ausgezeichnet“ hat der israe- >
lische Botschafter in Bonn, Ben-Ari,
die Beziehungen zwischen Israel und
der Bundesrepublik Deutschland be-
zeichnet, gleichzeitig ab» die Auffas-
sung vertreten, daß das Verhältnis
„noch lange“ durch die NS-Vergan-
genheit belastet sein werde. Aus An-
laß der Aufnahme diplomatischer Be-
ziehungen vor 20 Jahren sagte Ben-
Ari. „unser Verhältnis ist von einem
wachsenden Vertrauen zueinander
geprägt“. Es gebe heute nur noch
sehr wenige Menschen sowohl in Is-
rael als auch in Deutschland, die an
der Richtigkeit und Weisheit der Auf-
nahme diplomatischer Beziehungen
vor zwei Jahrzehnten zweifelten. Der i
„moralische und historische Hinter-
grund“ dafür werde aber noch lange
bestehen bleiben. <
FDP: SPD ist ein
„rot-grünes Bündnis“
hey. Bonn
Mit Blick auf die zukünftige saar-
ländische Regierung unter Führung
Oskar Lafontaines hat das FDP-Prä-
sidium betont die SPD sei mittler-
weile zu einem „rot-grünen Bündnis
in sich selbst“ geworden. Unter Hin-
weis auf die anstehenden Landtags-
wahlen in Nordrhein-Westfelen am
12. Mai meinte das Präsidium, selbst
wenn die SPD nicht mit den Grünen
zusammenginge, werde sie zu einer **
Korrektur ihrer Politik nicht in der
Lage sein. An Rhein und Ruhr habe
sie in den fünf Jahren ihrer Allein-
herrschaft „die Zeit verschlafen“ und
Zukunftsinvestitionen „in den Süden
abwandem lassen".
„Republikaner 6 "
wollen Gruppenstatus
ÄP, Bremen
Im Zusammenhang mit den Aus-
einandersetzungen innerhalb der
CDU Bremerhavens haben der kürz-
lich aus der Partei ausgeschlossene
Bürgerschafts-Abgeordnete Thorolf
Oeing und der am Wochenende aus
der CDU ausgetretene CDU-Land- 1
tagsabgeordnete Rudolf Polley den
Parlamentspräsidenten Dieter Klink
gebeten, sie als parlamentarische
Gruppe unter der Bezeichnung „Die
Republikaner" anzuerkennen. Hierzu
bedarf es eines Beschlusses der Bre-
mer Bürgerschaft Sie kündigten an,
in Kürze einen Landesverband zu
gründen.
D{E WELT (USPS 605-590} ü pubfeMd fUfit
•xwpt Mindoya and hoHdaya. Um «ubtertpHofl
prin for the USA is US-OoJJar 365jOG pw an- .
num. Dtatrfbuwd by Gwman Lentguag» Pubfi-
caOow, Ine., 5AO Sylvan Awtnu». Rwtewood
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Ot Engiewood, NI 07631 ondatoddWonoltnoi- rj
fing offfc*«. Postmaston sand aädran than- "
ges iw DIE WELT, 6ERMA*UANGUAC£ «J8LI- .
CATIONS. INC, 560 Sylvan Avwws. i
WoedCDffs, WQ765Z. ■:
Dienstag. 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT
Brasilien
mit neuem
„Sparkommissar“
DW. Rio de Janeiro
KantonalswaMen: Neue
Überlegungen in Paris
Stimmend isdplin in beiden Lagern / Giscard enttäuscht
In Brasiliens „Neuer Republik“,
die Präsident Tancredo Neves am
Sonntag zur Sparsamkeit auf gerufen
hat, fallt dem 50jährigen Finanzmini-
ster Francisco Domeiles eine Schlüs-
selrolle zu. Der bisherige Chef der
brasilianischen Steuerbehörden und
Neffe des Staatspräsidenten ist der
künftige Gesprächspartner der Gläu-
biger des mit mehr als 100 Milliarden
Dollar weltweit höchstverschuldeten
Landes und des Internationalen Wäh-
rungsfonds (IWF). Domelles erhält
Machtbefugnisse, wie sie in der letz-
ten Militärregierung von General
Joao Figueiredo der Planungsmini-
ster Antonio Delföm Netto ausgeübt
hatte. Neves hat die Drosselung der
dreistelligen Inflationsrate - knapp
224 Prozent im vergangenen Jahr -
zum vorrangigen Ziä der Regierung
erklärt und die Preiskontrolle, für die
bisher das Planungsministerium zu-
ständig war,, dem Finanzminister
übertragen.
Die Hauptrolle im Kabinett bei der
Durchführung des Wirtschaftspro-
gramms und der Sanierung der
Staatsfinanzen fällt Domelles zu. Be-
vor Neves dessen Ernennung zum Fi-
nanzminister bestätigte, hatte er Wi-
derstand beim linken Flügel der Par-
teienkoalition zu überwinden, die
dem Präsidenten zum Sieg verholfen
hatte, denn der Minister gilt Brasi-
liens Linken als „Symbol für die Kon-
tinuität“ mit dem vorausgegangenen
Militärregime. „Ich bin nicht als Kan-
didat der Illusionen gewählt wor-
den“, betonte Neves in einer Bot-
schaft, die Vize-Präsident Jose Sar-
ney anstelle des erkrankten Staats-
chefs vor dem Kabinett verlas.
In den Jahren zwischen 1961 und
1962 war Domefles der Privatsekretär
Neves’ in den neun Monaten seiner
Amtszeit, als Regierungschef von
Staatspräsident Joao Goulart gewe-
sen. Nach einem Jura-Studium hatte
er sich als Experte für Finanzfragen
mit Diplomen in Harvard und an der
französischen Universität Nancy aus-
gebildet Neves bezeichnet seinen
Neffen jüngst als „äußerst kompetent
und loyal“, um Kritikern seiner Wahl
entgegenzutreten. Der bisherige Fi-
nanzminister Mario Henrique Simon-
sen, der Domelles die Leitung der
Steuerbehörden übertragen, hatte,
nannte ihn eine „Maschine der
Kompetenz und Effizienz“.
A. GRAF KAGENECK, Paris
Das Ergebnis des zweiten Wahl-
gangs der französischen Kantons-
wahlen hat das gute Abschneiden der
bürgerlichen Opposition vom ersten
Wahlgang am 10. März bestätigt In
der Stichwahl votierten am Sonntag
knapp 51 Prozent (gegen 57 Prozent
im ersten Wahlgang) für die Kandida-
ten der vier Rechtsparteien ein-
schließlich der Nationlen Front Jean
Marie Le Pens. Die beiden Linkspar-
teien konnten zwar 1,5 Prozent im
Vergleich zum ersten Wahlgang zule-
gen. Aber der Sieg des bürgerlichen
Lagers steht außer Zweifel, betrach-
tet man die Neuverteilung der Vorsit-
ze in den 95 Generalräten des konti-
nentalen Frankreich. 69 von ihnen
werden jetzt von der Opposition inne
gehalten gegenüber 58 vor den Wah-
len. Das „tiefe“ Frankreich, so ge-
nannt weil man darunter die Lo-
kalparlamente in den Departements
versteht, wird also mehrheitlich heu-
te von der Rechten regiert, während
die politische Macht an der Spitze -
noch - in Händen der Linken bleibt
Unter den elf Departements, die
der Linken verloren gingen, befinden
sich ausgesprochene Hochburgen
wie die Gironde, wo Jacques Cha-
ban-Delmas' Parteifreund Vallade
seinen sozialistischen Gegner schla-
gen konnte, die obere Provence, die
seit 1945 von den Sozialisten regiert
wurde, die Oise im Norden von Paris
und der Var am Mittelraeer, beide
Departements seit Jahrzehnten links,
oder die Isöre zwischen Alpen und
Grenoble, wo der dritte Mann im
Staate. Parlamentspräsident Louis
Mermaz seinen Generalratsvorsitz an
einen Giscardisten abgeben mußte.
Die Linke schaffte es, sich in sie-
ben Departements zu behaupten, in
denen ihre Ausgangsposition vor der
Stichwahl nahezu verzweifelt war.
Auch kann sie sich glücklich schät-
zen alle Mitglieder des Kabinetts ge-
wählt zu sehen, die sich um einen Sitz
im heimatlichen Generalrat bewor-
ben hatten. Dagegen hatten 22 ihrer
Abgeordneten in der Nationalver-
sammlung das Nachsehen.
Auf der Gegenseite gab es eine her-
be Enttäuschung für den ehemaligen
Staatspräsidenten Giscard d'Estaing,
der im ersten Wahlgang direkt ge-
wählt worden war. Sein Heimat-
departement Puy de Döme blieb so-
zialistisch , was seine Hoffnungen,
sich als Vorsitzender des Generalrats
noch mehr profilieren zu können, zu-
nichte macht.
Der Stimmentransfer klappte in
beiden Lagern nahezu vollkommen.
Bei der Linken waren kommuni-
stische Wähler gefügsamer als ihre
sozialistischen Gesinnungsgenossen,
wenn sie für einen Mann der anderen
Partei stimmen mußten, was von
KP-Chef Marchais nicht ohne Vor-
wurf für die weniger diszipliniert
stimmenden Sozialisten hervorgeho-
ben wurde. Jedenfalls zeigte sich, daß
die Linkswähler aus dem Bruch der
Linksunion im vergangenen Sommer
und den äußerst polemischen Ausfäl-
len der KPF gegen die Regierung Fa-
bius keine Konsequenzen für ihr
Wahlverhalten gezogen haben. Dies
wurde von der früheren Europa-Prä-
sidentin Simone Veil mit Recht als
ein Zeichen dafür kritisiert, daß die
Sozialisten trotz aller „sozialdemo-
kratischen“ Bekenntnisse nach wie
vor treue Anhänger der Koalition mit
den Kommunisten sind.
Bei den bürgerlichen Parteien be-
wirkte die eisern aufrecht erhaltene
Union zwischen Giscardisten und
Gaullisten gegenüber der Nationalen
Front, daß deren Chef Jean Marie Le
Pen nur einen einzigen Kandidaten -
in Marseille gegen einen Gaullisten -
durchbekommen konnte. Die mei-
sten Le Pen-Wähler übertrugen ihre
Stimmen diszipliniert im zweiten
Wahlgang auf die „parlamentarische“
Opposition.
Die gute Stimmendisziplin des vor
allem linken Wählercorps wird Präsi-
dent Mitterrand nun vor neue Zweifel
in der Frage stellen, ob er zur Rettung
seines Regimes bei den Parlaments-
wahlen des kommenden Jahres das
Verhältniswahlrecht anwenden oder
es beim bisherigen Mehrheitswahl-
recht in zwei Wahlgängen belassen
soll Konnte er bisher annehmen, daß
der Bruch der Koalition mit den
Kommunisten der gesamten Linken
schwere Stimmeneinbußen bringen
könnten die nur noch durch eine Do-
sis Verhältniswahl wiedergutge-
macht werden können, so zeigt das
Ergebnis der Kantonswahlen, daß die
LinkswähleT „unitärer“ sind als die
Partei Vorstände Das Resultat der
neuen Überlegungen soll Premier Fa-
bius diese Woche bekanntgeben.
Stürzt die Regierung in Belgien?
Martens knüpft Nachrüstungsentscheid an Vertrauensvotum / Gegner In eigenen Reihen
HELMUT HETZEL, Brussel
Das Schicksal der belgischen Mit-
te-Rechts- Regierung unter Premier-
minister Martens hängt an einem sei-
denen Faden. Nur wenige Tage nach-
dem der Premier am vergangenen
Freitag die Entscheidung seines Ka-
binetts, die 48 amerikanischen Mittel-
streckenraketen vom Typ „Cruise
Missile" wie im NATO-Nachrü-
stungsbeschluß vorgesehen auf dem
Militärstützpunkt im walionischen
Flore rrn es aufrustellen, bekanntgege-
ben hatte, ist Martens unter schweren
innenpolitischen Druck geraten. Die
Situation kann durchaus in eine Re-
gierungskrise führen und mit dem
Sturz des christdemokratischen Pre-
miers enden. Die Frage ist: Wird Mar-
tens bei der für heute angesetzten
Vertrauensfrage im Parlament die nö-
ti -e Mehrheit bekommen oder von
seinen eigenen Parteifreunden aus
der Sozialchristlichen Partei (CVP)
im Stich gelassen?
Auf vollen Touren
Den neuerlichen Auftakt der Aus-
einandersetzungen um die inzwi-
schen bereits auf vollen Touren lau-
fende Stationierung bildete am Sonn-
tag ein Protestmarsch von mehreren
zehntausend Menschen durch die hi-
storische Brüsseler Innenstadt Auf-
fallend d 2 bei war nicht nur der hohe
Anteil der Flamen unter den Demon-
stranten. sondern auch die Teilnahme
Frühwarnsystem
gegen Hungersnot
AP. Rom
Der Generalsekretär der UNO-Or-
ganisation für Ernährung und Land-
wirtschaft (FAO). Edouard Saouma,
hat die Bauern in den Entwicklungs-
ländern zur Steigerung der Nah-
rungsmittelproduktion aufgerufen.
Die Landwirtschaft liege überwie-
gend in den Händen der Kleinbauern.
„Angemessene N ahrungsm ittelv er ■
sorgung und damit politische Stabili-
tät sind nur zu erreichen, wenn wir
den ärmsten Erzeugern helfen, wirk-
sam Zugang zu den Produktionsfak-
toren und einen gerechte a Anteil an
ihrem Ertrag zu erhalten.“ Saouma
sprach sich dafür aus. das weltweite
Informationssystem der FAO zur
Früherkennung von Hungerkatastro-
phen au szu bauen.
von zahlreichen und einflußreichen
Christdemokraten.
Die Protestkundgebung und die
Demonstranten aus der eigenen Par-
tei dürften Martens in diesem kriti-
schen Moment weniger zu schaffen
machen, als die am Samstag bereits
bekannt gewordene Tatsache, daß
nur wenige Stunden, nachdem der
Regierungschef die Öffentlichkeit
persönlich über den Stationierungs-
beschluß informiert hatte, bereits die
ersten amerikanischen Großraum-
transporter in Ftorennes landeten
und die Bauteile der „Cruise Missi-
les“ ausgeladen wurden. Diese Tat-
sache, die impliziert, daß Martens zu-
erst Washington und nicht, wie er an-
gekündigt hatte, das Parlament von
seiner Entscheidung in Kenntnis
setzte, könnte dem belgischen Pre-
mier heute, wenn er im Parlament die
Vertrauensfrage stellt, den Kopf ko-
sten. Denn dieser Vorgang, von man-
chen als taktisch ungeschickt beur-
teilt, hat selbst Martens- Anhänger in-
zwischen gegen ihn aufgebracht
Martens Vier-Parteien-Koalition
hat eine Mehrheit von sechs Stimmen
im Parlament Während die Koali-
tionspartner treu zum Regierungs be-
schloß halten, steht nicht fest wie-
viele Christdemokraten bereit sind,
den Sturz ihres Premiers und Partei-
freundes wegen der Nachrüstung zu
wagen. Sind es zwei oder fünf? Das
Jüdischer Appell
an Gorbatschow
lav./rtr, Jerusalem
Sowjetische Juden in Israel haben
gestern an den neuen sowjetischen
Parteichef Michail Gorbatschow
appelliert ausreisewilligen Juden das
Verlassen der UdSSR zu gestatten.
Zugleich äußerte sich der früher in
der Sowjetunion inhaftierte Vorsit-
zende des „Informationszentnims der
Sowjetischen Juden“, Josef Mendele-
vitch, kritisch über den westlichen
Optimismus im Zusammenhang mit
dem neuen Kreml-Chef. Unter dem
Deckmantel der leider grundlosen
- optimistischen Erwartungen“ setze
das KGB seine Unterdriickungs-
lcampagne gegen die Juden fort die
auswandem wollen, sagte Mendele-
vitch, der Gorbatschow als einen
„Parteibürokraten“ einschätzt
Zahlenpoker hatte in Brüssel gestern
Hochkonjunktur. Sicher scheint zu
sein, daß der Antwerpener Abgeord-
nete Boudewjjn mit „Nein“ gegen
Martens stimmen wird. Gleiches gilt
für den Limburger Dhoore. Offen
aber ist noch, wie sich der entschei-
dende Mann, CVP.Fraktionschef Luc
van den Brande, heute verhalten
wird. Aus der Tatsache, daß sich der
Fraktionsvorsitzende gestern wäh-
rend der Haushaltsdebatte überzeu-
gend für seine Partei schlug, schlie-
ßen politische Beobachter, daß die
Parte iraison überwiegt und seine
Zweifel einem „Ja“ gewichen sind.
Mindestens fünf
Dennoch: In Kreisen der flämi-
schen Christdemokraten wird die
Zahl von mindestens fünf Abweich-
lern gehandelt, eine Zahl, die Martens
und sein Kabinett gerade noch ver-
kraften könnten. Sollten allerdings
noch zwei „Neinsager“ hinzukom-
men, risse der seidene Faden, an dem
das Schicksal der Regierung hängt
Es liegt Krisenstimmung über Brüs-
sel. Sie breitet sich wie ein bleierner
Schleier aus und wird wohl erst wie-
der verflogen sein, wenn alle Stimm-
zettel ausgezählt sind und Martens
vor der Frage steht, abzutreten oder
aber mit einem erleichterten Seufzer
durchatmen und weiterregieren
kann.
Keine Gespräche
China-Vietnam?
AFP, Peking'
Sowohl Peking als auch Hanoi ha-
ben Meldungen angeblicher Geheim-
verhandlungen über Grenzkonflikte
dementiert Vietnamesische Diplo-
maten in Peking be zeichneten derar-
tige Gespräche als „ausgeschlossen".
Das chinesische Außenministerium
nannte die Meldungen über Geheim-
gespräche „reine Gerüchte“.
Eine Hongkonger Zeitung hatte
unter Berufung auf gut informierte
Quellen am Samstag berichtet Viet-
nam habe China den Vorschlag zu
Gesprächen gemacht Diese Initiative
würde von China aufmerksam ge-
prüft Westliche Diplomaten in Pe-
king schlossen die Möglichkeit von
geheimen Gesprächen trotz der De-
mentis nicht aus.
Rückkehrer in
die „DDR“ stoßen
auf Ablehnung
epd, Berlin
Den rückkehrwilligen ehemaligen
„DDR" -Bewohnern schlage eine
„Stimmung der Ablehnung“ entge-
gen. Diese Ansicht äußerte der Chef-
redakteur der in Weimar erscheinen-
den evangelischen Kirchenzeitung
„Glaube und Heimat“, Gottfried Mül-
ler, zu der von der „DDR“ entfachten
Diskussion über den Wunsch ehema-
liger Bewohner der „DDR“ nach
Rückkehr in ihre Heimat Die Ausrei-
se-Anträge entsprängen jedoch „nur
im Ausnahmefall einem sorgfältigen
Abwägen zwischen sozialistischem
und kapitalistischem System“. In der
Regel gebe vielmehr die Frage den
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Ausschlag, „wie sich das Verhältnis
zu den Mitmenschen konkret dar-
stellt“.
Müller hebt weiter hervor, daß von
den „DDR“-Kirchen „dringend“ dazu
aufgerufen werde, „die Heimat nicht
zu verlassen“. Daraus erwachse für
die Kirchen aber die Pflicht, für die
Losung menschlicher Probleme, die
mit der Existenz, von Systemgrenzen
in Europa zusammenhingen, einzu-
treten und Reisemöglichkeitenzu for-
dern.
XIV. Bankentag. 26. März 1985
Warum wir Banken privat mit
persönlich, frei und mündig übersetzen
Wir meinen, es ist Zeit, den Begriff
privat wieder in seine Rechte einzusetzen.
Weil privat für persönlich steht, und weil es
stets persönliche Initiativen sind, die den
Fortschritt bewirken. In Kunst und Literatur,
in Wirtschaft und Wissenschaft, in Staat und
Gesellschaft Persönliche Initiativen aber setzen
Entscheidungsfreiheit voraus - mündige Bürger.
Deshalb definieren wir privaten Banken
den Begriff privat mit persönlich, frei und mündig.
Und wir sind stolz darauf, daß unser privat geprägtes
Geschäftsprinzip sich nahtlos in die Prinzipien der sozialen
Marktwirtschaft einfügt. Einer Wirtschafts-Ordnung also,
die nicht auf Reglementierung und Kollektivierung setzt,
sondern auf freie Initiative und selbstverantwortliche Bürger.
Wir privaten Banken vertrauen auf diese
Kräfte auch im Wettbewerb untereinander -
als große Filialbank, als regionale Bank,
als Privatbankier oder als Hypothekenbank.
Aber wir stehen zusammen,
wenn es um’s .Prinzip Privat“ geht.
Private Banken - die persönlichen Partner
Eine Anzeige des
Bundesverbandes deutscher Banken.
Mohrenstraße 35-41, 5000 Köln 1
w
[ip;
• .•• ■ •••
■■ -virv^v
V^: j:
- *
äiSÜlS
itH»
■ .
.*-.1
Tawraa Fernschreiber, [latenter- Mit SYSTEM 12 B - dem neuen
mina/ usw. sind heute im Büro /SDN-fähigen Kommunikationssy-
noch an verschiedene Systeme stem SEL 5600 - wird künftig die
angeschlossen. Dies wird nicht so Bürokommunikation in Form von
bleiben . Der Weg zum integrierten Sprache, Text, Bild und Daten in-
Kommunikationsnetz im Unter- tegriert
nehmen führt über ein gemeinsa-
mes Kommunikationssystem. Sprechen Sie mit dem SEL-Kom-
munikationsberater über SYSTEM 12B,
wenn Sie heute in Ihrem Unterneh-
men die Basis für die Kommunikation
von morgen schaffen wollen. Machen
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| 7000 Stuttgart 40
Standard Elektrik Lorenz AG
Btenst&'lfc' MSr* 1985- Nr. 66 -DIE WELT
UMWELT - FORSCHUNG • TECHNIK
7
Der Phantasie sind beim Thema
Bildschirrntext, kurz Btx ge-
nannt. keine Grenzen gesetzt.
Hier harmoniert das so unglei-
che Zwillingspaar - Telefon
und Bildschirm sind gemeint -
recht gut miteinander. Doch
Btx erreicht bis heute nur we-
nige Interessenten: Elektro-
nische Spielerei nennen es die
einen, Vielzweckinstrument mit
einer großen Zahl Anwen-
dungs- und Nutzungsmöglich-
keiten die anderen. Kaum je-
mand indes weiß so recht, was
das Medium Bildschirmtext al-
les kann; die Informationslük-
ken sind groß.
Nur ein reichhaltigeres Angebot
Bildschirmtext zum Durchbruch
Von ADALBERT ROHLDFF
G e m e ss en an den ursprünglich
sehr optimistischen Progno-
sen Über die bevorstehende
Entwicklung von BüdscWrmtexi ist
. trtJpWifftw Situation SiitWet im.
befriedigend. Die Post hatte zunächst
bereits für das Jahr 1984 mit 150000
TeÜwteawn gerechnet und im Jahre
1988 mit rund. 1 Million. Tatsächlich
gibt «k gegenwärtig nur rund 25 000
Büds chta Pt w ct- An s ch J ü ss p . aber im-
moWnJSOO Anbieter und 75 externe
Rechner sowie 560 000 Büdschirm-
toxtrSeiten im System.
Ist Büdschimitactnun ein Flop? -
Davon kann im Ernst nicht die Rede
Nicht das System, hat versagt,
die Prognostiker waren zu optimi-
stisch. Es gibt plausible Gründe da-
für, warum die tatsächliche Entwick-
lung um rund zwei Jahre hinter den
Pro gnos en zurückbleibt Es gibt aber
auch viele gute Grunde, warum Bild-
schirmtext sich langfristig nicht nur
im gewerblichen, sondern auch im
privaten Bereich in sehr großem Um-
fang toihsetzen wird.
Km sollte deshalb das Kind nicht
mit dem Bade ausschütten. Bild-
schinntext kommt, aber viel langsa-
mer als erwartet, gewissermaßen als
ein* Art Spätzünder. Der Hauptfehler
fast aller Prognosen Hegt darin, daß
die relativ langsame Durchsetzungs-
geschwindigkeit komplizierter neuer
Techniken verkannt wurde. Diese
Techniken haben bisher .meist viele
Jahre gebraucht, ehe sie sich in grö-
ßerem Umfang durchgesetzt haben.
Das galt ursprünglich einmal beim
efon, später beim Fernsehen und'
dann bei Telefax und Teletex. Wäh-
rend «sich dabei um relativ anfache
Techniken mit eusmkter zu bestim-
menden Nutzen für die Teilnehmer
handelt, ist Btx ein viel komplizierte-
res Gesamtsystem mit einem nicht so
eindeutig bestimmbaren. Nutzen.
Der Vorteil , von Bildschirmtext
liegt vielmehr gerade darin, daß über
die gleiche Infrastruktur ganz unter-
schiedliche Nutzungen möglich sind.
Bildschirmtext ist gewissermaßen
ein Vielzweckinstrument, das vielen
etwas und jedem das Seine bietet
Die Post hat ganz erhebliche tech-
nische Vorleistungen und Investitio-
nen erbracht um die Büdschirmtext-
Technik funktionsfähig und flächen-
deckend verfügbar zu wiarhpn, und
zwar zwei Jahre früher als ursprüng-
lich geplant Sie hat aber versäumt,
das vielschichtige Produkt Btx
gl ei c hze i ti g richtig zu vermarkten.
Für den zeitlichen Verzug sind zu-
nächst die Schwierigkeiten mit der
Umstellung auf den neuen Standard
und die Ausstattung der Zentrale ver-
antwortlich. Das neue IBM-System,
das inzwischen insgesamt sehr gut
funktioniert, kam wegen seiner Kom-
pliziertheit viel später als geplant
Gleichzeitig wurde die Norm auf ei-
nen ausdrucksstarkeren, aber auch
erheblich komplizierteren Standard
umgestellt
Der Hauptgrund für die nur sehr
schleppende Verbreitung von Bild-
schirmtext liegt aber zweifellos in der
Endgeräte-Problematik. Es gab zu-
nächst nur ganz wenige und viel zu
teure Endgeräte mit dem neuen De-
coder. Die Endgeräteindustrie hat
sehr lange auf den preiswerten Eu-
rom-Decoder gewartet noch immer
gibt es zu wenige Endgerate, und die
sind - vor allem für private Nutzer -
viel zu teuer. Die Situation könnte
sich zwar im Herbst dieses Jahres
vom Endgeräte-Angebot her bessern,
einen wirklichen Durchbruch im pri-
vaten Bereich kann Bildschirm text
jedoch erst erzielen, wenn nicht nur
Geräte überhaupt, sondern sehr
preiswerte Geräte, in großem Um-
fang verfügbar sind.
Schon heute werden im wirtschaft-
lichen Bereich immer mehr interes-
sante und zukunftsträchtige Anwen-
dungen von Bildschirm text einge-
führt. Es zeigte sich bei der Touris-
musborse in Berlin, daß Bildschirm -
text im Fremdenverkehrsgewerbe
Komplott avsgorüstotwr BUdsddmrtoxt-Arbeitsplatz
FOTO: SVEN SIMON
kann dem
verhelfen
immer größere Bedeutung gewinnt,
und zwar auch in Kombination mit
der Bildplatte und im Rechnerver-
bund als Infoimations- und Reservie-
mngssystem gerade für kleinere und
mittlere Reisebüros.
Besondere Chancen bietet Bild-
schirmtext vor allem mittelständi-
seben Gewerbetreibenden und Selb-
ständigen, z.B. in Kombination mit
einem Personalcomputer, denn Bild-
schirmtext ist für diese Gruppen ein
sehr preiswertes Informationssystem
sowie Datenfernverarbeitungs-In-
strument und zwar zum Nahtarif.
Der private Bereich wird sich si-
cherlich langsamer als der gewerb-
liche Sektor entwickeln und erst spä-
ter größere Bedeutung gewinnen.
Aber auch die ersten gewerblichen
Nutzer sind in vielen Fällen gleichzei-
tig private Mitnutzer des Sys tems . Sie
rufen bei Bedarf aktuelle Informatio-
nen ab, und zwar nicht nur Fachinfor-
mationen. Dies ist bei entsprechen-
den Angeboten eine Chance für Da-
tenbanken und Verlage. Aber auch
Home-Banking sowie Bestellungen
beim Versandhandel und Reservie-
rungen bei Fluggesellschaften sowie
Reisebüros gehören zu ihrer sowohl
kommerziellen als auch privaten An-
wendungspalette.
Die Anbieter sind schlecht beraten,
wenn sie ihr Bildschirmtext-Engage-
ment auf Sparflamme fahren und auf
größere Teilnehm er zahlen warten.
Nur attraktive Angebote werden ne-
ben preiswerten Geräten auch
schnell zu größeren Teilnehmerzah-
len führen. Vor allem bedarf es ge-
meinsamer Marketing-Anstrengun-
gen von Post, Geräteindustrie und
Anbietern, um dem System schneller
zum Durchbruch zu verhelfen und
die Durststrecke zu verkürzen.
Das gemeinsame Engagement die-
ser Gruppen entscheidet darüber, ob
Bildschirmtext noch in den 80er Jah-
ren oder erst Lu den 90er Jahren ein
Massendienst mit Millionen von Teil-
nehmern wird.
NOTIZEN AUS LABORS UND INSTITUTEN
Znsatzstudien in Hagen
Hagen (DW.) - Mit Beginn des
Wintersemesters 1985/86 werden an
der Femuniversität Hagen Zusatz-
studien angeführt Dies hat jetzt das
nordrhein-westfälische Wissen-
schaftsministerium genehmigt Stu-
denten können in folgende Studien-
gänge eingeschrieben werden: BWL
(Betriebswirtschaftslehre) oder
VWL (Volkswirts chafts lehre) für Ju-
risten; BWL oder VWL für Diplom-
Mathematiker, Diplom-Ingenieure,
Naturwissenschaftler mit Diplom
und Absolventen von Diplom-Stu-
diengängen in vergleichbaren Fä-
chern. Die Regelstudiendauer be-
trägt vier Semester.
Ursprung der Sterne
Frankfurt (DW.) - Etwa 250 Wis-
senschaftler aus acht Ländern tref-
fen sich vom 26. bis 29. 3. in Frank-
furt zu einpr wissenschaftlichen
astronomischen Tagung mit dem
Thema: „Interstellare Materie“. Die
Tagung wird von der Astronomi-
schen Gesellschaft gemeinsam mit
dem Institut für Theoretische Phy-
sik der Universität Frankfurt durch-
geführt Das Thema der Tagung be-
handelt u. a. das Problem der Stern-
entwickhing sowie die Struktur und
die langfristige Entwicklung unse-
rer Milchstraße als Ganzes.
Pflanzen im Weltall
Bonn (uls) - Zu einem etwa acht-
tägigen Flug startet Spacelab Dl,
das erste überwiegend mit deut-
schen Experimenten ausgestattete
Wehxaumlabor, am 17. Oktober ins
AD. Eines des vorgesehenen Experi-
mente ist von dem Freiburger Biolo-
gen Professor Dieter Marine konzi-
piert worden und soll einen Beitrag
zur Lösung der Frage liefern, warum
die Sprossen der Pflanzen gegen die
Schweikraft himmelwärts wachsen.
Eine wesentliche Rolle dabei spielt
das Pflanzenhormon Indolessigsäu-
re, das von der Spitze der Pflanze in
Richtung Wurzel strömt Jede Ab-
lenkung des gleichmäßigen Hör-
monstroms, beispielsweise durch
Veränderung der Lage, bewirkt un-
gleichmäßiges Wachstum.
Smog-Draht tief heiß
Düsseldorf (DW.) - Wahrend der
vergangenen Smog-Periode hat sich
die Zahl der Anrufe beim Fem-
sprechan sagedienst des nordrhein-
westfälischen Gesundheitsministe-
riums fast verfünffacht Wie aus
Düsseldorf verlautete, haben im Ja-
nuar 58 663 Bürger die aktuellen Ge-
sundheitstips telefonisch abgerufea
Das waren über 46 000 Anrufe mehr
als im Vormonat
Im Gefieder spiegelt sich die Umwelt
Saarbrücker Forscher nutzen Vogelfedem als Indikatoren zur Schwermetallbelastung
Von WILHELM IRSCH
I m Körper aller Lebewesen spei-
chern sich Umweltgifte. Das seit
1972 in der Bundesrepublik
Deutschland mit piru>m Anwen-
dungsverbot belegte Insekten Ver-
nichtungsmittel DDT findet sich in
dem Eiern einheimischer Vögel eben-
so wie im Fettgewebe von Pinguinen
der Antarktis.
Umweltwissenschaftler suchen
ständig nach geeigneten Tieren und
Pflanzen, die durch ihre Speicherfä-
higkeit für Umweltgifte Rückschlüs-
se auf die Schadstoffbelastungen ih-
res Lebensraumes ailassen. Jetzt
sind auch Vogelfedem als mögliche
Bioindikatoren für Schadstofe im
Gespräch.
Eine Forschergruppe unter Lei-
tung des Saarbrücker Biogeographen
Paul Müller hat diese Zusammenhän-
ge im Rahmen eines Forschungspro-
jektes näher untersucht Flügel und
Schwanzfedern verschiedener Vogel-
arten wurden durch Atomabsorp-
üonsspektrometrie auf die Konzen-
tration ausgewählter Schwermetalle
untersucht Dabei zeigte sich, daß bei
verschiedenen Vogelarten auch bei
imturwliMliphpm Mauserzyklus die
Bim- und nadmhimgphaltp in Hpn
einzelnen Federn erheblich schwank-
ten.
Sogar bei einem über drei Jahre in
einem Käfig gehaltenen und nur mit
Eintagsküken gefutterten Turmfal-
ken waren Cadmium, und Bleiwerte
in den Federn Schwankungen unter-
worfen, was die Wissenschaftler in
Erstaunen versetzte, da diese ja nicht
auf die Nahrung Zurückzufuhren wa-
ren. Bei den Sperlingsvögeln - über-
prüft wurden Elster, Eichelhäher und
Amsel - zpigten sich ebenfalls hohe
Schwankungen der SchwermetaSge-
halte in den Mauserfedem, was auch
hier nicht durch den Mauserrhyth-
mus erklärbar war, ebenso bei der
Ringeltaube.
Offenbar, so vermuten die Wissen-
schaftler, würden die Schadstoff-An-
sammlungsmuster in Flügeln nicht
nur vom ortsabhängigen Blauser-
rhythmus und den Beutetieren ge-
prägt, sondern auch von physiologi-
schen Vorgängen beeinflußt So dürf-
ten sich in gering belasteten Bestan-
den Steuerungsmechanismen der Vö-
gel in den Rückstandswerten deutli-
cher widerspiegeln als in stark bela-
steten.
Anders als bei den Flügeln ist die
Situation bei den Schwanzfedern. Sie
zeigen eine kleinere Schwankungs-
breite der SchwezmetaUbelastung
und sind deshalb sehen eher als Bio-
indikaloren geeignet wie sich bei Ha-
bicht Mäusebussard, Turmfalke, Fa-
san, Ringeltaube, Eichelhäher, Elster,
Stockente, Brandente und auch beim
Haushuhn herausstellte. Altvögel
wiesen gegenüber Jungtieren vom
selben Standort etwa zehnfach höhe-
re Blei- und fünffach höhere Cadmi-
ummengen auf. Die Schwermetallge-
halte der inneren und äußeren
Schwanzfedern derselben Einzeltiere
sind für Blei deutlicher umweltbezo-
gen als für Cadmium
Bei noch laufenden Untersuchun-
gen zeigte sich auch, daß die Schwer-
metalle in den einzelnen Federn un-
terschiedlich verteilt sind, was sogar
vom Farbmuster abhängig sein kann.
Diese Farbmuster zeichnen sich je-
doch neben unterschiedlichen Farb-
sub stanzen auch durch eine unter-
schiedliche Zusammensetzung der
Aminosäuren aus.
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-
8
POLITIK m FORUM
DIE WELT - Nr. 66 - DieastflR, 1^5
London will Gemeinden
auf Sparkurs bringen
KEINER GATERMANN, London
Etliche linksradikale Lokalpoliti-
ker der Labour Party sahen schon
eine neue Möglichkeit, nach dem
„verlorenen Bergleutestreik eine
zweite Front" gegen die Regierung
Thatcher auszubauen. Die von ihr für
zahlreiche Gemeinden festgelegten
Höchststeuersätze sollten einfa ch ig-
noriert werden. Aber wieder einmal
wurde die Labour Party ein Opfer
ihrer internen Zersplitterung.
Im Rat von Groß-London (GLC)
zerfiel ihre Fraktion in nicht weniger
als drei Gruppen, womit sie der auch
in dieser Sache konsequent und stark
' auftretenden Regierung einen leich-
ten Sieg bescherten. Aber was für die
' Stadtfinanz noch entscheidender sein
durfte, die Uneinigkeit verhinderte
zudem die volle Ausnutzung der zu-
lässigen Steuersätze.
Im Rahmen ihrer strikten Fi-
nanzpolitik will das konservative Ka-
binett auch die Gemeinden auf Spar-
kurs bringen. Das geht nur unter
Drosselung deren einzigen größeren
Einnahmequelle, die Haus- und
Grundstückssteuer. Mit Hilfe «nes
kaum durchschaubaren und in »mwi
praktischen Auswirkungen mitunter
kuriosen Systems hat der zuständige
Uraweltminister Patrick Jenkin Steu-
ersätze festgelegt, die für ein paar Ge-
meinden sogar eine Senkung bedeu-
ten.
Verstoße werden auf verschiedene
Art geahndet Zu hohe Sätze oder
überhaupt keinen Bescheid können
unter anderem zum Einsatz eines
staatlichen Verwalters führen. Die
Gemeinden dürfen allerdings auch
keine neuen Schulden machen. Sonst
streicht die Regierung ihre Zuschüs-
se noch drastischer.
Labour beugte sich
zu brechen, wie er zunächst selbst
verordnet hatte. Inwieweit dieser
Umschwung seine Position in der
Partei schadet, werden schon bald die
Nominierungen der Kandidaten für
die nächste Parlamentswahl zeigen.
Ähnlich turbulent wie beim GLC
ging es in Liverpool zu, wo der soziali-
stische Fraktionsvorsitzende John
Hamilton seufzte: „Diese Stadt könn-
te ein zweites Nordirland werden.
Auch wenn er die Regierung scharf
verurteilt, sieht er dennoch keine an-
dere Möglichkeit, als inner halb des
Gesetzesrahmens zu bleiben. Alles
andere würde die prekäre Finanzlage
der Stadt nur noch verschlimmern.
Aber der stellvertretende Frakti-
onsvorsitzende Derek Hatton schrie
auf einer Demonstration: „Halfan wir
zusammen, zwingen wir Frau That-
cher in die Knie." Diese kontert: JDie
Linke in den Rathäusern muß besiegt
werden.“
Grunde aufgezahlt
Das GLC benötigte nicht weniger
als 13 Abstimmungen, bevor es sich
nach fest 24stündigen Beratungen
und nur neun Minuten vor Ablauf der
Frist auf einen Steuersatz einigen
konnte. Die Labour Party, die eigent-
lich die absolute Mehrheit hat mußte
sich zum Schluß aufgrund ihrer Zer-
splitterung einem Kompromiß Vor-
schlag der Konservativen beugen.
Von der Zuschauertribüne wurden
die gemäßigten Labour-Abgeordne-
ten als Verräter und Schufte be-
schimpft Der Labour-Batsvorsitzen-
de Kenneth Livingstone, normaler-
weise als „Linker“ eingestuft, war
letztlich doch nicht bereit, das Gesetz
Ihr Staatssekretär für Gerne inde-
angelegenheiten, Kenneth Baker,
hält mit „Sie mißbrauchen das Paria-
ment als Waffe gegen die Regierung.“
Auch Neal Kinnock, Vorsitzenderder
Labour Party, stört die Aggressivität
der Linksradikalen. Nach dem Lon-
doner Debakel kritisierte er deren
„selbstzufriedene Haltung“, die dafür
gesorgt habe, daß der höchste Steuer-
satz nicht ausgenutzt werden kann.
Zu den Städten, die der Regierung
trotzen, zahlt auch Edinburgh, das
seine Gemeindesteuer um nicht weni-
ger als 79 Prozent anheben will Wie
alle anderen 'Verfechter höherer Ab-
gaben begründet Ratsvorsitzender
Alex Wood (Labour) dies mit den fi-
nanziellen Anforderungen, die vor al-
lem Arbeitslosigkeit und Gesund-
heitswesen stellen.
ln der Hauptstadt konnte die auf
Herzoperationen spezialisierte Abtei-
lung im Guy’s Hospital nur durch die
Ein-MUlionen-Mark-Spende einer
Privatperson vor einer viermonatigen
Schließung bewahrt werden. Der bei
einem Überfell schwerverletzte Poli-
zist George Hammond mußte nach 43
Tagen zähen. Kampfes um sein Leben
unter schwierigen Bedinungen von
einer städtischen in eine Privatklinik
gebracht werden, weil die öffentliche
Kra nkenans talt kein Geld für pinpn
Computertomograph hat, der nach
Ansicht eines Facharztes „selbstver-
ständlich“ sein sollte.
Addis Abeba sucht neue
Kooperation mit Bonn
Wiedereröffnung der deutschen Schule als „Gegenangebot“
WALTER H. RUEB, Bonn
Der äthiopische Außenminister
Goshu Wolde kommt möglicherweise
noch in diesem Monat der Einladung
von Bundesaußenminister Hans-
Dietrich Genscher nach Bonn nach.
Bis er eintrifft, hat die Bundesrepu-
blik Zeit, sich mit seinen in einem
Gespräch mit dem CDU-Bundestags-
abgeordseten Hans Stercken und
deutschen Journalisten erhobenen
Forderungen auapinflndPTTugefapn-
Goshu forderte Bonn zur Wiederauf-
nahme der wirtschaftlichen Zusam-
menarbeit und zur Gewährung von
Entwicklungshilfe auf
Der ehemalige Oberst der äthiopi-
schen Armee und gewiefte Taktiker,
Nr. 31 im ZK seines Landes, brachte
gleich ein Angebot ins Spiel, das die
Deutschen geneigter machen sollte,
die Forderungen zu erfüllen. Äthio-
pien sei berät, den Streit um die
deutsche Schule in Addis Abeba zu
vergessen und seine Regierung werde
sogar eine neue, größere und moder-
nere eröffnen.
Derjenige, der den Wert des Ange-
bots und die Tragweite der Forderun-
gen besser als irgendwer zu beurtei-
len vermag, ist der deutsche Bot-
schafter in Addis Abeba, Bernd Ol-
denkott „Ehe sich das Ve rhältnis
zwischen Bonn und Addis Abeba nor-
malisiert, was ich hoffe und woran ich
auch glaube, müssen alle noch uner-
ledigten Fragen bereinigt werden“,
sagte der Diplomat „Doch alle Anzei-
chen Henfan darauf hin, HaR Äthio-
pien bestrebt ist, ein neues Kapitel
der Beziehungen zu unserem Land zu
Posten, dort aber bereits am vierten
Tag von Staatschef Mengistu zur Ent-
gegennahme seines Bg gfanhignwgfr .
Schreibens empfangen, weist darauf
hin, daß außer der Frage da deut-
schen Schule noch andere Angele-
genheiten anhängig seien.
„1977 wurde von den Äthiopiern
nicht nur die deutsche Schule über-
nommen - ich sage ausdrü cklich
übernommen sondern es wurde
auch deutsches Privateigentum be-
schlagnahmt Die Regierung in Bonn
wird zu prüfen haben, ob sie mit dem
Geld des Steuerzahlers Entwick-
lungshilfe leistet wenn von der ande-
ren Seite keine Entschädigung für be-
schlagnahmtes deutsches
erfolgt“
Somalia irritierte
Oldenkott hatte sich beim Wechsel
von der nigerianischen Hauptstadt
Lagos nach Äthiopien vor Langewei-
le gefürchtet Jetzt sieht er sich im
Brennpunkt des Weltinteresses durch
Bürgerkrieg und Hungerkatastrophe
mit Bergen von Problemen und Ar-
beit konfrontiert
beginnen.“
Bisher mir Schenkung
Die Unterzeichnung des Vertrags
zur Fortführung eines Wassergewin-
nungsprojekts in zwölf Provinzen
Äthiopiens in der vergangenen Wo-
che möchte der Vertreter Bonns in
Addis Abeba als Zeichen des guten
Willens seines Landes verstanden
wissen, den Status quo zu überwin-
den und zu besseren, wenigstens nor-
malen Beziehungen überzugehen. Ol-
denkott „Bisher habe ich hier nur
Schenkungsabkommen unterzeich-
net Jetzt erstmals einen Vertrag...
Bonn verpflichtet sich darin zu einer
finanririlpn Beteiligung in Höhe von
9,9 MiHinnpn Mark an dem Projekt“
Da 59jährige Botschafter, seit Ok-
tober 1984 am Horn von Afrika auf
Dabei gibt es in Äthiopien nur 400
Landsleute, doch zur Zeit fest ebenso
viele deutsche Helfer humanitärer
Organisationen, gmz zu schweigen
von da Bundesluftwaffe mit zwei
Tra nsall- Transpo rtflngw^^gpn, deren
Hilfsflüge ihn seit Wochen in Atem
halten und ihm auch schon Kritik
wegen der verzögerten Anlieferung
von in da Heimat gesammelten HÜ&-
gütem einbrachten. „Über die Vertei-
lung da Hilfegüter entscheidet «Hpin
die äthiopische Regierung“, wehrte
sich Oldenkott „Wir haben darauf
nicht den gerin gsten Einfluß.“
Oldenkott kann jetzt bei da Wie-
deraufhahme normaler B eziehung en
zu dem Tjnri mitwirken, das 1977 sei-
ne Beziehungen zu Bonn einfror,
nachdem sich die Bundesrepublik im
Nachbarland S omalia zu stark enga-
gierte. Oldenkott: „Die guten Bezie-
hungen wurden in gewisser Weise
zerstört durch die Vorkommnisse in
Mogadischu. Addis Abeba hatte kein
Verständnis für Bonns Dankbaricat
in Form von Finanzhilfe für das feind-
liche Nachbarland. Bonn aber f ühlte
sich Somalia verpflichtet, nachdem
die dortige Regierung die Befreiung
da Lufthansa-Maschine durch die
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Krankenkassenkrankheit Unverständlich
ä ’ i ■ r
■JUfim droht mit EinfrUIen da Stutea*^
WELT vom 7. BBn
Mit schöner Regelmäßigkeit läßt
das R unripQar h «tgTninigteriiiTTi durch
die jeweiligen Amtsinhaber verkün-
den, daß an da Misere da Gesetzli-
chen Krankenversicherung (GKV)
einzig und allem drei böse Buben,
nämlich Ärzte, Apotheker und die
einschlägige Industrie (die Spitäler
eingeschlossen) daran schuld seien.
Dabei ist jedermann, da in seinem
Leben schon einmal mit Gesund-
heitspolitik zu fa»n Hntfa, bekannt,
daß die. „Krankenkassenkrankheit“
mit da Überfrachtung da Institution
mi t Nebenaufgaben zu tun hat
Nicht zuletzt da bundesdeutsche
Fiskus profitiert recht angenehm am
Ar meirntttehimsatr der GKV mit der-
zeit 14 % (1,70 Milliar den DMin 1983),
während bis 1968 die GKV umsatz-
steuerfrei abgerechnet hat
Wenn der Minister jetzt empfindet,
da fl Hw Krankenhäuser picht dreimal
wohnt, als Watschenmänner da Na-
tion hofaalten zu müssen. Wenn aba
Herr Minister Blum glauben machen
urill Ä rr fe, 7-ahnargte und PKarynain.
dustrie seien allein schuld an dem
„p olitischen Sprengstoff", der auf
den Medirinbetrieb zuiückachSage
und die Notwendigkeit von Refor-.
men offensichtlich mache, so zielt
Schlag unter die Gürtellinie.
„nr «ts
S h tu «fa nm 11 : «nur «mk t aun
so gut seien wie 1972, obschon sie
harte das Dreifache kosten, so sollte
er dieselbe Eil» an die Verwaltungs-
kosten da GKV anlegen. Auch diese
sind von 1,729 Milliarden DM in 1972
auf 4,689 Milliarden DM in 1983 ange-
stiegen. Es ist eben alles inzwischen
ein bißchen teurer geworden. Übri-
gens haben «rfc h die Ausgaben da
GKV an Arzneimittein über Apothe-
ken in Prozent da fl «Pinifanuqp»h»n
von 16*> % im Jahr 1973 auf 15,1 % in
1983 eingependeft. Die Zuwachsraten
der Verwaltungsausgaben da GKV
la gwn tu iw Teil erheblich über riwion
da Apotheken, so 1982 bei + 9,8 %
und bä Apotheken nur bä + 0,7 %.
Wer Restriktionen sagt, muß auch
an Arbeitsplätze denken, die dabei
meist verlorengehen. Zu denken wä-
re an aussehKefllfc hen Import von
Ai 7 Twiwiitteln au s BiBigtohnländem,
Bremsung von Forschung und Ent-
wicklung, Z ulassungsbeftignisae da
Herr Minister Blüm vagißt näm-
lich, darauf hinzu weisen, daß em gro- .
ßa Teil da Sostensteigetung vom
Gesetzgeber selber zu verantworten
ist Durch den Gesetzgeber ist da in
da GKV versicherte Fersonenkreis
erweitert worden (freiwillige Versi-
cherung der Höherverdtenenden,
Pflichtversicherung da Landwirte
und Studenten). Durch ihn und durch
die Rechtsprechung sind die Vast
rhpn ip gyteigtaingpin vermehrt worden
(Zahnersatz, Psychotherapie, Krebs-
vorsorge und Vorsorge im Kindesal-
ter, Heilhflfemafinahme u. v. a. m.).
Ich kritisiere diese Maßnahmen
nicht, aba ae steilen Mehrleistungen
da, da Mehrkosten verursachen. Der
medizinische Fortschritt (Computa-
tomographie, Lithotrypsie, Kernspin-
tomographie, Herzchirurgie) kostet
ebenfalls Geld. Hierdurch werden die
Patienten zwar nicht gesünder, aba
sie leben längen Aufgrund der le-
bensrettenden Maßnahmen weiden
die Patienten älter und erleben ihre
(kostenträchtigen) Alterskrankhei-
ten; die Ifebenserwartung in der Bun-
desrepublik ist auf 72 (m) bzw. 77 (w)
Jahre angestiegen!
GKV oder andere planwirtschaftliche
Maßnahmen. Langfristige, vorsichti-
ge S^hätmngwi rechnen hierbei w»ft.
riwm Vertust von ca. 100 000 Ar-
beitsplätzen bei den Gesun d heitsin-
stitutionen vorliegendaArt, den Ha-
stellem und da Zulieferindustrie.
Hatte das im Programm da Regie-
rung Kohl gestanden?
Mzf freundlichen Großen
Dr. K W. Mayer,
Mannheim JJ
*
Sehr geehrte Herren,
wir Ärzte sind schon daran ge-
Wenn Herr Minister Blüm unzuläs-
sige Vergleiche zieht („Ausgabenstei-
gerungen für die gesundheitliche
Versorgung seien kein Beleg für eine
Qualitätssteigerung, im Kranken-
hausbereich seien die Kosten inner-
halb von nur zwölf Jahren von 9,4 auf
32 Mrd. Mark gestiegen, und niemand
wird behaupten können, heute sei die
KrankiPnhjui«e iiPCHftrgiin g dreimal SO
gut wie 1972“), so muß man ihm eigen
ähnlich niwui5«igi»n Vergleich ent-
gegenhalten: TV Vw tyiHig iin gghaim .
hah hat seit 1972 um z Prozent zuge-
nommen, aba die Sicherheit ist nicht
x-mal sicherer geworden, oder die
Auq gnhgngteigpp in g für unsere poli-
tischen Vertreter in Bonn ist kan Be-
leg für wnp Qualitätssteigerung ihrei-
Leistungen.
Auch nach 24 Jahttfr ständige»
Kontakt mit Deutsch« : verstehe Ich
immer noch nicht, warum der
Soldat des Zweiten, ffeh-
krieges von ihnen ab häufig be-
schimpft mrd. Im Braten wie im
Zweiten Weltkri^ hähan d» Solda-
tm auf beiden Seiten ittfflhitsRHcht
getan. Wenn jemand kritisiert werden
sollte, dann sind es dfcdamalige Be-
und ihre Diplomaten, die
rnuhr hätten tun müsstet um eteen
Krieg zu vermeiden, und auch die
fl Kiwi Typen der Gestapo und da
KZ- Wächter. Aba wie unlängst ei-
nige da Streikposten in Großbritan-
nien gezeigt haben, gibt es sbkhe
Typen überall -nicht nur in Deutsch
land.
hi fünf Jahren Dienst im letzten
Krieg habe Ich rächt einmal erlebt
daß deutsche Seeleute sich ehrenrüh-
rig verhaften hätten. Im Gegenteil:
Zwischen da Royal Navy und der
Kriegsmarine herrschte gegenseitige
Hochachtung» In englischen Zeitun-
gen liest man jetzt Mos Artikel über
die Fairness und Tapfekeit der deut-
schen Soldaten, auch da U-Boot-
Fahrer. Als .Das Boot“ im englischen
Fernsehen gezeigt wurde, waren un-
sere Straßen leergefegt
Wenn heute gefragt wird, wieda 8
Mai begangen werden saß, dann
möchte ich Vorschlägen, daß dies ein
Anliift sein sollte, daß steh das
deutsche Volk mit sanol Soldaten
des Zweiten Weltkrieges versöhnt
und ihnen die gleiche Hochachtung
zeigt, die es ihnen bestimmt entge-
gengebracht hätte, wenn Deutsch-
land gesiegt hätte.
W.GmnM.
Commander, Royal Navy (Rtd>
Tbplow/Maidenheed
:. *'
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Jr.'f- . . - ? -
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- . .. :
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l V..' r
f-jr H it?t
i-."- ,
Reißerisch
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Q. Gittermann,
Hamburg 90
Vergessenes Grenzland
jlaaieriviLTiMi.iaR
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich gehe mit PeterGülies einig, daß
hingfehtlirh pinpr ^r teifalnswuiahl
von 2,6 Millionen die Phantasie da
Politika gefordert ist Seine Schluß-
folgerung kann ich aba auf keinen
Fall t eilen .
Wer schreibt ein Arbeitssuchender
muß beweglich bleiben und die Ar-
beit suchen, dort wo es sie gibt redet
einer weiteren Entvölkerung des
Grenzlandes das Wort Unsere jungen
Leute strömen jetzt schon ohnehin in
die Ballungszentren München und
Nürnberg.
Warum sollte denn die Arbeit nicht
ins Grenzland gebracht werden. Bes-
sere Standortbedingungen für die In-
dustrie wären dazu die erste Voraus-
setzung. Aber wer geht schon in ein
Gebiet wo da nächste Autobahnan-
schluß 70 km entfernt ist Unserer
Bevölkerung mutet man dies schon
seit Jahrzehnten zu. Jetzt soll in win-
zigen Teilstücken im nächste n Jahr-
zehnt ein wenig Autobahn gebaut
werden. Warum könnte man hier da
Bauindustrie, die ohnehin am Boden
liegt nicht mit einem großzügigen
Auftrag helfen. Wir hätten dann bes-
sere Standortbedingungen für An-
siedlungen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Buch „Das Boot“ ist als Reißer
geschrieben, ist für den Leser als Rei-
ßer kenntlich und ist bestimmt als
Reißer honoriert worden. Da mdir
realistische Rim mildert diesen reiße
rischen Charakter. Hat dieses dem
Autor so mißfallen, daß er nun nach
FQm «nd Fernsehen tum vierten Mai
autreten mußte (Und zum vierten Mal
kassiereil)?
Wenn esumsdnePecscingeht so
mag das angehoi.' Wenn es auf Ko-
sten da historischen Wahrheit geht
ist .detn tu widoSprecben. Herrn
Buchhelm offensichtlich nicht be-
kannt daß nach dem Kriege, z. T. mit
Wiederholungen, maßgebliche ehe-
malige Gegner der Ubootswaffe den
Großadmiral in seinem Afterawohn-
ste auf gesucht haben. War dieses nun
Neugier oder Respekt?
Mftfreundfichea Größen
F. W. Heyne
Aumühle
*
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Wer in Bonn sitzt und viele Auto-
bahnen vor da Haustür hat bat leicht
reden. Es wäre schön, wenn man sich
in Bonn pinmal etwas Afafaflen ließe
und uns im G mpriand mit den Pro-
blönen da Arbeitsloa^dt und da
schlechten Veritrfmanbindung nicht
al lein ließe.
Hiermit beenden wir die Diskus-
sion. Die Redaktion.
Mit ävundUchan Grüßen,
HeHnjut Grempei,
Oberbürgermeister der Stadt Neu-
stadt b Coburg
ÄRD/ZDF- 1
felsig
WWw VW
Wort des Tages
j) Man bebt doch nur
seine eigene Liebe und
lauft sein ganzes Leben
dieser Illusion nach. 99
Jean Anouflh; frans. Autor (geb.
1910)
’-niN
jt- u - -ftl
Ür»****
... •. „
Ifrn *-lO ol—
Personalien
Z"
UNIVERSITÄT
Professor Dr. Karl Christian Fel-
my von da Universität Heidelberg
hat einen Ruf auf eine C-4-Professur
für Geschichte und Theologie des
Christlichen Ostens an da Univa-
sitat Nürnberg-Erlangen erhalten.
GEBURTSTAG
da Kunst Michelangelos und Peter
Paul Rubens*. Hubala ist Schüler
des Münchner Kunsthistorikers BL
Jantaen, habilitierte sich bä Ha«
Sedlmayr, München, und wirkt in
zahlreichen kunsthistorischen und
historischen
Gremien, so im Collegium Caroli-
num und in da historischen Kom-
mission da Sudetenlända.
Der Ordinarius für Kunstge-
schichte an da Universität Wurz-
burg und Vorstand des Martin-von-
Wagner-Museums da Universität,
Professor Dr. Erich Hubala, feiert
am Sonntag seinen 65. Geburtstag.
H ^hala , in Kremsia in Mähren ge-
boren, ist einer da bedeutendsten
Kunstwissenschaftler Deutsch-
lands. Da Schwerpunkt seina For-
schungsarbeit liegt auf dem Gebiet
da Kunst da Renaissance und des
Barocks. Die Leitung des Zentralin-
stituts für Kunstgeschichte in Mün-
chen lehnte er 1969 ab zugunsten
universitären Wirkens, daß ihn auf
die Ordinariate für Kunstgeschichte
in Kiel, später (1974) in Würzburg
führte. Er begründete unter ande-
rem die Schriftenreihe „Beiträge
zur Kunstgeschichte'*, deren 16.
Band soeben in Balte erschienen
ist, und ist unter anderem auch Au-
tor des 9. Bandes da bei Propyläen
erschienenen Kunstgeschichte. Sei-
ne zahlreichen Publikationen in
deutscher, italienischer und engli-
scher Sprache befassen sich mit da
Architekfaflgeschicfate Italiens, da
österreichischen und deutschen Bb-
rockkunst, da Kunstgeschichte
Böhmen/Mährens und Venedigs,
AUSZEICHNUNGEN
Der Hermann-Ehlers-Preis 1985
wird dem früheren Präsidenten des
BumfejnnnfaMingsgwVhteSt Prof
Dr. Emst Benda, verliehen. Da
Preis, zum Andenken an den 1954
verstorbenen ehemaligen Olden-
burgischen Oberkirchenrat und
Bundestagspräsidenten Hermann
Ehlers (CDU), wird jährlich an ver-
diente Persönlichkeiten des kirchli-
chen und politischen Lebens verlie-
hen. Die Auszeichnung soll am 11.
Oktober an Professor Benda über-
reicht werden. Zu den bekan nte-
sten Preisträgern gehören da evan-
gelische Theologe Professor Dr.
Hehnnt Thieticke, da frühere Mili-
tärbischof und Bonna EKD-Beauf-
tragter D. Hermann Knast, da ehe-
malige Außenminister Gerhard
Schröder sowie da Leiter des
Christlichen Jugenddorfwerkes,
Professor Arnold Dannaunann.
*
Den Adolf-Kolping-Preis 1985 a-
hält da Initiator da überbetriebli-
chen Ausbildungsstätte in Kerpen-
Horrem, da 64jährige frühere Be-
zirkssekretär der Industiiegewak-
schaff Bergbau und Energie, Willi
Kowalski Da mit 10 000 Mark do-
tierte Preis wird am Sonntag, den
28. April, im Kopena Rathaus
überreicht In da Honerner Ausbil-
dungsstätte werden zur Zeit über
100 jug en dlic he Arbeitslose, davon
knapp die Hälfte Türken, in den
Be re i c hen Schlosserei, Metallbear-
beitung und Schweißen, ausgebü-
det Im letzten Jahr war da Zentral-
praawt ri« hi asiUlldlCheP ftnlpjng .
welkes, Dr. Paulo Unk, mit dem
Koipingpreis gewürdigt worden.
Mit dem Preis sollen Personen und
Institutionen gefördert werden, die
sich auf sozialem Gebiet durch mitr
m en schlic h es Handeln hervortun.
•m»;
»**?i
K*-' ■ -ei:
I .
Da Mmisterpräsident Nord-
rhein-West&lens, Johannes Ran,
und da Präsident da Vereinigung
da Industrie- und Handäskam-
mem, Franz Schaknberrr haben
gestern in da StaatskanzlalnDüs-
seldorfdie Sieger im Landeswettbe-
wob für gew^hch-technfeche Be-
rufe da Industrie- und. Handele-
kammero des Landes Nordrhein-
Westfelen geehrt Insgesamt sind
aus acht Austektungsbereiclhen 24
Preistraga au s gezei cho et worden.
• ?«V e
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WAHL
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s
1-n. j -
n,:-
Da Direktor des Caritesverban-
des für die Diözese Münster, Lsd-
gerMfia (50), ist für drei Jahre zum
Vondtzphden da Konferenz derCa-
ritas-Direktoren in da Bundesrepu-
blik Deutschland gewählt worden.
Müer ist Nachfolger von Prälat Lud*
wigPenzkofer.
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VO|
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FERNSEHEN $ SPORT
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Dienstag; 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT
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K Hörspiele aus Afrika: Eine Initiative des WDR und der Deutschen Welle
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Chancen, das Fremde hören zu lernen
W ss in Frankreich, Holland und
anderen Ländern mit kolonia-
ler Vergangenheit langst geschieht,
soll auch in der Bundesrepublik
Deutschland Paß fassen. Für einmal
haben die beiden hochnäsigen Ro-
sen, der WDR und die Deutsche WeT
le,nnahhängigvoneinaT>dereiaegate
Idee -orten Hörspiel-Wettbewerb für
afrikanische t ander. a Ti5niBch F»ihpy) i
-und kooperieren dieserhalb mitein-
ander. Am 26. Märe gehen die letzten
beid« Hörspiele (21.00 Uhr im Drit-
ten Programm des Westdeutschen
RnadftmksL „Dilemma" und „Tzani“
ans Kenia, über den Sender. Ei ne
kenianische Jury hat die Produktio-
nen auf eine Ausschreibung des WDR
hin unter 150 Einsendungen ausge-
wählt
. Angeregt durch diese Initiative des
WDR, hat Radio RnnsihOTvTarxsim'a
die Gründung einer eigenen Hörspiel-
und Ffenwehabteälung angesagt.
Auch der frühere von
Zaire, amtierender Botschafter in
Bonn, möchte das Modell für »in
Land übernehmen. Sinn der Sache ist
ans der Sicht des WDR und der Deut-
schen Welle nicht nur, die Sparte Hör-
spiel im international schärfer wer-
denden Wind der Konkurrenz zu
stärken, sondern vor allem der
Wunsch, den Informationsfluß von
Süden nach Nonien zu verbessern.
mit a uthent isc h en Berichten einzel-
ner Verständnis für die Gesamtsitua-
tion in afrikanischen Lindem zu
wecken.
Ein erstes Autorenseminar des
WDR in Nairobi vor einem Jahr hatte
interessierte Autoren des Lande« ver-
sammelt, um ihn^n die spezifischen
Möglichkeiten der künstlerischen
Anssage durch das Medium Hörspiel
aufzuzeigen. Hier wurden z. B. mög-
liche Textinhalte zur Diskussion ge-
stellt, die dar vielfältigen ethnischen
und gesellschaftlichen Situation der
Hörspiel-Produzenten gerecht wer-
den körnen.
Die Deutsche Welle, die k e i n e der-
artige Vorbereitung getroffen hat,
sieht sich derzeit einer Etat von 900
Einsendungen gegenüber, die in fünf
Sprachen aus allen Ländern südlich
der Sahara gekommen «fad Eine
Schwierigkeit hei der Bewertung hier
ist unter anderem die Tatsache, daß
hä vielen Bmamihmyn rU«> traditio-
neüe Form des Dankgebetes, dar Kla-
ge um den Verstorbenen, sowie di-
daktische Anweisungen für die Erzie-
hung der Jugend das erzählerische
M omen t überlagern — Erzählfbzmen,
für die der Zuhörer in unseren Brei-
ten nicht unbedingt das notwendige
Vorverständnis mitbringt. Dies han-
ge mit der sogenannten „oralen Lite-
ratur* in. vielen afi*fkani<y*hpr> Län-
dern zusammen, erklärt Herr Said
M’see aus Sansibar. Literaturwissen-
schaftler für Suaheli-Sprachen und
Mitglied der Auswahjjuiy in Köln.
Joachim Burkhardt, Programmier-
ter im Femsehbereich der Deutschen
Welle und mit gleichem Engagement
für die literarische Sache dabei wie
seine KoHegm Angela Sussdorf vom
WDR-Hörspiel, betont, wie wichtiges
für Mongf-hpri Jq flfwicmigrhm Län-
dern sei , sich wenigstens durch den
MimH einzelner artikulieren zu kön-
nen, ihre Qualen und ihre Freuden
zum Ausdruck zu bringen. Die Au-
thentizität imd eruptive Kraft afrika-
nischer Erzähl weise dürfte Hpw Euro-
päer nicht gleichgültig lassen - auch
warn er sich erst, mitunter vießeiebt
mühsam, in Hm errttigrhAn Kultur-
kreis einhoren muß. Auf jeden Fall
hat er hier eine einmalige Chance, das
Fremde hören zu lernen
Das umfangreiche Material in bei-
den Sendern soll nach Kräften ge-
nutzt werden: einmal in Form von
Hörspielen, die in die ptnfiPTwtonrten
Ländern zurückgespielt werden
(Deutsche Welle) sowie als Stoff für
mannigfaltige Sendungen zu den an-
geschnittenen T homgnkr ' pigAW P ftZU
gehört auch eine Diskussionsrunde,
die am 26. Marz zusammen mit den
Hörspielen im WDR gesendet wird.
INGRIDZAHN
KRITIK
Oscar Wilde
für Wiener
S ie hatten Axel' von Ambesser
nicht nur die Rolle des alten Lord
Caversham spielen laas***!, sie harren
ihm auch die Regieübeitragen eoHen.
Denn aufs Törichte, das meist das
Schwerste ist, versteht er sich. Ein
idealer Gatte, diese infame Erpres-
sungs-Komödie von Oscar Wilde, hät-
te er jed enfalls weitaus besser ange-
richtet, als es Hans Jaray fürs ZDF
tat Die Nachspann-Musik verriet es
späte stens- Jariy hat sich ernpn Salon
in Wien vargesteüt Aber in diesem
Rahmen sind Wildes Dialoge nicht
halb so geistreich, nicht annähernd so
frivol, als wenn man sie in Old Eng-
land serviert hätte.
Das wirkt natürlich auf die Darstel-
lung zurück. Sowohl die Damen, etwa
die leicht schusselige Lady Mazkby
der Susanne von Ahnassy, als auch
die Her r e n waren ausnahmslos Mit-
glieder der kuuk. Gesellschaft und da-
mit weit davon entfernt, die drohende
Enthüllung des ehrenwerten Lord
Chiltem für die Katastrophe zu hal-
ten, die sie auf der in<a»l fatsürhlfch
gewesen wäre. Lediglich Klaus Wild-
bolz und die Gespräche zwischen Mi-
chael Heltau und Ambesser hatten
jenes Funkeln, das ihr Autor gewiß
im Sinn hatte.
Die ärgste BnttSiia»himg war aller-
dings Andrea Jonasson, die sich al-
lem auf das Verruchte ihrer rauchi-
gen Stimme verließ und wohl daher
der TSnfaffhhwt halber fcpi™»n Ver-
such einer Ro Beng estaftung unter-
nahm. KATHRIN BERGMANN
Europas Einfluß
schwindet
S treckenweise war es gewiß eine
flotte Bil dfolg e über die rasante
Wirtscbaftsentwicldiing in Südostasi-
en - der zweite Teil der ARD-Reihe
Die pazifische Herausforderung,
diesmal mit dem Untertitel „Die Son-
ne gärt im Ostei auf 1 . Allem der
Boom lin Südkorea, welcher sich zur
größten Schiffswerft der Welt ent-
wickelt hat, hätte genügend Stoff für
die gesamte 45-Mmuten-Sendung bie-
ten können.
ARD/ZDF-VORMITTAG$PROGRAMM
tttJO T aga —ch— »»d T ag ■ »rt re» ■ » „ _
1121 nMvtack llnlwrwd dos Hai»- Moderation: Jörgen Engort
1145
1245
1X00 Ti
IfcOOTogeMcfco*
H.10 ftn— geuMcfc— ■
Gtaeta-Bne Schwa Wnger Legen-
de
Rim von Anna Dünnebier-
UJUpodem W a rna
Mit Werner und Zinl
17J0 Tage— rh—
Dazw. Regionalprogramme
MM Tage nd— 1
20.10 Tie— v— der Kamera
Der schnelle Sommer der BsfÖch-
se
Emst Arendt und Hans Schweiger
beobachteten bn nördlichsten Teil
Alaskas BsfOchse, Jene trotterfah-
renen Vierbeiner, deren FeU ats
We<8- oder Blaufuchspatz welt-
weh Im Handel angeboren wird.
21 .
Wg Kohl keine Steuerprüfung? /
Heiner Geißler und die Frauen/
Rasterfahndung: Sorialamtsde-
tektfve ermitteln In Hannover
Moderation: Klaus Bednarz
2145 Mag—«
Die Maske fBllt
MM Ketrerwettspiegel
Mh Honsjörgen Rosenbauer
2MI AtD-tport extra
Eishockey-BundeiBga
3. Ptay-off-Rnahplel
Die zwei Gewinner deiHaRjfina-
les eradttekfi nun in fünf Spielen
den Besten.
MB
1MB
IBM Hein e— d
IMS Pfiff
17M beere /Au
17.15 Taie-Wustriecte
17MB— Hat— für skb
Anschi, heut o-Schlagzeile«
1X20 Mete Nom Ist Hase
IfjOO he ute
1TM Der ttodtbraed
Dritter und letzter Teil der
.Schwäbischen Trilogie“ von Oli-
ver Storz
21.15 WtSO
Schon seit geraumer Zeh erfreuen
sich Bayern und Baden-Württem-
.berg einer besseren wirtschaftli-
chen Situation als Nordrheln-
Westfolen und die norddeutschen
Küstenländer. Friedhelm Ost un-
tersucht In der neuen Ausgabe un-
ter anderem die Ursachen dieses
wfrtsduiftlichen Süd-Nord-Gefäl-
les.
21 Aß heu t e J o um o l
2Z0t Emanl
Oper von Giuseppe Verdi
Libretto noch Victor Hugo von
Francesco Mario Rave
Mt Luciano Pavarotti, Leona Mit-
chell. SheriH Mine«, Ruggero Rai-
mondi u.a.
Chor und Orchester des Metropo-
litan Opera House, New York
Musikalische Leitung: James Le-
vine
H^SATI
IXJOSeKd Gold
1 4M Die Wal te re
Schlaflose Nächte
IIMtodlae «teer
UMM—kbex
itfMKmiie— i
Die Hochxeh
17M «• I— !• v— d— BW»rt
Zu wem gehört Cricket?
f IM Hoppte Lucy
Hände weg von 3ohn Wayn«
oder Itegdonalpragramm
IIMAPFDHcb
Noc h ri chten undQ mi
DemSlw^^^J. 9 ^ pj.
, m fort Hörb^er. Günther PJ"
Rpp. Joachim Fuchsberger. Hans
Mwwu.a.
ä» ****
Die Dvnchslchrigen
MJB W Mdc
; Aktueft
. RgndbBdc, ‘
Sporr und Wetter
«.il fM ere tte e m e . 974 .
- Araetiksmäicher Sptelfltei
Mir ßrion Narwüe, Dr« Pahren u.a.
Regte: John Caipemer
2SM APF bfldc
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3SAT
IBM Mrekt
Thema: SdriHerzeitungen
IfMhevte
IM» Abgeo rd n ete - txenr
Panik
1. Im Kampf um die Macht: 1847
und 1862
Dokumentation von Peter Claus
Schmidt
Die Ursprünge der deutschen De-
mokratie reichen zurück bis weit
vor 1949, dem GrOndunasJahr der
Bundesrepublik Deutschland. Die
vierteilige Sendereihe versucht,
die historische Entwicklung des
deutschen Parlamentarismus von
1847 bis 1933 nachzuzeichnen.
2038 Die Pawtafc» (5)
Ene Geschichte aus dem Ruhrge-
biet
21.18 Zeit he BDd 2
21MOub2
AnschL 3SAT-Nachrichten
Leider warf sich ARD-Korrespon-
dent Winfried Snharbm in die Pose
rinps zweitrangigen V nllrshnrhsehnT-
dozenten. Neben ein«: lehihaft-mora-
lisierenden Vaurteilung der früheren
Kolonialmächte fehlte es nicht an Ge-
grhiphfslrlittening. So erschienen
selbst die militärische Erfolge Japans
- wie im rassisch-japanischen Krieg
1904/05 und selbst im Zweiten Welt-
krieg - als Meilensteine asiatischer
Emanzipation gegen die bösen und
überheblichen Europäer.
In dieses historische Weltbild paß-
te weder die jahra»hntpiangp japa-
nische Kolonialherrschaft in Korea
noch das Bündnis Japans mit Groß-
britannien im Ersten Weltkrieg, um
H^n deutschen TCnlpnialhprity nörd-
lich des Äquators kassieren zu kön-
nen. Und wer halt - wie Schariau - so
strikt von einer angeblich historisch
bedingten asiatisch-europäischen
Antino mie ansgpht, der stellt gar
nicht die Frage, ob sich nicht etwa die
frühere japanische Kolonie und jet-
zige Wi rtsrhaftsmapht Südkorea aim
Konkurrenten für den Wirtschaftsgi-
ganten Japan entwic keln k önnte.
GISELHER SCHMIDT
in.
WEST
19M i
ytflo TogosschM
20.15 A— hrertirepnit of
Polen - ein Pferdeland
2045 RBckbtaade
21 M For me l B—
2145 iaadu Mpte — I
Affengeil - Uber das Jugendiheo-
ter Essen
22.15 Monitor im Kramfooor
25 M FÖf Fr— oe, mft Ff—, geg—
Fi— ?
Streitgespräch über Frauen polttik
mit Alice Schwarzer und Heiner
GeiBler
2545 letzte Hae h rid —
NORD
i
19.15 Rockpcrfost
JOM Tagti nch a a
20.15 BerUner Ptatx
21.15 Mmh Sebost tee Bach (2)
Bist du bei mir
2245 Ich uad De
Ehe- und Lebensfragen
Ich war ein unerwünschtes Kind
2545 Offerte
OM Per AehoKer durch die Galaxis (5)
050 Na chric h t* «
HESSEN
IBM SewmstraOe
IBM Wevoe wir leb— (5)
Sahniges Gold
1945 Formel Bas
2BM Be u n b e kannter Tr e —d
Finnischer Kriminalfilm von Lars G.
Thetestam
21M Drei akt— II
2145 Weber-Report
2245 Hühner wie de ued ich
Der Zeichner Peter Gaymann
2505 Vor vierzig Mum
SÜDWEST
1945 Nachricht—
19M Die Sprachst— de
JVur für Baden-Württemberg:
20.15 Forum TOdw e it
„Und Jetzt auch noch Hormon im
Fleisch“
Nur A2r Rheinland-Pfalz •
2045 Gat— Abend an Matez
Nur Air das Saarland:
20.15 St. Wend eto r Laed
2140 Der Feresehgart—
Gemeinschattsprogramm:
21.15 Ratet Bart
Amerikanischer Spielfilm (1967)
Mit Lee Marvin u. a.
2245 Science Report
23M Sport hn III extra
3. Spiel um die deutsche Eshok-
key-Meisterschaft
SB Rosenheim - Mannheimer ERC
2545 Nachricht—
BAYERN
18L15 BR-Fenster
1B45 Rundscb—
19M Fkwh Goid— (S)
19.15 Z. LN.
19.20 B Hl Sport aktuell
Bshockey Play -off
2140 Rundscb—
mje u u iler wea«
Gesprädie mit dem Publikum
25.15 Rundscb—
FUSSBALL-EURQPAPQKAL / Köln mit großen Sorgen - Mönchen reist mit Zuversicht nach Rom
• Der 1. FC Köln rechnet morgen gegen Inter Maikind mit einem
nahezu ausverkauften Stadion (60 0Ö0 Zuschauer) und mit einer
Brutto-Bnnahme von rund zwei Millionen Mark. Da Mönchen
beim Hinspiel gegen die Römer die gleiche Summe kassierte, will
Manager Uli Hoeneß die Prämie um zweitausend auf zehntau-
send Mark erhöhen. Ebenso handeln die Kölner Statt wie ge-
plant 6000 soll es jetzt 8000 Mark pro Spieler geben.
• Die Italiener denken wirtschaftlich in ganz anderen Dimensio-
nen. AS Rom lockt mit 20 000, Inter Mailand sogar mit 25 000 Mark.
Rom kassiert wie zuvor schon Mailand rund drei Millionen Mark
gegen die Kölner. In der Runde zuvor gegen Hamburg strich Inter
schon 2,5 Millionen Mark ein. Beide Spiele werden vom Ersten
Deutschen Fernsehen (ARD) original übertragen: ab 14.55 Uhr
Rom-München und ab 20.10 Uhr Köln-Mailand.
Karl-Heinz Rummenigge mit acht Stichen genäht,
an seinem Einsatz gibt es dennoch keinen Zweifel
HEINZ REUDENBACH, Köln
„Ich bin sicher, die packen wir. In-
ter kriegt drei Stück im Rückspiel“
So selbstbewußt tönte Hannes Lohr,
Train» des L FC Köln, nach der 0:1-
Niederlage im Viertelfmal-Hmspiel
bei Inter Mailand 13 Tage später be-
ziffert er die Chancen mit 50:50,
wünscht sich „150 Prozent Einsatz“
und setzt ebenso auf eine Trotzreak-
tion wie Harald Schumacher. Der
Torwart sagt „Well uns keiner etwas
zutraut, müssen wir jetzt zuschlagen.
Ich hoffe auf ein 2:0, zumindest aber
auf ein Elfmeterschießen.“
Wetten nimmt der Torwart diesmal
nicht aa Keine Frage: Fünf Niederla-
gen hintereinander und sieben Stun-
den ohne Torerfolg haben das Selbst-
vertrauen angeknackst Ke Nerven
spielen eine Hauptrolle. Hat er Pech,
Steht der einstige Mei s tpr srhaft-stom .
didat am Ende mit leeren Händen da.
Dann geht er am Mittwoch k. o. und
verpaßt sogar den nächsten UEFA-
Wettbewerb. Lohr „Soweit kommt es
nicht Mit dem wieder spiel berechtig-
ten Littbarski beenden wir die Tal-
fahrt!“ Sich selbst sieht der Trainer
seit Dortmund als „Psychologe“
(„Die einen muß ich aufrichten, ande-
re antreiben“), dessen F-infTihinngs.
vermögen ähnlich wichtig ist wie die
Arbeit von Arzt und Masseur.
Lehnhoff, Engels, Hartwig, Prestin
sind angeschlagen; Allofa klagt noch
über Schmerzen im Knie, Schuma-
cher über welche im Kopf. Der Ein-
satz aller sechs gilt jedoch als wahr-
scheinlich; können sie spielen, soll
Strack für Rückkehrer Littbarski
wiederauf die Bank.
Die Mailänder, die gestern anrei-
sten, haben sich weitgehend damit
abgefunden, daß der neue italieni-
sche Meister Verona heißt Um so
großer ist ihr Ehrgeiz im UEFA-Cup:
Trotz des eher enttäuschenden 2:2 im
Lokalderby gegen den AC benscht
im Inter-Troß Optimismus. Liam Bra-
dy, der genesene irische Regisseur,
beschreibt die Lage so: „Wir müssen
am Sonntag nach Turin, und Verona
hat mit dem Torverhältnis praktisch
vier Punkte Vorsprung. Wir haben
noch eine Chance von zehn Prozent
und wollen in Köln unbedingt wei-
terkommen. Wir machen ein Tor und
schaffen es.“
Daß er ausgerechnet nach seinem
Traumtor vom Sonntag mit einem
dicken Verband nach Deutschland
fliegen mußte, traf keinen mehr als
In Lokaktoitoy wird Rurenenigge
Verletzung mit acht Stieben gmt
Platz getragen, später wird seine
FOTO: AP
Karl-Heinz Rummenigge. Eine Wo-
che vor dem Malta-Spiel brennt der
Nationalstürmer darauf, gerade im
Vergleich mit Littbarski/Allofs in der
Heimat gestiegene Form zu beweisen.
Sein Traum: In Müngersdorf, wo ihm
am 17. Oktober sein letzter Länder-
spieltreffer gelang, genau wie beim
2:1 in Hamburg ein Tor zu schießen.
Sein Handicap ist nun die tiefe Riß-
wunde am Schienbein, die er einem
Tritt Franco Baresis kurz vor Schluß
des Derbys verdankt Als Rummenig-
ge die Verletzung sah. war er zu-
nächst genauso geschockt wie die
Kollegen. „Vollbringen Sie ein Wun-
der, Doktor, bat er Mannschaftsarzt
Colombo, der den Riß darauf mit acht
Stichen in der Kabine nähte. Am
Montag hatten die Schmerzen nach-
gelassen. Als die Kameraden am Mor-
gen trainierten, weilte er mit Torwart
Zenga (Adduktorenzenrung) zur Un-
tersuchung in der Klinik. „Ich will in
jedem Fall spielen“, versicherte der
DFB- Kapitän. Der Einsatz von Rum-
menigge und Zenga gilt aber als
wahrscheinlich.
Da Castagner neben Brady auch
Sabato wieder einbauen kann, muß
sich ein Weltmeister von 1982 mit
dem Gedanken an die Ersatzbank an-
freund en. Spielt Rummenigge, dürfte
es Marini oder aber den Torschützen
des Hinspiels treffen: Franco Causio
(36), der Baron, wie er in Mailand
genannt wird, enttäuschte am Sonn-
tag im Lokalderby. (dpa)
Bayern vertrauen mal wieder auf Dieter Hoeneß
dpa/sid, München
Die Warnung an den FC Bayern
München kommt vor dem Europapo-
kal-Rückspiel der Pokalsieger beim
AS Rom aus berufenem Munde.
Karl-Heinz Rummenigge, deutscher
Nationalmannschaftskapitän, jetzt
bei Inter Mailand, an seine alten Ver-
einskameraden: „Ich kann Euch nur
warnen. Die Römer haben das fana-
tische Publikum in Italien. Noch
schlimmer als unsere Fans in Mai-
land.“ Deshalb richtet Rummenigge
vor altem den dringenden Rat an die
jüngeren Bayern-Spieler „Laßt Euch
von den 85 000 Zuschauern nicht ein-
schüchtern und das Herz in die Hose
fallen. Nur so habt Ihr eine Chance,
das Spiel heil zu überstehen.“
Ähnlich sieht es auch Bayera-Trai-
STAND# PUNKT
Traurig
A m Ende der Basketball-Bun-
desliga-Saison 1984/85 steht ei-
ne Überraschung - in den Halbfi-
nalspielen um die deutsche Meister-
schaft setzten sich zwei Außenseiter
durch: DTV Charlottenburg und
TSV Bayer 04 Leverkusen heißen
die beiden Endspielteilnehmer, die
sich auch im zweiten von maximal
drei Spielen gegen die Favoriten
durchsetzen konnten. Charlotten-
burg bezwang den BSC Saturn
Köln mit 69:68, Leverkusen blieb
gegen den Pokalsieger und Titelver-
teidiger ASC Gottingen mit 63:62
siegreich. Dramatische und span-
nende Spiele - aber der Gesamtein-
diuck dieser Saison ist ein anderer.
Spiele unter Protest, Gerichtsur-
teile, Spielpausen, zu guter Letzt
ein Finalist Leverkusen, der auf-
grand sich gegenseitig aufhebender
Entscheidungen des Deutschen
Basketball-Bundes (DBB) um die
Meisterschaft mitspielen kann -
dies alles prägt ein trauriges Bild.
Jm DBB weiß anscheinend eine
Hand nicht, was die andere tut“,
meint enttäuscht Trainer Peter
Kriissmann, dessen Klub SSV Ha-
gen im Streit um die Spielberechti-
gung seines amerikanischen Spie-
lers gegen den Leverkusener Pro-
test unterlag und am grünen Tisch
aus dem Meisterschafts-Rennen
ausschied. „Göttingen hat gegen ei-
nen Klub verloren, der sportlich
nicht qualifiziert war“, sagt auch
Kölns Trainer Ralph Klein, der
gleichzeitig Bundestrainer ist Die
Meisterschaft behalte einen faden
Beigeschmack.
„Do* Basketball-Sport bei uns
hat gelitten“, sind sich viele der Be-
teiligten einig. Und dies im Jahr der
Europameisterschaft im eigenen
Lande - der großen Möglichkeit,
Werbung fiir einen Sport zu betrei-
ben, der gerade auf dem Wege war,
hierzulande populär zu werden.
„Schlechte Werbung ist manch-
mal besser als gar keine“, sagt
Kölns Aufbauspieler Ulrich Peters,
der in den USA das Basketball-
Spiel erlernte - aber hier sei zu vie-
les zu oft falsch gelaufen. Der Ver-
band ist gefordert, ein trauriges
Bfld rechtzeitig zu korrigieren.
JÖRG STRATMANN
ner Udo Lattek: „Wir müssen in der
ersten halben Stunde dem Druck der
Römer standhalten, Hann können wir
das Halbfinale erreichen“, ist die De-
vise des Fußball-Lehrers vor dem
morgigen Spiel (15.00 Uhr). Dabei
wollen sich die Münchner keines-
wegs auf dem 2K)-Polster aus dem
Hinspiel von München angnihpn.
„Wir müssen unsere ganze Kampf-
kraft - wie im Spiel gegen den VfB
Stuttgart — einsetze n, Hann ist minim
ein Wmterknmmen nicht han ge “,
meinte Nationals pieler Tothar Mat-
thäus zu der schwierigen Aufgabe.
Libero Klaus Augenthaler, den
Teamchef Franz Beckenbauer wieder
in die Nationalmannschaft zurückho-
len will, gibt sich optimistisch. „Wenn
wir genauso spielen wie m München,
EISHOCKEY
Die Rosenheimer
fühlen sich noch
nicht ganz sicher
W. NIERSBACH, Düsseldorf
Vorsicht ist die Mutter der Porzel-
lankiste. Deshalb hütete sich der
Sportbund Rosenheim, nach sein en
zwei Finalsiegen (4:3 und 7:2) über
den Mannheimer ERC zur großen
Meisterschafts-Fete einzuladen. Le-
diglich zur „Saison-Abschlußfeier“
wird auf stilvoll gedruckten Karten
für heute abend in den „Nußdorfer
Hof“ geladen. Dort freilich wurde
schon 1982 der Titel begossen. Ein
gutes Omen also, und Nationalspieler
Emst Hofher sagt „Wir sind noch
nicht Meister, aber wir werden es.“
Höftier gehört jedoch trotz seiner
Zuversicht zu den Vertretern in der
Mannschaft, die davor warnen, den
entscheidenden dritten Sieg harte
über den Mannheimer ERC fest ein-
zuplanen. Der in Augsburg groß ge-
wordene Mittelstürmer erinnert sich:
„Der EV Landshut hatte im letzten
Jahr auch schon eine große Feier or-
ganisiert und ist dann zu Hause gegen
Köln aus allen Träumen gerissen wor-
den.“ Auch Trainer Pavel Wohl tritt
noch einmal kräftig auf die Eupho-
rie-Bremse: „Das dritte Play-off-Spiel
ist immer besonders schwer.“
Nach der Gala-Vorstellung in
Mannheim kann sich allerdings auch
nicht Bundestrainer Xaver Unsinn
vorstellen, daß dem Sportbund noch
einmal die Felle davon schwimmen
könnten. „Ich glaube nicht, daß noch
etwas Sensationelles passiert“, mein-
te Unsinn. Immerhin will der Meister
von 1980 nichts unversucht lassen.
Schon gestern bezog Trainer Ladislav
Olejnik mit seinem Team ein Trai-
ningslager in Bad Tölz, wobei die An-
fahrt ins tief verschneite Bayern
schon die Schwierigkeiten symboli-
sierte, die den MERC am Dienstag ab
19.30 Uhr erwarten. Nach den Ein-
drücken vom Sonntag fehlt die Kraft
zur Wende, mehr aber noch scheinen
Moral und Psyche ang eknack st
Die Mannheimer Zuschauer, die in
Scharen vor der Schlußsirene abwan-
derten, wollten sich mit der klaren
Niederlage nicht abfinden. Einmal
mußte die Begegnung für zehn, dann
sogar für 15 Minuten unterbrochen
werden, weil Gegenstände, vorwie-
gend Papier-Schnipsel, aufs Eis ge-
worfenwurden. (sid)
den Druck der Römer ab fangen kön-
nen und selber nach vorne spielen,
dann sind wir im Halbfinale“, ist sei-
ne Meinung.
Während bei den Münchnern noch
Fragezeichen hinter dem grippe-
kranken Mittelfeldspieler Norbert
Nachtweih und dem an einem Kno-
chenhautriß laborierenden Roland
Wohl&rth stehen, stößt am Mittwoch
Weltmeister Bruno Conti zum Team
des AS Rom. Bayern-Trainer Lattek
wird aber bis zum letzten Moment
grübeln, wen er endgültig auf das
Feld schickt Vor allem wird er die
letzte Nacht vor dem Spiel brauchen.
Lattek: „Da kommen mir immer die
besten Ideen.“
Dieter Hoeneß, der schon 20 Tref-
fer im Europapokal auf seinem Konto
hat und wegen eines Muskeliäserris-
ses beim 3:2 gegen Stuttgart pausier-
te, wird auf jeden Fall weder im An-
griff spielen.
„Er ist seit Jahren unser Matchwin-
ner im Europapokal“, sagte Präsident
Willi O. Hoffmann. Der 54 Jahre alte
Steuerberater tritt trotz seiner privat-
geschäftlichen Finanzprobleme die
Reise in den kalten Süden an. Die
italienische Hauptstadt meldete am
Wochenende den ersten Schneefall
seit 100 Jahren. Und gestern schneite
es immer noch leicht
Wegen der Münchner Neuschnee-
massen ließ Trainer Udo Lattek am
Montagvormittag in der Halle trainie-
ren, ehe es am späten Nachmittag mit
einem Charterflugzeug nach Rom
ging-
SPORT-NACHRICHTEN
Fußball: Heute Bundesliga
Bonn (DW) - In einem Nachhol-
spiel der Fußball-Bundesliga stehen
sich heute abend Borussia Mönchen-
gladbach und der Hamburger SV ge-
genüber. Spielbeginn ist 20.00 Uhr.
Erfolg für Marina Kiehl
Waterville Valley (sid) - Eine Wo-
che vor Abschluß der Weltcup-Saison
sicherte sich Marina Kiehl den Rie-
sen slalom-Weltcup der Damen. Der
Münchnerin reichte im letzten Rie-
senslalom in Waterville Valley (USA)
ein achter Platz, um vor ihrer Kon-
kurrentin MIchela Figini (Schweiz) zu
sein.
Bremen mit Defizit
Bremen (sid) - Mit einem Minus
von 72 000 Mark schloß der Fußball-
Bundesligaklub Werder Bremen das
Geschäftsjahr 1984 ab. Der Gesamt-
etat betrug 9,7 Millionen Mark.
0:1 nach Schuster-Foul
Alicante (dpa) - Durch einen von
Bernd Schuster in der 88. Minute ver-
ursachten Foulelftneter unterlag Spa-
niens Tabellenführer FC Barcelona
bei Hercules Alicante mit 0:1. Ohne
Uli Stielike (Gelbsucht) verlor Real
Madrid in Osasuna ebenfalls 0:1.
AHgöwer zu Bayern?
Stuttgart (dpa) - Die Vertragsver-
handlungen von Karl AHgöwer mit
dem VfB Stuttgart zögern sich weiter
hinaus. Der frühere Nationalspieler
äußert jetzt daß er sich auch einen
Wechsel zum FC Bayern München
vorstellen könne.
Stenzels Team erfolgreich
Zagreb (sid) - Als neuer Trainer
des jugoslawischen Handball-Erstli-
gaklubs Medveszak Zagreb feierte
Ex-Bundestrainer Vlado Stenzei den
zweiten Sieg. Sein Team besiegte
Sloya Doboj mit 13:9.
Sperre für Jacobs
Frankfurt (sid) - Ditmar Jakobs,
der am 9. März beim Fußball -Bundes-
Ugaspiel gegen Karlsruhe vom Platz
gestellt wurde, erhielt wegen unsport-
lichen Verhaltens eine dreiwöchige
Sperre (bis 30. März) und dazu eine
Geldstrafe von 1000 Mark. Im Län-
derspiel gegen Malta am 27. März in
:v '
Saarbrücken steht er dennoch zur
Verfügung.
Saarbrücken will Nemens
Saarbrücken (sid) - Der ATSV
Saarbrücken, Tabellenführer der Da-
men-Tischteimis-Bundesliga, be-
müht sich um die Wehklasse-Spiele-
rin Olga Nemes. Die 16 Jahre alte
gebürtige Rumänin und ihr Vormund
Rudi Stümper wollen in der nächsten
Woche eine Entscheidung fallen.
Cindy Nelson hört auf
Waterville Valley (sid) - Die 28
Jahre alte amerikanische SkirennJäu-
rerin Cindy Nelson beendet nach 14
Jahren ihre Karriere. Keine andere
Läuferin fuhr so lange Weltcupren-
nen wie die Amerikanerin.
FUSSBALL
WM-Qnallfikation, Südamerika/
Gruppe 2: Chile - Ecuador 6.2 (4:2;.
EISHOCKEY
Zweites Endspiel um die deutsche
Meisterschaft: Mannheim -Rosenheim
2:7 (1:3. 0:3. 1:1); Spiel um Platz drei;
Köln - Kaufbeuren 10:2 (3:0, 5:1, 2:1),
damit Köln Dritter.
TENNIS
Daumen-Turnier in Dallas. Einzel, Fi-
nale: Navratilova - Evert -Lloyd (beide
USA) 6:3, 6:4.
VOLLEYBALL
Endrunde, Damen: Lohhof - Oythe
3:2. Augsburg - Münster 3:0. - Endrun-
de, Herren: Hamburg - Leverkusen
3:2, Berlin - Paderborn 2:3.
SKI ALPIN
Weltcup-Riesenslalom, Damen in
Waterville Valley/USA (Abschluß): 1.
Schneider (Schweiz) 2:08.11 Min., 2.
Hoffe (USA) 2:0841. 3. Ha eher
2:08,66, ... 8. Kiehl (beide Deutsch-
land) 2:08,42. - Weltcup-Gesamt Wer-
tung: l. Figini 259 Punkte, 2. örtli 217,
3. Walliser (alle Schweiz) 197. 4. Kiehl
168. - Endstand im Weitcup- Riesensla-
lom: 1. Kiehl, 2. Figini (beide 110
Punkte (bessere sechste Plazierung
ausschlaggebend). - Weltcup-Riesen-
slalom, Herren in Panorama/Kanada:
1. Zurbriggen (Schweiz) 1:47,10 Min., 2.
Erlacher (Italien) 1:48,37, 3. Bürgler
(Schweiz) 1:48.62. 4. Wasmaier
(Deutschland) 1:48.76. - Endstand im
Weltcup-Riesenslalom: 1. Girardelli
(Luxemburg) 120 Punkte. 2. Zurbrig-
gen 102. . . .9. Wasmaier 54. - Stand im
Gesamtweltcup: l. Girardelli 262. X
Zurbriggen 232, . . .10. Wasmaier 102.
GEWINNZAHLEN
Auswahlwette „6 aus 45“: 2. 4. 7. 18.
24, 34. Zusatzzahl: 25. — Rennqnintett:
Rennen A: 14. 6. 3. - Rennen B: 26, 32.
*4- (O'-jie Gewähr).
S
!
» e
10
WELT # NACHRICHTEN
.......
DIE WELT - Nr. 66 - Dienataft 19,- Iflte 1S85,
„Gemeinschaft- aus Schuld geboren“
DW. Bonn
„Wort zum Frieden" heißt die ge-
meinsame Erklärung, die vom Bund
der Evangelischen Kirchen in der
„DDR" und der Evangelischen Kir-
che in Deutschland (EKD) zum 40.
Dahrestag der deutschen Kapitula-
tion gemeinsam ausgearbeitet
und veröffentlicht worden ist. Aus-
züge aus dieser Erklärung veröf-
fentlichen wir im Wortlaut:
A m 8. Mai ging der Zweite Welt
krieg in Europa zu Ende. Seine
Zerstörungen traten vielen Menschen
erst zu diesem Zeitpunkt in ihrem
ganzen Ausmaß vor Augen: Mehr als
40 Millionen Tote, verwüstete Dorf«'
und Städte in den unmittelbar vom
Krieg betroffenen Landern, vorallem
in der Sowjetunion, in Polen, in
Frankreich und in Deutschland. Die
erschreckenden Berichte über das,
was in den Konzentrationslagern und
in den besetzten Ländern im Namen
der Deutschen geschehen war, zeig-
ten jetzt unausweichlich jedem,
welch verbrecherisches Regime in
Deutschland diesen Krieg ausgelöst
und unbarmherzig zu finde geführt
hatte. Entsetzt stand die Welt vordem
Judenmord.
Unter dem Wort Gottes erführen
viele Christen als Gericht Gottes, was
jetzt geschah: Deutschland wurde in
Besatzungszonen geteilt Ungezählte
Soldaten gingen den Weg in die Ge-
fangenschaft. Viele Flüchtlinge konn-
te nicht in ihre Hdmat zurückkehren.
Viele mußten erst jetzt die Heimat
verlassen. Viele Fragen bedrängten
die Menschen: Wie werden wir mit
der Schuld der Vergangenheit fertig?
Wo finden wir Orientierung?
Aus der Betroffenheit über die ab-
grundtiefe Schuld wuchs im Hören
auf Gottes Verheißung der Dank für
das Überleben in der Hölle der Ver-
nichtung und die Gewißheit das Le-
ben von Gott neu geschenkt erhalten
zu haben.
Wir körnen aber nicht die Augen
davor verschließen, daß in diesen 40
Jahren der Friede bedroht geblieben
ist Die gequälte Menschheit hat nicht
Genesung gefunden, wie es die Stutt-
garter Erklärung von 1945 erhoffte.
Auch die nicht mehr unmittelbar am
Zweiten Weltkrieg beteiligten Gene-
rationen haben seine Folgen zu tra-
gen. Noch schwelen Mißtrauen und
Furcht der Nachbarvölker. Die Ver-
bündeten von einst haben sich ge-
trennt Zwei mächtige Militärbünd-
nisse mit unterschiedlichen Gesell-
schafts- und Wirtschaftsordnungen
stehen sich hochgerüstet gegenüber.
Auf deutschem Boden bestehen zwei
deutsche Staaten, deren Grenze zu-
gleich die Grenze zwischen Ost und
West geworden ist Sie sind fest inner-
halb ihrer Bündnis- und Wirtschafts-
systeme gebunden und gleichz ei tig
einbezogen in die Verantwortung für
die Losung der großen Weltproble-
me: die Erhaltung des Friedens für
alle Völker, das Ringen um Gerech-
tigkeit und die Beseitigung des Hun-
gers.
Auch in den evangelischen Kir-
chen sind wir in den zurückliegenden
vier Jahrzehnten F ehl»ins»h3tyimg »n
erlegen. Wir haben nur schwer ge-
lernt zu erkennen, welcher Weg uns
geboten war. Es wurde uns schwer,
die Realität zweier deutscher Staaten
anzunehmen. Aber wir haben er-
kannt Die Erhaltung des Friedens
hat den Vorrang vor *iu»m anderen.
Es wurde uns schwer, die organisa-
torische Einheit der deutschen evan-
gelischen Kirchen aufzugeben. Aber
nur so war es möglich, unter den je-
weiligen gesellschaftlichen Bedin-
gungen Zeugnis und Dienst eigen-
ständig auszurichten- Wir haben
lange gebraucht Vorurteile und
feindlich» Einstelhing en gegenüber
den Siegermächten von 1945 zu über-
winden und an Wegen zu neuem Ver-
trauen mitzubauen. Wir haben lange
gebraucht bis wir die besondere Her-
ausforderung und Chance erkannt
haben, die im gemeinsamen Zeugnis
unserer Kirchen für den Frieden liegt
Wir haben lange gebraucht ehe in
unseren Gemeinden die Einsicht
wuchs, daß unser Streben nach Wohl-
stand seine Grenzen haben muß in
der Not der Hungernden und Unter-
drückten und in der Verantwortung,
die wir für die Schöpfung tragen. Im
Blick auf manch» Entwicklungen in
den letzten 40 Jahren werden wir wie
die Vater in der Stuttgarter Erklä-
rung zu sagen haben: „Wir klagen uns
an, daß wir nicht mutiger bekannt
nicht treuer gebetet nicht fröhlicher
geglaubt und nicht brennender ge-
liebt haben."
Als Kirchen in beiden deutschen
Staaten treten wir gemeinsam dafür
ein, daß von deutschem Boden nie
wieder ein Krieg ausgeht Gemein-
sam fordern wir, daß der Rüstungs-
wettlauf beendet wird. Gemeinsam
sind wir überzeugt daß das System
der nuklearen Abschreckung kein
dauerhafter Weg zur Friedenssiche-
rung sein kann, sondern unbedingt
überwunden werden muß. Gemein-
sam treten wir für eine europäische
Friedensordnung eia Gemeinsam er-
innern wir an die Verantwortung der
TnHiwt r wnu t ionpn für »in m»ngch»n-
würdiges Leben in den Landern der
Dritten Wett.
Wir bitten Menschen in beiden
deutschem Staaten: Bezeugen Sie
durch Ihr Leben, wie Konflikte mit
anderen Menschen friedlich über-
wunden werden können. Helfen Sie
mit unsere Jugend zum Frieden und
nicht zum Haß zu erziehen. Wehren
Sie dem Aufbau von Feindbildern.
Wir bitten die Menschen, die durch
den Krieg, durch seine Folgen und
rrch die späteren politischen Ge-
gensätze besonderes Leid erfahren
haben, nicht bitter zu werden und
nicht eine Wiederherstellung früherer
Verhältnisse zu verlangen, die nicht
zu haben ist Wir bitten die deutschen
Mens chen, die heutigen B elastung en
vor allem als Folge des Zweiten Welt-
krieges zu begreifen und als Folgen
unserer Schuld zu bedenken.
So plädierte
Gromyko für
Gorbatschow
rtr, Moskau
Die gestern im sowjetischen Staats-
verlag verö ffentlicht» Rede, in der
Außenminister Gromyko dem Zen-
tralkomitee der KPdSU Michail Gor-
batschow zum neuen Generalsekre-
tär vorgeschlagen hat, enthielt unge-
wöhnliches Lob der „brillanten" Qua-
litäten des neuen Parteichefis. Entge-
gen den Gepflogenheiten hatte die
amtliche Presse den Text nicht veröf-
fentlicht
Zwar sei die Entscheidung für Gor-
batschow, der ungewöhnlich rasch -
binnen fünf Stunden - Nachfol-
ger des verstorbenen Tschemenko
bestimmt worden war, nicht zweifel-
haft gewesen, sagten Diplomaten.
Doch habe Gromyko offenbar ein be-
sonders engagiertes Plädoyer für not-
wendig gehalten. „Das ist alles andere
als die übliche rituelle Rede... Es
sieht so aus als seien einige im Zen-
tralkomitee nicht gnw? glücklich ge-
wesen, und als versuche er, sie zu
überzeugen", sagte ein westlicher Di-
plomat
Ungewöhnlicherweise versuchte
Gromyko auch, im Ausland kursie-
renden Vermutungen über etwaige
Risse in der sowjetischen Führung
direkt entgegenzutreten. Von derarti-
gen Meinuiigsverschiedenheifaai in
ZK oder Politbüro, so der Minister,
könne keine Rede sein. Der Text des
Gromyko- Plädoyers enthält zugleich
die erste offizielle Bestätigung, daß
Gorbatschow zuletzt den kranken
Tschemenko vertreten hatte. So habe
er d en Vorsitz im Politbüro und im
Parteisekretariat geführt, teilte der
Außenminister mit Dabei habe er In-
telligenz, Kenntnisr ei chtum, Erfah-
rung und die Fähigkeit zu gründli-
cher Analyse und brülianten Ent-
scheidungen unter Beweis gestellt
Die Alternative zur Investitionsfinanzierung: s-Leasing
Es gibt viele Gründe, sich für Leasing zu
entscheiden. «-Leasing hat für Sie zusätz-
liche Vorteile:
eine fachgerechte und objektive
Beratung
unsere gewohnt günstigen Sparkassen-
konditionen
eine schnelle Entscheidung wie beim
Kredit
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Sprechen Sie deshalb vor Ihrer nächsten Investition mit uns auch über Leasing.
Wenn’s um Geld geht - Sparkasse
Howe bringt sich in
Gegensatz zu Thatcher
Zweifel an Reagans SDI-Projekt / Verstimmung in Washington
„Moskauer «
Vorbedingungen p ,
wären abwegig“
SIEGFRIED HELM, London
Der britische Außenminister Sir
Geoffrey Howe hat Zweifel an Präsi-
dent Reagans Konzept der „strategi-
schen Verteidigungsinitiative" geäu-
ßert (WELT v. 16./ 17. März). Im
Blick auf das SDI-Projekt“ warnte er
vor der Gefehr der „Schaffung einer
neuen Magmot-Iinie des 21. Jahrhun-
derts, die durch vergleichsweise ein-
fachere und nachweislich billigere
Gft gtmma Rn ahmon n n t»H an f»n wer-
den dürfte".
Die Rede hat Befremden ausgelöst,
weil sie den Bemühungen des Kreml,
Washington und seine Verbündeten
schon in der Anfangsphase der Gen-
fer Abrüstungs verbandlungen aus-
einanderzudividieren, offenbar entge-
genkommt. Sie befremdet, weil der
Außenminister sich in Gegensatz zu
der Haltung s»ingr Premierministerin
brachte: denn Frau Thatcher hatte
sich in ihrer Ansprache vor dem ame-
rikanischen Kongreß demonstrativ
hinter Reagans Weltraum-Konzept
gestellt und auch bei ihrer Unterre-
dung mit Parteichef Gorbatschow an-
läßlich der Beisetzung Konstantin
Tschernenkos in Moskau in di es er
Frage Einigkeit im wes tlichen Bünd-
nis bekundet.
Die Rede, die Sir Geoffrey vordem
„Royal United Seivices Institute“, eir
nem Institut der Streitkräfte für Ver-
teidigungsstudien in Whitehall, in
Anwesenheit von elf Botschaftern
und Hochkommissaren hielt, wurde
in London als Indiz dafür gewertet,
daß das Wettraum-Verteidigung&-
Projekt im britischen Kabinett nach
wie vor auf erhebliche Skepsis stoßt
Wörtlich sagte Howe: „Wir müssen
uns davor hüten, daß politische Ent-
scheidungen vom Vormarsch der
Technologie vorgegeben werden und
besonders von übereilten Versuchen,
die Richtung dieses Vormarsches
vorauszusagen.“
Er ließ die Befürchtung anklingen,
daß die Begeisterung der Reagan-Ad-
ministration für ein Raketen-Abwehr-
system im Wettzaum die Chance für
eine Einigung mit den Sowjets in
Genf in Frage stellen könnte. Poli-
tische Entscheidung en über eine Rü-
stungskontrolle dürften nicht von ei-
nem Verteidigungskonzept beein-
flußt werden, „das sich letzten Endes
als trügerisch" erweisen könnte.
Howe betonte, England habe 49
Jahre lang an einer Politik der Ab-
schreckung des Gegners festgehal-
ten. Die strategische Verteidigungen-
itiative sei gegenwärtig ein rein theo-
retisches Konzept, ihre Realisierung
noch ein bis zwei Jahrzehnte entfernt
»Haben wir eine Atempause von fün^
zehn oder 15 Jahren, bevor wir uns
strategischen Fragen zu wenden müs-
sen? Ich meine, nein. .-Die Erfor-
schung neuerWaffiensysteme und das
Studium ihrer strategischen Implika-
tionen müssen Hand in Hand geben.
Sonst kann die Forschung eine nicht
mehr zu bremsende Eigendynamik
gewinnen.“
Die britische Regierung hat sich
zwar für den Beginn des Forschungs-
programms für Weltraumwaffen aus-
gesprochen, jedoch gleichzeitig Vor-
behalte gegenüber deren Stationie-
rung angemeldet Sir Geoffrey hat
diese Vorbehalte jetzt in bisher nicht
gehörtem Klartext formuliert In Wa-
shington war zunächst nur von „Ver-
stimmung" die Rede. Die „Times“ je-
doch schrieb, Howes Rede habe mög-
licherweise „dem % n«nrainpnlm 1 t des
atianti«»h»n Bündnisses an kri-
tischen Wegmarke neu aufgenom-
mener Ost-West-Verhandlungen un-
schätzbaren Schaden zugefügt”.
(SAD)
B£8NTCC»Düa),B(mn
Bundesaußenministff Hans-Diet-
rich Genscher hält es hach Angaben
aus seiner Umgebung für abwegig,
daß dk Entwicltiung der deutsch-so-
wjetischen Beziehungen von. einem
Wohl verhalten der Boridesre^suog
Sicherheitafragen : abhängig ge-
■_M3
m
sen
In Bezug auf das amerikanische
Forschungsprogramm für eine Welt-
raumverteidigung (SDI) nannte Gen-
scher zwei wesentliche Interessen der
Europäer
L Solange es keine bessere Strategie
zur Verhinderung des Krieges gebe,
müsse die ^Strategie der flexi Wen
Antwort" (das heißt, der atomaren
Knapper Erfolg für Reagan
im Streit um MX-Raketen?
Abstimmung im Senat auch Signal für Popularität
FRITZ WIRTH, Washington
Unmittelbar nach seiner Rückkehr
aus Kanada, wo das Problem des
„sauren Regens" das Hauptthema
war, gerat Präsident Reagan im Kon-
greß in die Traufe der Argumente um
das umstrittenste am»rilrams»h» Rü-
stungsprojekt des letzten Jahrzehnts,
die MX-Rafete. Am Dienstag und
Donnerstag wird im Senat über die
Bereitstellung von 1,5 Milliarden Dol-
lar zur Produktion von weiteren 21
MX-Raketen abgestimmt, und die Be-
rechnungen des voraussichtlichen
A us g a ngs dieser Abstimmung sind so
knapp ausgefallen, daß Reagan sich
veranlaßt sah, am Dienstag persön-
lich zum Kapitol zu fahren, um seine
Überredungskunst, seinen persönli-
chen Charme und seine Autorität ein-
zusetzen, um die letzten entscheiden-
den Stimmen zu gewinnen.
Nach jüngsten Berechnungen sind
46 Senatoren entschlossen, gegen die
MX zu stimmen und 46 dafür, wäh-
rend acht sich noch nicht endgültig
festgelegt haben, unter ihnen fünf
Republikaner Die heutige Abstim-
mung wird nötig, weü der Kongreß
die 1,5 Milliarden Dollar für den Bau
der 21 Raketen im letzten Jahr einge-
froren hatte. Das Stimmenve rhältnis
zugunsten dieser Rakete hat sich im
Senat in den letzten Jahren ständig
verringert
Ronald Reagan hat in den vergan-
genen Wochen zusammen mit Vertei-
digungsminister Weinberger und Au-
ßenminister Shultz eine überaus an-
strengende und aufwendige Kampa-
gne fiir die MX geführt Sein wirk-
samstes Argument war der Hinweis
darauf daß ein Votum des Kongres-
ses gegen die Rakete die falschen Si-
gnale an die Sowjetunion schicken
würde und vor allem die amerika-
nische Verhandlungsposition bei den
nuklearen Abrüstungsverhandlun-
gen in Genf schwächen würde. Au-
ßerdem steht nach Reagans intensi-
vem persönlichen Einsatz fiir dieses
Raketensystem beträchtliches politi-
sches Prestige für ihn auf dem Spiel
Die Abstimmung der Senatoren ist
darüber hinaus auch für die in der
nächsten Woche folgende Abstim-
mung im Repräsentantenhaus be-
deutsam. Sollte rieh der S enat für die
MX aussprechen, durfte die Abstim-
mung im Repräsentantenhaus nur
noch eine Formsache sein.
Abschreckung) unverändert gültig
bleiben.
2. Die Prüfling neuer Möglichkeiten
zur Festigung der strategischen Sta-
bilität müsse im Hinblick auf Europa
auch Wege zum Abbau des konven-
tionellen Unfdeichgewichts emschbe-
ßen. Dafür seien die- Wiener MBFR-
Verhandlungen und die Stockholmer
KVAE-Konferenz wichtig.
Exilpolen
kritisieren Glenip
Sämtliche Kongreßmitglieder sind
in den letzter Tagen von Außenste-
henden unter beträchtlichen Druck
gesetzt worden. Die 285 katholischen
Bischöfe der USA haben sie am Wo-
chenende in einem Schreiben aufge-
fordert, gegen die MX zu s timmen ,
weil dieses Waffensystem angeblich
„im nuklearen Rüstungsrennen einen
destabilisierenden Effekt* habe. Sie
machen nach Ansicht der Bischöfe
„das Verhältnis zwischen der Sowjet-
union und den USA noch gefährii-.
eher". Außerdem gebe es im sozialen
Bereich bessere Verwendungsmög-
lichfeiten für diese Gelder.
Einen wesentlich direkteren und
wirksameren Einfluß auf das Abstim-
mungsverhalten der Senatoren hat
die Tatsache, daß viele von ihnen sich
nächsten Jahr zur Wiederwahl
stellen mü ssen. Die MX-Gegner unter
firnen haben in den letzten Tagen
mehr oder minder deutliche Hinwei-
se hören können, daß im Falle wn»
negativen Entscheidung zur MX auch
das Interesse des Weißen Hauses sehr
gering sein werde, ihnen im Wahl-
kampf wirksame Hilfe zuteil werden
zu lassen. Kenner des Kongresses sa-
gen einen knappen Abstimmungssieg
für Ronald Reagan voraus.
UNO setzt Berichterstatter
zur Verhütung der Folter ein
Polen-Resolution abgewiesen / Mandat Ermacoras erneuert
Zü/KNAGenf
Die UN O -Menschenrechtskommis-
sion will moralischen Druck auf Staa-
ten ausüben, in denen gefoltert wird.
Aus di e s e m Grund hat sie auf ihrer
jüngsten Sitzung beschlossen, einen
Berichterstatter zur Verhütung der
Folter“ einzusetzen. Er wird künftig
in seinen Berichten an die Genfer
Kommission minutiös die gravieren-
den Menschenrechtsverietzungen in
den entsprechenden Staaten aufli-
sten.
auf, mit Ermacora zusammenzuarbei-
ten. Im vergangenen Jahr hatte die
Kabuler Regierung dem Österreicher
die Einreise in bestimmte Gebiete, in
denen er Menschenrechtsverietzun-
gen durch die sowjetischen Soldaten
vermutete, verweigert.
JGG.Köln
Mit herber Kritik hat die Europa-
Ausgabe der Londoner „Tydrien Pol-
ski" (das größte exilpolnische Wo-
chenblatt) die England-Reise des pol-
nischen Primas Glemp begleitet Die
Höffiumgen, daß damit „das Exil
dem Glauben, der Nation und dem
Polentum nähergebracht“ wurden,
„diese Erwartungen wurden leider
nicht erfüllt“, schrieb das Blatt in ei-
nem Leitartikel'
Nicht ein einziges Wort habe
Glemp, über die große Volksbewe-
gung „Solidarität" verloren, heißt es
weiter. Auf einer „streng kontrollier-
te!“ Pressekonferenz tofoe der Kardi-
nal mit seiner Bemerkung über-
rascht, daß die Armut in Polen auf
das Konto der US-Sanktionen geht
Gab es denn da feine anderen Ursa-
chen? Der Primas. habe zwar den
Thomer Prozeß gegen die Mörder
von Kaplan Popiriuszko erwähnt,
was jedoch „leider nichts äh der Tat-
sache ändert, daß seine Vertreter län-
gere Zeit mit den Behörden darüber
v erhandelten wie man Kaplan Jeny
loswerden könnte und per Stipendi-
um nach Rom fortscMcken sollte". '
■ Die ganze Reise sei ungenügend
vorbereitet gewesen. Aus den Reden
des Primas hätte man den Eindruck
gewinnen können, als ob alles in der
Heimat normal verlaufen würde. Der
ganze Besuch bei den Polen-Zentren
sei Jn großer Eite" absolviert wor-
den, der Besuch überhaupt sei eine
, vertane Chance" gewesen, der einen
bitteren Nachgeschmack lünterlas-
sen habe, und aus dem Polen, aber
auch der Primas selbst „konkrete
Schlüsse ziehen" sollten; .
Die Wochenzeitung weist darauf
hin, daß Reisen des Primas durch
Polens Zentral in USA und Kanada
ans „politischen Gründen, unter an-
derem wegen des Widerstandes der
dortigen Emigration" bisher verscho-
ben werden mußten, die England-
Reise also das Entrte dafür sein soll-
te.
Der Versuch Washingtons, die Si-
tuation der Menschenrechte in Polen,
die „weit davon entfernt ist sich zu
bessern", durch eine Polen-Resolu-
tion anzuprangem, hat indessen in
den Plenum keine Mehrheit gehin-
dert Schon im vergangenen Jahr hat-
te der Ostblock die Verabschiedung
einer derartigen UNO-Entsehließung
verhindert.
Neu ist der Auftrag an die Unter-
ko mm ission für Menschenrechte, ei-
nen Text über „Freizügigkeit“ zu ver-
fassen. Der „DDR"-Detegationrieiter
in Gent Kenner, hatte zuvor ver-
sucht diese Entschließung mit dem
Hinweis, „die Förderung der Reisetä-
tigfeit gefährdet den Frieden" zu
verhindern.
, Außergesetzliche
Verbannung“
Ohne die Ostblockländer direkt zu
nennen, kritisierte der Heilige Stuhl
vor der Kommission die Verletzung
der Religionsfreiheit Jn vielen Staa-
ten". Unter anderem nannte der Lei.
Demgegenüber konnten die So-
wjets und ihre Satelliten nicht verhin-
dern, daß das Mandat des Afghani-
stan-Berichterstatters, Felix Ermaco-
ra, verlängert wurde. Die Kommis-
sion forderte Afghanistan sogar dazu den im Ostblock.
— - — > -oerieuo, Oie
Behinderung von Studenten auf-
gnmd ihrer religiösen Einstellung
und die Unterdrückung von relütiö-
ren Gemeins chaften durch die Behör-
den im Ostblock.
^ ;KNAJKln
Dem seit zweieinhalb Jah^inder
Bundesrepublik Deutschänd leben-
den polnischen Theotogfe-Professor
Frantisek Blachnteki ist nach eigenen
Angaben' von ' der polnischen Bot-
schaft in Köln die Väifiw enihg sei-
nes Passes ohne .Begründung abge-
lehnt- worden. Der dem Franziska- :
ner-Örden ^angehSrande' Theologe
war Begründer der kirchlichen Ju-
gendbewegung „Licht und Leben“ in
Poten. Mit der Entscheidimgdff Bot-
schaft verliert sein Paß dieGüftigkeii ;
Er hat feine Mö gHehfarirwieHir , hach
Polen zurückzufehim . Bfecbnicki
bezeichnete die Maßnähme-der Bot-
schaft als „eine Verbannung au-
ßergesetzlichem -Wege“. Er sei nun .
gezwungen, in der Bundesrepublik
Deutschland Asyi zu beantragen.
~ * . f - ft
macht werden könnte. Sine solche
Vorbedingung war - nach einem Be-
richt der amtlichen Nachrichfenageß-
tur lass - van dem neü$n
sehen Partefchef Michail Gorba-
tschow gegenüber Bundeskanzler
Helmur Kohl in MÖSfett; aufgestellt
worden. ; .
Gorbatschow hatte erklärt, die
künftige Gestaltung der Beziehungen
zwischen Bonn und Moskau hange
wesentlich davon ab, welche Politik
die Bundesregierung „in Angelegen-
feiten verfolgt, die an die Sicherheits-
interessen der Sowjetunion und ihrer
Alliierten rühren“. Der Bundesau-
ßenminister drehte diese Reihenfolge
in einem gestern veröffentlichten
■-Jtamensartikel“ zum West-Ost- Ver-
hältnis mit der Feststellung um, die
deutsch-sowjetische Beziehungen
könnten „positive Wirkungen auch
für die Sicherheitsfragen haben”.
Generell warnte Genseher davor, in
der gegenwärtig zu beobachtenden
neuen Phase des West-Ost-Verhält-
nisses und bei den damit verbunde-
nen multilateralen und bilateralen
Chancen „die zentrale Bedeutung der
langfristig anj^gten Beziehungen
zur Sowjetunion außer acht zu las*
. .-*£ i
Ml!'
iw'
Handu
..w
Hu*; r.. .
■X; -
y
„ v-s . .
?:■
s.
i>r;
."•V 1 ; ■
<V.v:
Dienstag, 19. Marz 1985
Nr. 88
'WELT OFR # WIRTSCHAFT
Webfehler
t 0. Das in erster Linie zur
HisrbeifQiiriuiB'. tmternehmensüber-
greifender Strukturveibesserung
gedachte System der deutschen
StahlhtTfr wendet sich gegen das
einzige noch verbliebene Vorhaben
dieser Art Diese bittere Zwischen*
bilanz aus " der stockenden
Knipp/Klöckner^tahlfUsion zieht
der KlÖckner-Werfee-Chef Gienow
mit Böschung aus Bedauern und
Verständnis. Das Bedauern gilt
dem Blick auf . die derzeit noch
blockierten Chancen, mit stattli-
chem Kapitaleinschuß aus Austra-
lien und hohen Ratioxulirierungs*
vorteilen ausStandartkonzentratiö'
nen für deutsches Stahlpotential
Erhebliches an Stärkung internatio-
naler Wettbewerbsfähigkeit gewin-
nen. zu können.
Das Verständnis güt dem Blok-
kiener. Alten fefinw doch nicht er-
warten, daß ein Bundesland wie
Niedersachsen, das mit der von
Krupp/KlÖckner Schlie-
ßung der Georgsmarienhütte bei
Osnabrück „den gan»n Nachteil M
aus der Fusion hat, dafür auch noch
zugunsten anderer T en der z ahlt-
Wefl es nicht zahlen wiD, stockt die
Fusion.
Die Regel, daß staatliche Struk-
turhilfe für die. Stahlgenesung Je-
weils zu zwei Dritteln vom Bund
und zu einem Drittel vom betroffe-
nen Bundesland zu zahlen ist,
entpuppt rieh hier als böser Web-
fehler des gut gemeinten Hüffesy-
’ stema Heilen fa»in ihn vermutlich
nur die Bundeskasse. Wenn nicht,
dann ist die Branche mit dp»)
Scheitern dieses Fusionsprojekts
um eine wesentliche Chance der
Stmkrnrh gggAttmg 5rmw
Ungewöhnlich
HH - Es ist ganz und gar unge-
wöhnlich. daR sich Staatssekretär
Schlecht - ein Liberaler durch und
durch - zu einer Wissenschafts-
schelte hinreißen läßt Der Vorgang
ist es aber auch und rechtfertigt sei-
nen Brief nicht nur, sondern fordert
ihn geradezu heraus. Dabei hatte
der Auftraggeber des Gutachtens,
der Gesamtverband des deutschen
Steinkohlebergbaus, alles so fein
eingefadeit Und die Studie war
„wie besteht“: Endlich die - ver-
meintlich - unanfechtbare wissen-
schaftliche Untermauerung der
vom Verband gepflegten Subven-
tionamentalitat Die Bm«tuhit b l ie b
nicht aus, frei nach dem Sprich-
wort: Wes das Herz (des Verbands)
voll ist, des fließt der Pressespiegel
über. Wer wollte da - erst recht vor
dem 12. Mai (Wahltag in Nord-
rhein-Westfalen) und mit Blick auf
die Verlängerung des Hüttenver-
trags - an Kohlesubventionen rüt-
teln? Schlecht hat Professor Hans
Karl Schneider eine Kopie seines
Briefes geschickt Dieser ist nicht
nur Energieexperte und neuer Vor-
sitzender der Fü nf We isen, sondern
auch Chef des RWI-Verwalhmgs-
rats...
KONJUNKTUR / Kieler Institut für Weltwirtschaft kritisiert Tarifpartner
Lohnpolitik behindert in erster Linie
eine Besserung der Arbeitsmarktlage
Handwerk im Umbruch
HANS-JÜRGEN MAHNKE, Bonn
Die Lohnpolitik behindert nach Ansicht des Kieler Instituts fiir Welt-
wirtschaft in erster Linie eine Besserung der Arbeitsmarktlage. Im Gegen-
satz zur Bundesregierung e rwa rte t das Institut in diesem Jahr keinen
Rückgang der Zahl der Arbeitslosen. Da es auch die Investitionsdynamik
schwache r eins chätzt als zum Beispiel der Deutsche Industrie- und Han-
delstag (DIED, rechnet es für 1985 nur mit einem Anstieg des Bruttosozi-
alprodukts um zwei und um 2^ bis drei Prozent im nächsten Jahr.
Im zweiten Halbjahr 1984 ist die
Produktion in der Bundesrepublik
nach der Analyse des Instituts zügig
ausgeweitet worden. Das reale Sozial-
produkt lag Ende vergangenen Jah-
res rund drei Prozent über dem Vor-
jahresniveau. Anfang 1985 seien je-
doch vielfach Zweifel an de? Fortset-
zung dieser Entwicklung aufgekom-
men. Dazu habe vor allem der Anstieg
der Zahl der Arbeitslosem beigetra-
gen, der nur zum Teil mit dem Wtater-
einbruch erklärt werden könne. Auch
die erneuten Fmaimerungsprobleroe
der Rentenversicherung und die Un-
gewißheit ;über die Abgasregelung für
Automobile hätten Konsumenten
und Investoren verunsichert
Die höheren Untemehmensgewin-
ne basierten vor allem auf Exporter-
folgen. Da weiterhin Unsicherheit
darüber bestehe, ob die Aufwertung
des Dollars von Bestand sein wird,
zögerten die Unternehmen vielfach,
in neue Exportkapazitäten zu inve-
stieren. Zudem bewirke der Tarifver-
trag über die Arbeitszeitverkürzung
einen erheblichen Kostendruck, da
die Mfi glw-hltiwtAn zur Flexibilisie-
rung da* Wochenarbeitszeit nicht so
genutzt würden, daß ein nennenswer-
ter kostensenkender Effekt eintritt
„Die Anreize, die Produktionskapazi-
täten im Inland m erweitern, dürften
daher sehr gering sein“, heißt es.
Investitionen würden vor altem ar-
beitssparender Natur sein. Wenn es
dadurch gelinge, den Anstieg der
Lohn- und Stückkosten zu drücken,
» sei dies ein wichtiger Beitrag zur
Erhaltung inländischer Betriebsstät-
ten. „Ein Beitrag zur Verbesserung
der Beschäftigungslage ist es aber
nicht, noch weniger ein Indiz für ein
gU pprngln günstiges t nvcsü tionskli-
ma“, meint das Institut Durch die
jüngsten Erhöhungen dar Beitrags-
sätze der Rentenversicherung und
des Wohngeldes sowie der Ankündi-
gung neuer Transferzahlungen und
A riwtcplafagarant ten (ErziehungS-
geld) seien Leistungsbereitschaft,
Unternehmerinitiative und Risiko-
freude tendenziell eher geschwächt
worden. Die Reform der Lohn- und
Einkommensteuer gehe zwar in die
richtige Richtung, bleibe jedoch hin-
ter den Erwartungen zurück.
Die Bwpmng der Arbeitsxnarktla-
ge sei vor allem durch die Lohnpoli-
tik behindert worden. Es wäre not-
wendig, den Einsatz von Arbeit im
Verhältnis >nm Kapital zu verbilli-
gen. Davon könne nach den Lohnab-
schlüssen 1984 nicht die Rede sein.
Die Ausgaben der Inländer würden
1985 nur mäßig steigen. Nur der
Export werde die Entwicklung 1985
eindeutig begünstigen. Das reale So-
zialprodukt dürfte 1985 um rund zwei
Prozent steigen, rund die Hälfte da-
von gehe auf das Konto der Ausfoh-
ren. Aufgrund der erwarteten leich-
ten Lockerung der Geldpolitik, der
steuerlichen Entlastung und des In-
krafttretens von großzügigeren steu-
erlichen Regelungen für den Woh-
nungsbau Sei 1986 mit riny r ft imahmp
des Sozialprodukts von bis drei
Prozent zu rechnen. 1985 werde daher
die Zahl der Arbeitslosen im Jahres-
durchschnitt noch pmmpi steigen,
1986 aber stagnieren.
Für die Industrieländer insgesamt
zeichnet sich nach Ansicht des Insti-
tuts eine konjunkturelle Expansion
von jeweils drei Prozent in diesem
und im nächsten Jahr ab. Nur in den
USA dürfte die Zahl der Arbeitslosen
leicht zurückgehen. Der Bonner Wirt-
schaftsgipfel Anfang Mai stehe daher
im Zäc h en schwächerer Konjunktur.
„Sicherlich trägt die amerikanische
Finanzpolitik zu den hohen Zinsen
bei, allerdings nicht so sehr über die
Haushaltsdefizite selbst, als vielmehr
durch die steuerpolitischen Bedin-
gungen, die die Renditen von Investi-
tionen so stark begünstigen und des-
halb auch ausländisches Finanzkapi-
tal anziehen“, schreibt das Institut
Von HEINZ H
D er unverkennbare gesamtwirt-
schaftliche Auf schw un g - vor al-
lem von der guten. Exportentwick-
lung getragen - wirkt , sich nur auf
einen Teil des deutschen Handwerks
positiv aus. Zulieferer der Industrie
profitieren am meisten von den wirt-
schaftlichen Erfolgen des vergange-
nen Jahres. Maschinenbauer, Werk-
zeugmacher, Dreher und Feinmecha-
niker berichten über eine gute Auf-
trags- und Beschäftigungslage. Gün-
stig beurteilt auch das Nahrungsmit-
telhandwerk seine Situation. Im
Wettbewerb mit den Großvertriebs-
formen des Handels konnte dieser
Zweig seine Position sogar verbes-
sern. Allerdings war er bislang ohne-
hin nahftm Imr^pmirttmina hhHng ig.
Noch zufrieden zeigen sich auch
die Nähmaschinen-, Zweirad- und
Büromaschmenmechaniker. Ihre
Kollegen aus. den; Kraftfahrzeug-
Handwerk, die durchweg auch- im
Neu- und Gebrauchtwagenhandel ak-
tiv sind, machen indes schon trübe
Gesichter. Die Diskussion über den
Katalysator hat zu einer erheblichen
Kjmfi’iirifcEhaltung gpffihrt.
Einen richtig notleidenden Anblick
bieten jedoch die Handwakszweige,
die direkt und indirekt vom Bauge-
werbe abhähgen; angefangen bei den
Maurem und Zimmerern bis hin zu
Installateuren, Malern und Fliesenle-
gern. Der Wohnungsbau ist inzwi-
schen fast ganz zum Erliegen gekom-
men; und die- öffentlichen Hände lei-
den unter Spannaßnahmen, was sich
auch im Straßenbau niederschlägt
K ein Wunder also, daß im Bauge-
werbe große 'Krisenstimmung
herrscht Durch die Jagd nach Auf-
trägen um jeden Preis kann es leicht
passieren, daß mit Verlust gearbeitet
wird. Ln Wet t bewerb mit den sich
häufenden Schwarzmarktangeboten
unterliegen viele Unternehmen trotz-
dem noch. Denn der Punkt ist daß
die Labnnebenkosteo in dieser Bran-
che inzwischen bei rund 80 Prozent
hegen. Von den jährlich zu bezahlen-
den 2080 Arbeitsstunden werden nur
noch 1450 produktiv geleistet
So verwundert es nicht daß sich
die Insolvenzen in diesen Hand-
werkszweigen häufen. Ein Hoff-
nungsschimmer zeichnet sich jedoch
ab: Möglicherweise schrumpft sich
die Branche gesund. Denn nach Mei-
nung der Hax^akskammern ist der
Bausektor immer. noch um etwa 25
bis 30 Prozent überbesetzt Das Bau-
gewerbe gibt ein Beispiel dafür ab,
wie steh die AnforriornngiMi im Hand .
werk ändern und zu einem Struktur-
wandel führen. In Zukunft wird weni-
ger gebaut Das Hauptgewicht liegt
vielmehr auf der Erhaltung vorhande-
ner Bausubstanzen. Man wird pflegli -
cher mit dem um gehen müssen, was
noch vorhanden ist, und das nicht nur
bei Gebäuden, die unter Denkmal-
schutz stehen. Schon jetzt stehen im
Bundesgebiet rund 2000 ausgebüde-
te, qualifizierte „Restaurateure“ zur
Verfügung; ein völlig neuer hand-
werklicher Berufszweig, ausgebildet
in Lehrgängen nach polnischem Vor-
bild. Polnische Fachkräfte mußten
seinerzeit noch denPrinopalmarktin
Munster wieder aufhauen, in Zukunft
stehen für solche Aufgaben auch
deutsche Spezialisten zur Verfügung.
T Tberhaupt ändert sich einiges im
U Ausbildungsgang des Hand-
werks. Er bleibt nicht mehr nur auf
den traditiondien Dreiklang von
Lehrling, Geselle und Meiste- be-
schränkt In Berlin gibt es bereits den
Betriebsassisten te n im Handwerk -
betriebswirtschaftlich ausgebildete
Fachkräfte, deren Ausbildung vom
Senat gefördert wird. Schon mehr als
150 feste Arbeitsplätze konnten ver-
mittelt werden.
Im Bundesgebiet entstanden unter
Federführung der Handwerkskam-
mer Stuttgart insgesamt 22 sogenann-
te Akademien des Handwerks. Tier
Semester mit Vorlesungen jeweils an
den Samstagen dauert hier die Aus-
bildung zum Betriebswirt im Hand-
werk. Zum Stoffplan gehören Recht,
Volks- und Betriebswirtschaft sowie
Personalwesen, den Umgang mit
Computern und sonstigen modernen
Medien eingeschlossen.
Das Handwerk befindet sich also
im Umbruch. Es wird aber seine
Strukturprobleme weitgehend aus ei-
gener Kraft lösen - genau wie im vori-
gen Jahrhundert, als es nicht vor dem
Ansturm der neuentstandenen Indu-
strie kapitulierte. So wird das Hand-
werk auch in Zukunft ein integrierter
Bestandteü der Gesamtwirtschaft
bleiben, rieh seiner Bedeutung, aber
auch sei n er Verpflichtung bewußt
Die in jüngste Zeit trotz alte inter-
nen Sorgen zusätzlich zur Verfügung
gestellten Ausbildungsplätze machen
das HH>hr als deutlich.
AUF EIN WORT
99 Der Deutsche Ge-
werkschaftsbund hat
beim Thema „Beteili-
gung der Arbeitnehmer
am Produktionskapi-
tal“ offensichtlich im-
mer noch Berührungs-
ängste. Er läuft damit
Gefahr, sich von vielen
seiner Mitgliederzu ent-
fremden, vor allem von
den jungen Aufsteigern
aus den Bereichen der
neuen Technologien.
Das güt aber auch für
die Arbeitgeber-Seite,
die sich hier noch sehr
schwer tut 99
Michael Lezius, Geschäftsführer der
AGP- Arbeitsgemeinschaft zur Förde-
rung der Partnerschaft in der Wirt-
schaft e. V., Kassel FOTO: DIE WELT
In der EG weniger
Stahlarbeitsplätze
dpa/VWD, Brussel
Der Schrumpfungsprozeß des Ar-
beitsangebote in der europäischen
Stahlindustrie hat rieh 1984 fortge-
setzt Nach Angaben der EG-Kom-
mission waren Ende 1984 in der
Stahlindustrie der EG (ohne Grie-
chenland) noch 446300 Arbeitneh-
mer beschäftigt, 32 900 weniger als
1983. Fünf Jahre zuvor zählte die
Stahlindustrie noch 670 200 Beschäf-
tigte. Die stärksten Verluste werden
für die Bundesrepublik gemeldet, wo
die Zahl der Stahlkocher um 11 500
auf 152 200 sank.
EG-SUDERWEITERUNG
Schwerpunkte lagen wieder
bei bilateralen Gesprächen
WILHELM HADLER, Brüssel
Nur mühsam vorangekommen
sind gestern die Beitrittsverhandlun-
gen zwischen der EG und den iberi-
schen Ländern. Da es der Gemein-
schaft noch nicht gelungen war, sich
in einigen Schlüsselbereichen zu ge-
meinsamen Positionen zusammenzu-
raufen, lag der Schwerpunkt der Ge-
spräche wieder bei bilateralen Kon-
takten zwischen einzelnen Mitglieds-
staaten und Sondierungen mit den
Spaniern und Portugiesen.
Schon am Sonntag hatte die italie-
nische Präsidentschaft nach dem
„Beichtstuhlverfahren“ die Kompro-
mißbereitschaft der pin7pln»n Regie-
rungen auszuloten versucht Dabei
zeigte sich, daß einige Delegationen -
offenbar aus taktischen Gründen -
ihre Forderungsliste gegenüber den
bisherigen Verhandlungsstandort
vergrößert hatten. So gut wie keine
Bewegung gab es vor allem in der
Frage des Zugangs spanischer Fi-
scher zu den Fanggründen der EG.
Hier erwiesen sich vor alten die Dä-
nen, Iren und Briten als hartnäckige
Verfechte nationaler Interessen.
Dagegen ließ B undesaw B e n mmL
ster Genscher erkennen, daß die Re-
gierung in Bonn beim Probten der
Freizügigkeit für Arbeitnehmer und
beim Kindergeld noch Verhand-
lungsspielraum besitze. Er richtete ei-
nen Appell an die EG-Partner, Ihrer-
seits Kompromißbereitschaft zu zei-
gen, da der bevorstehende EG-Gipfel
allenfalls noch ein oder zwei übrigge-
bliebene Beitrittsthemen regeln kön-
ne.
Spaniens Außenminister Fernando
Moran strahlte Optimismus aus: Bei
gutem Willen könnten alle noch offe-
nen Probleme gelöst werden.
SPARER-SCHUTZGEMEINSCHAFT
Schützenhilfe für Bonns
reservierte Haltung zum Ecu
HANSJ. MAHNKE, Bonn
Die jüngsten Pläne zur verstärkten
Währungsmtegration in der EG sind
nach Ansicht der „Gemeinschaft zum
Schutz der deutschen Sparer“ un-
tauglich. Daher unterstützt die Orga-
nisation, die von den Verbänden des
Kreditgewerbes getragen wird, die re-
servierte Haltung von Bundesregie-
rung und Bundesbank. Es gehe bei
den Plänen nicht um die eine oder
andere Milliarde, sondern um Fragen
von ordnungspolitischem Rang.
Daher sollte die Bundesregierung
ihren Standpunkt den Partnern un-
mißverständlich darlegen und keine
Erwartungen wecken, indem sie Zu-
geständnisse von der Erfüllung be-
stimmter Forderungen wie der Libe-
ralisierung des Kapitalverkehrs oder
einer Verringerung der Lira-Band-
breite abhängig mache. Sofern über-
haupt Raum für Zugeständnisse be-
stehe, ende er nicht erst bei der Über-
tragung der geldpolitischen Verant-
wortung an eine europäische Noten-
bank, sondern bereite dort, wo die
stab ilitäts politische Handlungsfä-
higkeit der Bundesbank gefährdet
oder auch nur eingeschränkt wird.
Ziel der jüngsten Bestrebungen,
die auch von dem neuen Präsidenten
der EG-Kommission, Jacques Delors,
nachdrücklich unterstützt werden, ist
es, die monetären Rahmenbedingun-
gen zu verbessern und so von dieser
Seite die Vorteile der internationalen
Arbeitsteilung zu vergrößern. Die ei-
gentlichen Ursachen der desolaten
Verfassung der EG liegen nach An-
sicht der Sparer-Schutzgemeinschaft
nicht im Mangel an Zahlungsbilanz-
krediten oder gar im Fehlen einer eu-
ropäischen Währung und einer euro-
päischen Notenbank. Hauptursachen
seien vielmehr der Mangel an wirt-
schaftlicher Dynamik und an stabili-
tätspolitischer Disziplin.
SCHLECHT ZUM RWI-GUTACHTEN
Erwerbslosigkeit ist kein
Argument für Subventionen
HEINZ HECK, Bonn
Das Rheinisch-Westfälische Insti-
tut für Wirtschaftsforechimg (RWI),
Essen, hat sich mit seiner unverhoh-
lenen Befürwortung der in der Bun-
desrepublik gezahlten MTOiar densnh-
ventionen für die Steinkohle massive
Kritik des Bonner Wirtschafts-Staats-
sekretärs Otto Schlecht eingehandelt
Das RWI hatte, wie berichtet, im Auf-
trag des Gesamtverbands des deut-
schen Steinkohlenbergbaus. Essen,
ein Gutachten „Zur volkswirtschaftli-
chen und arbeitsmarktpolitischen
Bedeutung des Steinkohlenberg-
baus“ erstellt
Eine der Kernthesen galt der volks-
wirtschaftlichen Beurteilung von
Subventionen. Solange keine Vollbe-
schäftigung erreicht sei, „konkurrie-
ren subventionierte Arbeitsplätze
nicht gegen wirtschaftlich gesunde
Arbeitsplätze, sondern gegen »Ar-
beitsplätze mit einer Produktivität
von Null* (Arbeitslosigkeit)“. Bei
chronischer Mn n a r hg i tsl n gi g lfpit
seien Subventionen „nicht nur aus
sozial- oder regionalpolitischen Moti-
ven, sondern auch unter ökonomi-
schen Kriterien vertretbar“. Sie korri-
gierten „in einer marirtkonformen,
das heißt die Preisstzukturen kaum
verändernden Weise“ und seien we-
gen dieser Eigenschaften „unter ord-
nungspolitischem Gesichtswinkel die
am wenigsten kritikwürdige Form
der staatlichen Intervention“.
Hier setzt Schlechte Kritik in ei-
nem Schreiben an das RWI-Direktori-
um ein. „Die eigentliche Problema-
tik“ rieht er darin, daß sich damit
praktisch alle Arten von Subventio-
nen rechtfertigen ließen, solange kei-
ne Vollbeschäftigung herrscht Er
wendet ein, „daß unter ökonomi-
schen Kriterien Subventionen - vor
allem branchenkonservierende - in
erheblichem Maße Struktur- und
Wettbewerb sverzerrend sind und den
an rieh unter marktwirtschaftlichen
Gegebenheiten ständig notwendigen
gesamtwirtschaftlichen Anpassungs-
prozeß stark behindern. Die künst-
liche Kostenentlastung eines Gutes
bedeutet unvermeidlich eine wettbe-
werbliche Benachteiligung anderer
hiermit konkurrierender Güter mit
entsprechenden Wirkungen auf die
Preis- und Marktstrukturen.“
Ressourcen, also auch Investi-
tionskapital, würden in nicht optima-
le Verwendungsarten gelenkt; ren-
table Investitionen mit höherem Wir-
kungsgrad fielen entsprechend gerin-
ger aus. Die Schlußfolgerungen des
Gutachtens ließen auch „völlig außer
acht“, daß ein anderer Einsatz öffent-
licher Mittel der Schaffung dauerhaf-
ter Arbeitsplätze besser dienen könn-
te, wenn auch vielleicht nicht in die-
ser Branche.
Das Gutachten könnte auch so ver-
standen werden, daß die negativen
Auswirkungen einer falschen Ta-
rifpolitik auf die Arbeitsplätze „aus
der Staatskasse ausgeglichen wer-
den“. Schlecht hält die Position auch
nicht mit anderen Institutsäußerun-
gen (zum Beispiel Strukturbericht
1983) für „vereinbar“.
WIRTSCHAFTS $ JOURNAL
Ko mmune n nahme n
mehr Stenern ein
Wiesbaden (dpa/VWD) - Die Kom-
munen haben im vergangenen Jahr
6,2 Prozent mehr Steuern eingenom-
men als 1983. Nach Angaben des Sta-
tistischen Bundesamts, Wiesbaden,
stiegen die kassenmäßigen Steuer-
einnahmen der Gemeinden und Ge-
meindeverbände (einschließlich des
kommunalen Bereichs der Stadtstaa-
tei) um 3,3 Mrd. auf 57,1 Mrd. DM.
Mit jeweils 24 Mrd. waren die beiden
größten Einnahmeposten der Ge-
meind eanteil an der Einkommen-
steuer und die den Gemeinden nach
Abzug der an Bund und Länder abge-
führten Gewerbesteuerumlage ver-
bliebene Gewerbesteuer. Sie mach-
ten zusammen fast 85 Prozent aller
kommunalen Steuereinnahmen aus.
Treffen der Opec
Genf (dpa/VWD) - Der Ordnungs-
ausschuß der Organisation Erdöl-
exportierender Länder (Opec) unter
Vorsitz des saudiarabischen Ölmini-
sters Scheich Ahmed Saki Jamani
soll nach Informationen aus Diploma-
tenkreisen heute in Genf zu Gesprä-
chen Zusammenkommen. Im Mit-
telpunkt der Gespräche wird nach
Auskunft von Beobachtern die Ent-
scheidung Großbritanniens, die statt-
liche Ölgesellschaft (BNOC) aufzulö-
sen, steten und deren Auswirkung
auf die Preisstruktur der OPEC. Un-
klarheit herrschte gestern darüber, ob
eventuell auch der Preisüberwa-
chungsausschuß anwesend sein wird.
Dollar gibt nach
Frankfurt (dpa/VWD) - Der US-
Dollar verlor zum Wochenbeginn gut
zweieinhalb Pfennig. Der amtliche
Mittelkurs wurde gestern in Frank-
furt mit 3,3756 DM nach 3,4015 DM
am Freitag ohne offizielle Mitwirkung
der Deutschen Bundesbank festge-
stellt
Export trägt Autogeschäft
Frankfurt (adh) - Knapp zwei Drit-
tel der Produktion der deutschen Au-
tomobilindustrie an Pkw und Kombi-
wagen gingen im Februar in das Aus-
land: Insgesamt 240 800 der 375 000
produzierten Automobile waren für
ausländische Kunden bestimmt Da-
mit lag die Pkw/Kombiproduktion
pro Arbeitstag um vier Prozent höher
als im Februar 1984, der Export war
sogar 19 Prozent höher als vor Jahres-
frist Saisonbereinigt, so merkt der
Verband der Automobilindustrie an,
liege das Februar-Ergebnis aber nied-
riger als in den vorangegangenen vier
Monaten.
Schlechte Lage am Bau
Frankfurt (dpa/VWD) - Die Zu-
kunftsperspektiven für die Bauwirt-
schaft verschlechtern sich zuneh-
mend und weifen einen dunklen
Schatten auf die Konjunktur in der
Bundesrepublik. Zu dieser Lageein-
schatzung kommt die Berliner Han-
dels- und Frankfurter Bank. Die ne-
gativen Perspektiven für die Bauwirt-
schaft kommen insbesondere in der
Entwicklung der Auftragseingänge
im Bauhauptgewerbe zum Ausdruck.
Nach einer kräftigen Zunahme 1983
um fast zehn Prozent seien sie 1984
um 53 Prozent zurückgegangen.
BGH zu Pfändungen
Karlsruhe (rtr) - Geschäftsbanken,
die Kontoüberaiehungen eines Kun-
den nur dulden, können nicht ge-
zwungen werden, Pfändungen hinzu-
nehmen, die ihrerseits zu einer Über-
ziehung des Kontos führen würden.
Nach dieser gestern bekanntgegebe-
nen Grundsatzentscheidung des Bun-
desgerichtshofes (BGH) besteht ein
Anspruch auf Auszahlung eines Kon-
tokorrentkredites nur dann, wenn die
Bank ihrem Kunden vertraglich eine
Kreditlinie eingeräumt hat (AZ: DC 9
ZR 65/84).
Rücklagen gestärkt
Frank&irt (adh) - Voll in die Rück-
lagen stellen will die Metallgesell-
schaft AG (MG), Frankfurt, den im
Geschäftsjahr 1983/84(30. 9.) erzielten
Jahresüberschuß von 17 MilL DM.
Bereits das Voijahresergebnis in Hö-
he von 25 MilL DM war zur Stärkung
des Unternehmens verwandt worden,
das sich für das Geschäftsjahr 1984/85
die Rückkehr zur „Dividendennor-
malität“ vorgenommen hat. Die MG
hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr
einen Konzern Umsatz von 103 Mrd.
DM erzielt
Wegweisende Lösungen
im Anlagenbau
Hannover informiert das Management, Planer und Consultants über
technologische Trends und Neueatnriddangen. Wesentliche Problem- und
System I ösu ngen ans dem Anlagenbau, der Verkehrstechnik, der Bau-
Technik, der BohrtedmÜt und bei Bergbauausriistungen sehen Sie hier
zuerst Sie erörtern mit kompetenten Fachleuten neue Werkstoffe und
moderne, wirtschaftliche Verarbeftungsmetboden. Hier diskutieren Sie
fundiert über die Projektierung und Realisierung von Anlagen jeder Art
Uber Kooperationen, Lizenzen, Finanzierungen bis hin zu Kompen-
sationsgeschäften.
Kurzum: Hannover macht das gesamte Spektrum denkbarer Problem-
und System tösungen deutlich.
KA
Internationales Centrum für Anlagenbau
. . .auf der Messe der Messen
Mittwoch, 17. - Mittwoch, 24. April
Hannover
Messe ’j|c
WELT DER • WIRTSCHAFT
AUSSENWIRTSCHAFT I KLÖCKNER-WERKE / Gienow: Im Stahlbereich des Konzerns kommt „so oder so“ der Aufbruch zu neuen Ufern
Wieder Gespräch
mit Polen
Niedersachsens Veto blockiert den Fusionsplan
DIE WELT - Nr- 66 - Dienstag, 1 9. Märe 1085
HANOMAG / Öffentliche Hand soll Zusage halten
Konkurs prägt Ergebnis
A . tVt auf ubemahmeef.
,, - *
,.t%i * 1
■, ^ '
HO
i,rW c
HANS-J. MAHNKE. Bonn
Zum erstenmal in den achtziger
Jahren tagt in dieser Woche wieder
die deutsch-polnische Gemischte
Wirtschaftskommission, die turnus-
mäßig jährlich zusammentreten soll.
Wegen der Ereignisse in Polen fand
die letzte Sitzung 1979 in Bonn statt
Am Donnerstag reist Bundeswirt-
schaftsminister Martin Bangemann
mit einer Delegation, der auch hoch*
rangige Vertreter der deutschen Wirt-
schaft angehören, zu den zweitägigen
Beratungen nach Warschau. Die pol-
nische Delegation wird von dem stell-
vertretenden Ministerpräsidenten Ja-
nusz Obodowski geleitet Bangemann
trifft in Warschau auch zu politischen
Gesprächen, mit Ministerpräsident
Wojciech Jaruzelski und Außenmini-
ster Stefan Olszowski zusammen.
Wichtigster Punkt der Tagesord-
nung ist die Verlängerung des Koope-
rationsabkommens aus dem Jahre
1974 um zehn Jahre. Die Vereinba-
rung wird von von den beiden Vorsit-
zenden Bangemann und Obodowski
unterzeichnet Die Kooperationsbe-
ziehungen waren in den letzten Jah-
ren unterbrochen.
Beide Seiten sehen in der Normali-
sierung der Finanzbeziehungen eine
wesentliche Voraussetzung dafür,
daß die Zusammenarbeit wieder be-
lebt werden kann. Nach Abschluß ei-
ner Umschuldungsvereinbarung mit
den Banken hat Polen am 15. Januar
dieses Jahres im Pariser Club auch
mit den staatlichen Gläubigem eine
Umschuldung sverembarung für die
Fälligkeiten 1982 bis 1984 paraphiert.
Dies wird nach Ansicht des Bundes-
wirtschaftsministeriums überein-
stimmend als wichtiger Schritt auf ;
dem Wege der Normalisierung der Fi- '
nanzbezi ehungen bewertet
Die deutsch-polnischen Wirt-
schaftsbeziehungen haben sich nach
den Rückschlägen der vergangenen
Jahre 1984 wieder recht positiv ent-
wickelt Das Volumen des Warenaus-
tauschs stieg um 19 Prozent auf 5,1
Milliarden Marie und erreichte wieder
das Niveau von 1980. Die Einfuhren
aus Polen - Kohle, Kupfer, Textilien,
Ch emikalie n und Eisen und Stahl -
nahmen um 27 Prozent auf 2Jt Milliar- j
den Mark zu. Die Exporte nach Polen
- Chemikalien, Maschinen, Textilien
- erhöhten sich um elf Prozent auf 2,4
Milliarden Marie.
JOACHIM GEHLHOFF, Duisburg
Die Tagesordnung zur Hauptver-
sammlung am 29. Mai „wird nachge-
reicht“. Mehr als das kann der Vor-
stand der Klöckner-Werke AG, Duis-
burg, zur Stunde noch immer nicht
auf die Kardinalfrage antworten, ob
die geplante Krupp/Klöckner-Stahl-
fusion mit Australiens Rohstoffkon-
zern CRA als drittem Partner tatsäch-
lich und dann rückwirkend zum Jah-
resanfang Wirklichkeit wird.
Noch hat man, wie der an die äu-
ßerste Grenze hinausgeschobene
Hauptversammlungstermin zeigt,
große Hoffnung. Aber noch keine
Klarheit darüber, ob auf politischer
Ebene der Widerstand Niedersach-
sens überwunden werden kann. Die
CDU-Regferung dieses Bundeslandes
lehnt es kategorisch ab, die von den
Fusionspaitnem vorgesehene Stille-
gung von KlÖckners Georgsmarien-
hütte bei Osnabrück (1900 Arbeits-
plätze mit 320 ICH. DM Schließungs-
kosten) auch noch mit dem üblichen
Lander-Drittel an der öffentlichen
Strukturhilfe für die Sanierung der
Stahlindustrie zu begleiten.
Gibt es aus diesem Veto keinen
Ausweg, dann ist offensichtlich die
gesamte Fusion, die aus Produktkon-
7p n t T a ti nnpn auf günstigste Standorte
rund 3000 Arbeitsplätze mit 700 MDI
DM Schließungskosten ausmerzen
und jährlich mind estens* 250 MÜL
DM Kostenvorteil bringen soll, ret-
tungslos in der Sackgasse.
Penn wenn nicht, von erhoffter
größerer Staatshilfe abgesehen, we-
nigstens nach bisherigem Bonner
Stahlhilfeprogramm die Hälfte des
neuen „Stmkturbessenmgsauf-
wands" von 700 Mill DM aus öffentli-
chen Kassen kommt, zieht sich der
australische Partner mit seiner ange-
botenen Eigenkapitaleinlage von 525
MUL DM gewiß wieder zurück, wird
die Anlauflast der Fusion für Krupp/-
Klöcknerzugroß.
davon fielen „vorerst“ aus, weil Nie-
dersachsen seinen Drittel-Anteil dar-
an wegen der von Krupp/Klöckner
geplanten Stillegung der Georgsma-
rienhütte blockierte und damit auch
die 50 Mül DM aus da - Bonner Kasse
auf Eis legte.
Einen bitteren Vorgeschmack des
Niedersachsen-Vetos zeigen die
Klockner-Werke bereits in ihrem jetzt
vorgelegten Abschluß 1983/84 @0. 9.).
Nach dem bereits zu 85 Prozent im
Berichtsjahr realisierten Strukturbes-
serungs- und Stillegungsaufwand aus
hiqhprigpm „ ADemgangkonzcp t“ hat-
te TF* fln eigentlich 275 Mill- DM
Bund/Länderhüfe als Sonderertrag
(die Hälfte des Aufwands für Sozial-
pläne und Teüwertabschreibungen)
ei nbuchen mfigsgn- Doch 75 M-fll DM
Doch ohne Irritation durch das Fu-
sionsgezerre verkündet Konzern-
Chef Gienow: Der Aufbruch des
Klöckner-Stahlbereichs zu neuen
Ufern kommt nun 1984/85 „so oder
so“. Die AG wird ihren Stahlbereich
ausghedem. In Vorbereitung riasii
wurde das immobile Vermögen des
Stehlpotentials 1983/84 in zwei offene
Dachgesellschaften mit Hom Re-
sultat von 737 'Mill. DM Aufwer-
tungs-Buchgewinn. ausgegliedert
Zumal aus diesem „Veraußerungs-
gewinn“ und aus der gezahlten öf-
fentlichen Struktur- und Investitions-
hilfe schaffte der Konzern den Aus-
gleich seines Strukturbesserungspro-
gramms, die Auffüllung der Dek-
kungslücke von 360 IM. DM bei den
FensionsrücksteDungen und trotz ei-
nes Neuverlusts von 148 (245) MilL
DM aus laufenden Geschäft eine erst-
mals wieder mit hauchdünnem Ge-
winn abschließende Jahresrechnung.
Für 1984/85 sieht’s besser aus. Der
Stahl habe nun die Verlustzone ver-
lassen; die stahlfeme Verarbeitung
mit reichlich 2 Mrd. DM Weltumsatz
und etwa 83 (52) Mill DM Gewinn -
davon 30 (23) MÜL DM bei Auslands-
töchtem thesauriert - befinde sich
weiterhin im Aufwärtstrend. Doch im
anfälligen „Alleingang“, darüber läßt
der Vorstand keinen Zweifel, weide
die notwendige weitere Verbesserung
der Stahlstruktur .schwieriger und
noch härter“ als bei der Fusion.
Das dürfte dann gewiß auch für die
Rückkehr zur Dividendenkraft gel-
ten. Auf einige weitere Hungerjahre
müssen sich die 40000 Eigentümer
von 469 MiU- DM Aktienkapital (zu
gut da Hälfte bei Ktöckner-Familien-
gruppe) ohnehin gefaßt machen.
DOMINIK SCHMIDT, Hannover
Die Hanomag Baumaschinen Pro-
duktion und Vertrieb GmbH, Hanno-
ver, geht davon aus, daß die öffent-
liche Hand zu ihren im April 1984
abgegebenen Absichtserkläru n gen
und Zusicherungen steht und „die
des Überschusses auf Übemahmeef-
fekten beruhe, habe das opeoiwe Ge-
schäft doch einen zweistelligen Mil-
lionen-Betrflg beigesteuert Freimuth
räumte ein, daß „ohne dra Rmku»
diese Ergebnisse nicht möglich gewe-
sen wären 44 -
Die erfreuliche Gescbaftsenitwick-
Investittensvorbaben in geeigneter Dk lerfreuüche
Weise fördern wird“. Das erklärte lung habe ach m \
Wotfgang Freimuth, Sprecher der Ha- des neuen . Jahres fortgps«2LSätav
nomag-Geschäftsfüiuung, gestern in de «WseidieBdegrfBÄ™ iöOauf
Hannover. Zur Höhe der ins Auge 850 Mitarbeiter worden.
BUekDer-Koazera
1983/84
±%
Weltumsatz ’)
8728
+ 6 3
Aadanrisanteil 1%) ‘)
46.3
(4iS)
Rohstahl (1000 1)
4271
-5^
davon Strangguß
Walzstahl 1 )
79.0
(63,0)
4105
+ 5.0
Belegschaft (30 A) 1 )
31 946
-55
SaphinBwmjnpgn *)
224
-28,1
RapKahitptwtlhiinpn *)
588
+131,0
ZrrunnfumrKtgatHn *)
253
-4.1
Jahresergebnis
5
(-140)
>)MU Maxhütte *) 1883/84
ohne Maxbütte.
Hanno ver. Zur Höhe der ins Auge
gpfa ft fp n Zuschüsse wollte Freimuth
nichts sagen.
Es sei erforderlich, die Produk-
tionsstätte am jetzigen Standort
durch Investitionen in Höbe von 25
Mill. DM zu rationalisieren. Ende
April müsse Hanomag zudem auf das
Angebot der Grundstuckseigser rea-
gieren, die das Gelände für 35 MDL
DM verkaufen wollen. Freimuth wies
darauf hin, Hafi die Prüfung von Al-
ternativen fortgesetzt werde.
Im Rumpfgeschaftsgahr 1984 (acht
Monate) habe die „neue“ Hanomag
711 Baumaschinen abgesetzt Unter
Einbeziehung der Ersatzteile errech-
ne sich ein Umsatz von gut 165 Müll
DM. Den Gewinn vor Steuern bezif-
ferte fräimuth auf 49,7 MÜL DM.
Wenngleich der überwiegende Teil
Die Planungen sahen für 1985 den
Bau und den Absatz von rund 1500
Einheiten vor. Der Umsatz soll 2fH) bis
300 Mül DM erreichen. Derzeit liege
der Exportanteil bei 65 Prozent Ha-
nomag stiebe mi tt el fr is tig einen in-
ländischen Umsatzanteil von 4Q Pro-
zent an.
Die Ergebnisprognosen wollte
Freimuth nicht quantifizieren. Vorge-
sehen sei aber, daß sich das Verhält-
nis M übernahmeeffekte/Operatives
Geschäft“ umkehre. Derzeit »reiche
Hanomag die GewinnschweDe. Die fi-
nanzielle Situation des Unterneh-
mens werde sich im laufenden Jahr . .
verbessern: Die Eigenmittel die En-
de 1984 bei 11 Mill DM lagen, sollen ,
bei einer Bilanzsumme von 110 MüL
DM auf rund 35 Mill DM steigen.
AESCULAP / Der Umsatz ist um elf Prozent gestiegen ALBINGIA / Schadenverlauf teilweise verbessert
HAMBURGER BANK / Deutliches Plus im Betriebsergebnis
,.n\s !**■
Kapazität voll ausgelastet Beitragseinnahmen erhöht Konsolidierung ist gelungen , g er |in
dpa/VWD, Tuttlingen
Die Aesculap-Werke AG, Tuttlin-
gen, Hersteller von medizin-mechani-
schen Instrumenten und Geräten so-
wie von Implantaten und Endopro-
thesen, hat im Geschäftsjahr 1983/84
(30. September) ihren Umsatzum 11,4
Prozent auf 183,4 Millionen DM ge-
steigert Der Exportanteil hat sich
nach Angaben des Unternehmens auf
61,8 (62,9) Prozent verringert Der
Wehumsatz sei vor allem wegen der
günstigen Geschäftsentwicklung in
den USA und Frankreich, um 13,7
Prozent auf 208,5 Millionen DM ge-
wachsen. Das Betriebsergebnis sei
bei voller Kapazitätsauslastung ver-
bessert worden.
Aus dem Bilanzgewinn von 2J) (2J>)
Millionen DM soll eine auf neun
(acht) DM je 50-DM-Aktie erhöhte Di-
vidende auf da« unve rändert e Akti-
enkapital von 15,4 Millionen DM aus-
geschüttet werden. Mehrheitm lrtin .
nar ist die B. Braun Melsungen AG,
Melsungen/Hessen. In das neue Ge-
schäftsjahr ist Aesculap mit einem
Auftragsbestand Von etwa 50 Millio-
nen DM gegangen. In den ersten fünf
Mnnafpn dwi laufenden flesrhaftqah.
res 1984/85 habe der Auftragseingang
um zehn bis 15 Prozent über dem
gleichen Voijahreszeitraum gelegen.
Die Belegschaft von 1728 Mitarbei-
tern werde im laufenden Jahr um et-
wa 100 Beschäftigte aufgestockt
Aesculap will gemeinsam mit Carl
Zeiss, Oberkochen, an der Universi-
tät Ulm eine Stiftung gründen, die
sich mit der Laser-Anwendung in der
Median befassen wird. Da im Herbst
1984 angptriinHigt«» Kooperationsver-
trag zwischen der Freien Universität
Berlin »nd der in Gr ündung befindli-
chen t agerMedfam - Zenti um GmbH,
Berlin, ist jetzt unterzeichnet worden.
JAN BRECH, Hamborg
Die Albingia Versicherungs-AG,
Hamburg, hat in der Gesamtrech-
nung 1984 ein wahren unverändertes
Bruttoergebnis von 52 MüL DM er-
zielt Aus dem Jahresüberschuß von
18 (L V. 17) Mill DM werden 10 Mül
DM der freien Rücklage zugeführt
und der verbleibende B ilanzg ewinn
in Form einer unveränderten Divi-
dende von 16 Prozent ausgeschüttet
(HV am 11. Juli).
Wie es in einem Aktionärsbrief
heißt ist in der versicherungstechni-
schen Rechnung ein Verhüt von 3
MÜL DM aufgetreten. Hier wirkt sich
aus, daß als Folge des zum Teil deut-
lich verbesserten Schadenverlaufe
ein gegenüber dem Vorjahr doppelt
so hoher Betrag von 10 Mfll. DM der
■Scbw ankung srHrb^t plVung zugeführt
worden ist Im selbstübemommenen
Geschäft erzielt die Albingia einen
Dr. Murin R-Tnrnmun Bundomira- Dr. Otaar E™*. Leaer Mgtri n oA mg. Hefant F a h nadw . Go d äft ä Btar Rolf Grftam. Anzage n le ittr -Stern«. Dr. Dam Rat te a cr . Wntschafavtr-
fler für Wirtschaft Aid Springer Verlag AG derCMA -Geo«, »Art« band Daiisiier Werbeagenturen e.V.
t m
i
Dr. Hans D. Kahdmrr. Vorstands- ManfalLal»steti.V untan <hoiit^icd Jadxn Rang, Mtobaber der Werbe- WBB S ridk . Präsident der BBDO Gtadnr SdAtfcr, G ncfatt si rirun g
wniKEAJrr AJJciuw Alpawrifch AG der Bcndsjuna AG J£nrtirr RSUG, Battet, Rang Int e rnat »« ) Henridi Batet. Anze^pt+Mnfatiag
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eüOO Fraakfun |
Gewinn von 17 Mill. DBS, in dem in
Rückdeckung übernommenen Ge-
schäft ginpn Vertust VOU 10 Milt- DBS.
Vor riem Hintergrund einer verbes-
serten gesamtwirtschaftlichen Ent-
wicklung »nri piner ni cht, mehr g»nz
so restri ktiv en Zeichnungspolitik
Stiegen die Bpftragseinnahmpn um
7,4 Prozent auf 1,03 Mrd. DM. Wäh-
rend der Schadenverlauf in der allge-
meinen Unfall- und Tränsportversi-
cherung, im Allgemeinen Sachge-
schäft und in der Feuerversicherung
besser war, entstanden höhere Schä-
den in der Allgemeinen Unfall- und in
der Rwi ftfiiHr fw rqirhprung
Die Albingia Lebensversicherung
steigerte das Neugeschäft um 4,7 Pro-
zent und den Überschuß um 13,6 Pro-
zent auf 74 BfüL DBL Der Bilanzge-
winn von 1,6 Mill. DM wird in Form
von 16 Prozent Dividende ausge-
schüttet
JAN BRECH, Hamburg
Die Kon s olidierung der Finanz-
Struktur sowie die Stärkung der Er-
tragskraft standen im Mittelpunkt der
Aktivitäten der Hamburger Bank
Volksbank eG im Jahre 1984. Nach
Angaben des Vorstandsvorsitzenden
Rolf Lürig ist die Konsolidierungs-
phase im Berichtsjahr erfolgreich ab-
geschlossen worden. Endgültig berei-
nigt ist vor allem die Sanierung der
1982 übernommenen Volksbank im
3,14 Prozent Das Teilbetrieb sergeb-
nis verbesserte sich um 30,5 Prozent
auf 10,7 MiH DM. Aus dem Jahres-
überschuß von 3Jj MUL DM sollen 2,5
mth DM der freien Rücklage zuge-
führt und der Rest an die Bfitglieder
ausgeschüttet werden. Die Eigenmit-
tel erreichen jetzt 42^ MÜL DM oder
3,84 Prozent der Bilanzsumme.
In der Stagnation des Geschäftsvo-
lumens, so betont Lürig, schlage sich
die Politik nieder, der inneren Stär-
Wirtschaftsraum Geestacht die die kung der Bank den Vorzug vor weite-
Hamburger Bank mit insgesamt 7 bis rer Expansion zu geben. Auch für die
8 MilL DM belastet haben dürfte. nähere Zukunft gebe es heute Pläne,
8 Mffl. DM belastet haben dürfte.
Bei einem nahpm unveränderten
Geschäftsvolumen von 1,19 Mrd. DM
und piner Bilanzsumme von 1,1 Mrd.
DM stieg der Überschuß aus Zinsen
und Provisionen um 9,5 Prozent auf
50,5 Mill. DM. Die Ziusspanne, die
zum Jahresanfang 3,01 Prozent betra-
gen hatte, lag zum Jahresende bei
etwa durch Fusionen oder Zusam-
menschlüsse im Raum Hamburg zu
expandieren. Zur Geschäftsentwick-
lung im Jahr 1985 erklärt Lürig, daß
sich das Kredit volumen vor allem we-
gen der Schwache im Baugewerbe
nur um 1,9 Prozent auf 803 Mill. DM
ausgeweitet habe.
Olivetti erzielt
einen Rekordgewinn
dpa/VWD, Mailand
HOLZMANN / Probleme der Bauwirtschaft spürbar
Aufträge in USA zogen an
Der itaiipnische Informatik-Kon-
zern Olivetti SpA in Ivrea hat 1984
seinen Umsatz um 36,2 Prozent auf
2552J> Mrd. Lire (4^ Blrd. DM) erhöht,
seinen Reingewinn um 69 Prozent auf
237,1 Mrd. Lire (388 Mill DB© gestei-
gert und ein Rekordergebnis in der
Geschichte des Unternehmens er-
zielt Zu dem starken Umsatz- und
Gewinnwachstum trug nicht zuletzt
der kräftig gestiegene Absatz auf dem
US-Markt bei, wo Olivetti zusammen
mit dem US-Partaer AT+T operiert
Investiert wurden in Anlagen 203
Mrd. Lire (332 MiH. DM), 42^ Prozent
mehr als 1983.
Die Investitionen für Forschung
und Entwicklung erhöhten sich
gleichzeitig um 21,8 Prozent auf 156,8
MrcL Lire (257 MUL DB©. Ebenfalls
kräftig gestiegen ist der konsolidierte
Konzemurasatz der Gruppe, der um
22,4 Prozent auf 4573,9 Mrd. Lire (7,5
Blrd. DB© zunahm. Olivetti hat 1984
nach mehreren Jahren erstmals wie-
der neue Arbeitsplätze geschaffen.
Allein in Italien wurden 1272 Perso-
nen neu eingestellt
INGE ADHABff, Frankfaxt
Ein „insgesamt zufriedenstellendes
Ergebnis“ kündigt der Vorstand der
Philipp Holzmann AG, Frankfurt, des
größten deutschen Baukonzerns, den
Aktionären, in seinem jetzt vorgeleg-
ten ersten Überblick über das vergan-
gene Jahr an. Dabei spürte auch Holz-
mann die schwierigeren Marktbedin-
gungen in der Bauwiitschaft: Das In-
landsergebnis der Muttergesellschaft
ist deshalb nur ausgeglichen, heißt es
im Aktionärsbrief. Für Überkompen-
sation sorgte freilich einmal mehr das
Ausland, es wurden Aufträge „zu bes-
seren Bedingungen“ aus den Vorjah-
ren abge wackelt und auch die US-Ge-
sellschaften leisteten einen positiven
Beitrag.
zierte, zogen die Aufträge in den USA
deutlich an. Am Jahresende ratfielen
53 Prozent des Auftragsbestandes
von insgesamt 7909 (LV. 8671) Mill
DM auf die US-Beteiligungen.
Das rechtzeitige US-Engagement,
begonnen mit dem Erwerb von
Jones, zahlt rieh für Holzmann von
Jahr zu Jahr starker a u s : Während
das Neugeschäft im Inland nach dem
guten Jahr 1983 um rund ein Fünftel
kleiner wurde und sich im übrigen
Ausland um mehr als ein Drittel redu-
Der gesamte Auftragsbestand aus
dem Ausland macht dabei 6158 (6500)
BEIL DM aus, 5,3 Prozent weniger als
im Jahr zuvor, während der Auftrags-
bestand aus dem Inland um 19,3 Pro-
zent auf 1751 (2171) Mül DM
schrumpfte. Daß . der Auftragsbe-
stand insgesamt am Jahresende den
Vorjahresstand um 8,8 Prozent unter-
schritt, ist Folge der im zweiten Jahr
hintereinander höher als die Neuauf-
träge ausgefallenen Bauleistung. Mit
8145 (7868) Mill. DM lag sie im vergan-
genen Jahr um 3,5 Prozent über dem
Stand von 1933. Dabei nahm die In-
landsleistung um 7,5 Prozent auf 2622
(2439) MüL DM stärker zu als die Aus-
landsleistung (plus 1,7 Prozent auf
5523 MUL DB©. Die Zahl der Mitarbei-
ter im Konzern sank um gut sechs
Prozent auf 35 650 Beschäftigte, da-
von 14 650 (14 850) im Inland.
USA / Im Kongreß wächst offenbar die Neigung, Handelsschranken zu errichten
Diskutiert wird eine Einfuhrsteuer
H.-A. SIEBERT, Washington
Wiederholt sich der 15. August
1971, als Präsident Richard Nixon,
vom Kongreß mit den nötigen Voll-
machten ausgestattet, aus heiterem
Gimmel die amg rikanisrhon Einfuh-
ren mit einem zehnprozentigen Son-
deizoll belegte? Diese bange Frage
geht in Washington um. Mißt man die
Stimmung auf dem Kapitol dann ist
ein solcher Eingriff in den Welthandel
nicht mehr auszuschließen.
Der demokratische Abgeordnete
John Dingeil aus dem Autostaat Mi-
chigan, der den Ausschuß für Energie
und Handel leitet, ist schon dabei
einen Gesetzesentwurf zu formulie-
ren Die Katze aus dem Sack Heß jetzt
der republikanische Senator John
Heinz aus Pennsylvania, als er auf
einer Veranstaltung des Institute for
International Economics in der US-
Hauptstadt erklärte, in diesem Som-
mer werde ,im Kongreß etwas Gro-
ßes und Plötzliches passieren, das
nicht aufeuhalten ist“. Dabei denken
viele an eine Importsteuer.
Die Diskussion ist viel weiter ge-
diehen, als man in Europa glau bt. Im-
mer häufiger genannt wird ein drei-
jähriger Plan, der Nixons Handels-
schranken, die nach vier Monaten
wieder beseitigt wurden, noch über-
trifft: Der Sonderzoll würde 1986 auf
20 Prozent festgesetzt und dann stu-
fenweise abgebaut, und zwar 1987 auf
15 und 1988 auf sieben Prozent Ohne
das Regelwerk des Allgemeinen Zoll-
und Handelsabkommens (Gatt), das
derartige einseitige Eingriffe verbie-
tet überhaupt zu erwähnen, wird die
Maßnahme als „Problemloser“ gese-
hen. Verschwinden sollen auf diese
„einfache“ Weise Amerikas riesigen
Haushalts- und Handelsdefizite, die
in diesem Jahr Rekordhöhen von 220
und 140 Mrd. Dollar erreichen.
Der Kongreß, der sich im Novem-
ber 1986 einer Zwischen wähl stellen
muß, neigt auch deshalb zu diesem
Rezept weil die Ein nahmen des US-
Fiskus ohne Steueranhebungen stei-
gen würden. Lawrence Klein, Wirt-
schaftsprofessor an der berühmten
Wharton School in Philadelphia, hat
bereits errechnet daß die Import-
steuer dem Bund allein im ersten
Jahr 35 bis 59 Mrd. Dollar bringen
würde. Wie hoch das Einnahmepius
letztlich ist hängt vom Dollarkurs
und möglichen Gegenmaßnahmen
der Handelspartner ab.
Wie ernst die Angelegenheit ist
zeigt auch der Auftrag des republika-
nischen Vorsitzenden des Finanzko-
mitees des Senats, John Danforth, an
das Haushaltsbüro des Kongresses,
die Auswirkungen eines Sonderzolls
genauer auszuleuchten. Die unpartei-
ische Institution will die Studie in
Kürze vorlegen. Nach einem Bericht
der Washington Post- bereiten sich
die Volkswirte im US-Außenministe-
num ebenfalls auf den Ernstfall vor,
indem sie die Effekte in Modellversu-
chen messra. Erste Warnungen aus-
ländischer Regierungen sollen schon
eingegangra sein.
«hwebt vor, daß
ausschließlich die japanischen Wa-
renlieferungen ins Visier geno mme n
werden. Aber das ist auch 1971 disku-
tiert und, weil zu kompliziert und
diskriminierend, verworfen worden.
Wenn eine Importsteuer eingeführt
wird, werden vermutlich wieder alle
Einfuhren getroffen, wovon auch
Klein bei seiner Kalkulation ausge-
gangen ist Izn Kongreß sind sogar
Stimmen zu hören, die massive Ge-
genmaßnahmen der Handelspartner
bezweifeln.
Es war Japan, das 1971 die Nixon-
Reaktion auslöste, weil Amerikas bi-
laterales Handelsdefizit acht Milliar-
den Dollar überstieg. Heute ist es bei-
nahe fünfmal so groß, und Tokio sitzt
wieder auf der Anklagebank, Der frü-
here Außenminister Saburo Okfta,
der einen beratenden Handelsa us-
schuß leitet, verließ in der letzten Wo-
che Washington „mit dem Gefühl
daß die USA einen Krieg vorberei-
ten“. Ik hatte sich von einem Mitglied
der Reagan-Administration sagen las-
sen müssen, daß Japan trotz seiner
enormen Handelsüberschüsse nichts
zur Weltwirtschaft beitrage. -
Das Weiße Haus wehrt sich offen-
sichtlich gegen diese Eskalation.
Importsteuern weiden als kontrapro-
duktiv und infla tionär bezeichnet
Har vey Bale vom Büro des US-Han-
^bevollmächtigten warnt nach-
drücklich vor einem Bumerang-Ef-
fekt: Ein Sonderzöll könnte als Unfä-
higkeit Amerikas interpretiert wer- ■
das Haushaltsdefizit in dra Griff
zu b°l f 0 rnm * >n Die .Rüge wäre ein
jäher DoUarstmz •
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13
Dienstag, 19. März 1985 - Nr. 66 - DIE WELT
"fr K-.
. '
BAYERISCHE HANDELSBANK / H öhere Dividende
Marktchancen voll genutzt
DÄNKWÄRD SETTZ, Mönchen
„Besser als ' erwartet" ist für die
Bayerische Handelsbank AG, Mnn-
chfiPi das Jahr 1984 ve rlaufen] das
dem Institut, eine beachtliche Ge-
schSäsausweitung mit „erfreulicher
Ertragsverbesserung“ brachte. Vor
allem im 2. Halbjahr konnten nach
Angaben des Vorstands aQe sich bie-
tenden Marktchancen genutzt wer-
den, als der Kapi talmar k t r?m in meh-
reren Schüben deutlich ' nachgab.
Dies führte zu einer Ausweitung des
Neugeschäfts um 172^ Prozent auf
3,83 (1,41) MrxL DM Dariehen®usa-
gen. Entscheidender Wachstumsträ-
' ger war dabei djesmai das Kommu-
nalgeschäft mit einem Plus von 327,9
Prozent auf 2^6 MrL DM. Aber auch
das Hypothekengeschäft - brachte
trotz anhaltender Schwäche an den
Ixmrobilienmäxkten noch pfaw Zu-
nahme um 82,9. Prozent auf 876,3 MüL
DM
Diese Entwickhmg führte zu einem
Anstieg der Bilanzsumme um 11,5
Prozent auf 17,9 Mid. DM, obwohl mit
1,5 (1,0) Mrd.DM.ein deutlich hohles
Volumen an Tilgungen »mH Rückzah-
lungen als im Vorjahr zu bewältigen
war. Ohne Tilgungsstreckungen wur-
den Darlehen Ober 3,24 Mrd. DM
(plus 134,1 Prozent) ausgezahlt, wo-
von 2,41 Mrd. DM (plus 230 Prozent)
auf Kommunal- und 825,4 Mm DM
(plus 26,5 Prozent) auf Hypotheken-
darlehen entfielen. Der gesamte Dar-
lehensbestand stieg um 11,9 Prozent
auf 18,04 Mrd. DM
Nochmals deutlich verbessern
konnte die Bank ihre Ertragslage, zu-
mal nur 4*96 (3,9) Mrd. DM zur Refi-
nanzierung des Neugeschäfts und der
Zinsanpassungen an Fremdmitteln
BufgpnnmTTwn werden mußten. Der
Zilisüberschuß stieg um 10,8 Prozent
auf 99,9 MUL DM. Das Provisionser-
gebnis blieb allerdings mit 10,4 (12$
MUL DM immer noch negativ. Dirn
steht in der Bilanz ein Anstieg des
Abgrenzungspostens um 30,3 MiTT.
DM gegenüber. Die Zinsrückstände
im Hypothekengeschä ft von 8,29 (6$
Mitl. DM wurden voll wertberichtigt
Unter dem Strich verbleibt ein Jah-
resüberschuß von 25,1 MDL DM (plus
17,7 Prozent), wovon wiederum zwölf
IGEL DM vorweg den offenen Rückla-
gen (267,3 MDL DM) zugefuhrt wur-
den. Aus dem verbleibenden Bilanz-
gewinn von 13,2 (11,4) MOL DM
schlagt der Vorstand der Hauptver-
sammlung am 26. April vor, »mp auf
elf (zehn) DM erhöhte Dividende je
50-DM-Aktie auszuschütten und zwei
Mni DM A»n R ücklagen zuzu weisen.
Am (VimHirapHai des Instituts von
unverändert 50 MDL DM ist die Baye-
rische Vereinsbank mit über 75 Pro-
zent beteiligt
SIEMENS / Bau elektronischer Steuerungssysteme geplant
In Berlin wird investiert
dpa/VWD, Berlin
Mit Investitionen von rund 80 MDL
DM für die erste Booshife wird die
Siemens AG, Berizn/München, eine
Fertigung für elektronische Steue-
rungssysteme der AutomatÜenmgB-
technik errichten. Die Bauarbeiten in
Böiin-Siemensstadt sollen schon im
Herbst 1985 beginnen; die Inbetrieb-
nahme ist für 1987 vorgesehen. Mit
der Produktion von Systemen der
Autom&tiskmmgstechmk würden an-
nähernd 400 Arbeitsplätze geschaf-
fen, teilte Siemens gestern mit
1^ Aufbau der Fertigung elektro-
nischer Steuexungssysteme ist das
zweite bedeutende Projekt, das Sie-
mens im laufenden Jahr in Berlin be-
ginnt Bereits im Sommer 1985 wird
mit dem Bau einer neuen High-Tech-
Fabrik für Komponenten der Iicht-
« rpJipnieü pr tf»cbnik - begonnen. Das
Investitionsvolumen für dieses Werk
in H^in- S femmiBgfarit mit r und 600
Arbeitsplätzen beträgt über 200 MÜL
DM. Siemens hat in den letzten fünf
Jahren rund 1,2 Mrd. DM in Berlin
investiert, 1983/84 waren es 230 MDL
DM. Im lastenden Geschäftsjahr
dürfte das Volumen rund 260 MDL
DM erreichen. Weitere 200 MOL DM
weiden für Forschung und Entwick-
lung in Berlin auf gewendet
Bei der Produktionsautomatisie-
rung sowie bei Geräten und Syste-
men der Automatisierungstechnik
gehört Siemens mit einem Jahresum-
satz von vier Mrd. DM zu den welt-
weit führenden Anbietern. Kräftig
wächst der Markt für elektrotech-
nische Erzeugnisse der Produktions-
technik; hier konnte Siemens 1983/84
(30. September) den Auftragseingang
um 60 Prozent steigern. Mit einer
kräftigen Ausweitung des Geschäfts-
volnmens ist weiterhin zu rechnen.
WELT DER # WIRTSCHAFT
SALZGITTER / Pieper: Alten Ballast in erheblichem Maße abgeworfen - Entwicklung v erläuft nach Plan
wird sich entscheidend verbessern
Ertragslage
DOMINIK SCHMIDT, Hannover
Auf dem Weg zur wirtschaftlichen
Gesundung hat der bundeseigene
Rai Tfriftpr - Tf nn tpit im Geschäftsjahr
1983/84 (30. 9.) einen weiteren großen
Schritt getan. Der Erfolg der Anstren-
gungen allerdings dürfte erst im Jah-
resabschluß 1984/85 sichtbar werden.
Vorstandschef Emst Pieper rechnet
mit einem positiven operativen Er-
gebnis und mit einem Bilanzverlust,
der deutlich unter der 100-MDL-DM-
Marke liegen wird. Das Unternehmen
habe nunmehr „das Tal der Tränen
verlassen“. Die vor zwei Jahren be-
schlossene Umstrukturierung in
wichtigen Konzernbereichen greife
und dürfte planmäßig 1986 abge-
schlossen sein.
Für 1983/84 weist Salzgitter im
Konzern noch einen Jahresfehlbetrag
von 422 (712) MOL DM aus. Vom
AG-Ergebnis in Höhe von minus 450
(630) MDL DM entfallen nach den
Worten Piepers 290 MDL DM auf Be-
teiligungsabschreibungen, 45 Mfll.
DM auf AiDagen-Sonderabschreibun-
gen. Das operative Ergebnis, das im
Vorjahr noch mit 220 Milt. DM nega-
tiv war, trug im Berichteiahr nur noch
Daimler-Benz:
Stärker in Spanien
nL Stuttgart/Tokio
Daimler-Benz verstärkt in Spanien
seine Aktivitäten. In diesem Zusa m-
menhang wird das von der Merce-
des-Benz Espana S.A., Madrid, ge-
baute Programm leichter Transporter
mit Nutzlasten von 850 kg bis 1800 kg
modernisiert und wegen des EG-Bei-
tritts Spaniens den europäischen
Vorschriften angepaßt. Neu entwic-
kelt und ab Ende 1987 produziert
wird ein kleineres Fahrzeug (bis zu
800 kg), in das Konstruktionsmerk-
male von Mitsubishi miteinfließen
werden.
Mitsubishi, so teilte ein Sprecher
des japanischen Automobil-Unter-
nehmens gestern in Tokio mit, erhofft
sich von der Vereinbarung einen bes-
seren Zugang auf dem europäischen
Markt Der kleine Diesel-getriebene
Lastwagen soll im Werk Vitoria zu-
nächst in einer Stückzahl von 10000
Einheiten montiert und vor allem in
Frankreich und Italien verkauft wer-
den. Das Werk Vitoria wird seine an-
gepeflte Produktionskapazität von
rund 29000 Einheiten ab 1989 voll
nutzen.
mit 60 MOT. DM zum Verlust bei. Ein-
schließlich der 140 MDI DM Verlust-
vortrag aus dem Vorjahr ergibt sich
im Konzern ein Fehlbetrag von 562
MDL DM, der im wesentlichen durch
Kapitalzuführungen des Bundes in
hhe von 510 MilL DM ausgeglichen
wird. Pieper und Finanzchef Dieter
Brunke rechnen auch im laufenden
Jahr mit Zuwendungen das Alleinak-
tionärs, wollten sich zur Hohe aber
nicht äußern.
Zu den Verlustbringern im Be-
richtsjahr gehörten wieder die Stahl-
werke Peine-Salzgitter AG (Pf S) mit
144 (161) MDL DM, die Howaldts-
werke-Deutsche Werft AG mit 129
(160) MDL DM und der Bereich der
Weiterverarbeitung mit der Salzgitter
Maschinen- und Anlagen AG und der
Feiner Schrauben AG. Der PfS-FeU-
betrag ist nach der Kündigung des
Ergebnisabführungsvertrags von der
Salzgitter AG im Berichtejahr unbe-
rücksichtigt geblieben.
Nach den Worten Piepers ist die
Umstrukturierung der Hütte noch
nicht abgeschlossen. Er rechne aber
damit, daß P+S unter Einbeziehung
der Töchter im laufenden Jahr die
HV mit Überraschungen
Hamborg (JB.) - Die außerordent-
liche HV der Hochseefischerei Nord-
stern AG, Bremerhaven, hat sich ge-
gen die Pläne des Hauptaktionärs
Dirk Ahlers (80 Prozent Anteil)
durchgesetzt und abweichende Kapi-
talmaßnahmen beschlossen. Danach
soll das Grundkapital im Verhältnis
von zehn zu eins herabgesetzt und
anschließend zu pari wieder auf 1
Mül. DM aufgestockt werden. Ahlers,
der gleichzeitig AR-Vorsitzender ist,
hatte einen Kapitalschnitt von jetzt 6
MDL DM auf 100000 DM und eine
Wiederaufstockung auf 0,5 Min. DM
vorgesehen. Abweichend von frühe-
ren Planen sollen ferner die beiden
Fris chfischfäng er nicht verkauft, son-
dern zunächst aufgelegt werden. Der
Frostfischfanger „Mond“, für den Be-
schäftigungschancen für 1985 gese-
hen worden, soll in eigener Regie wei-
terbetrieben weiden.
Erich Becker wird 65
Frankfurt (dpa/VWD) - Seinen 65.
Geburtstag feiert morgen der Vor-
standsvorsitzende der Frankfurter
Verlustzone verlassen wird. Diese
Prognose gelte unter der Vorausset-
zung, daß die Rohstahlproduktion
von 3,5 MDL Tünnen wieder erreicht
wird und die Erlösverbesserungen
sich stabilisieren. Sorgen bereitet
nach wie vor der in Peine angesiedel-
te Profilbereich. Mit dem weiteren
Abbau der Beschäftigtenzahl um gut
die Hälfte auf rund 1000 Mitarbeiter
sollte indes eine Ergebnisverbesse-
nmg einhergehen.
Weiterhin ungünstig sind die Aus-
sichten der Werft. Pieper hofft den-
noch auf pinp günstigere Ertragslage.
Große Hoffnungen setzt der Konzern
in die Finnen HDW-Etektronik
GmbH und Hagenuk GmbH, die in
den Bereichen Funknachrichten-,
Femsprech-, Meß- und Regeltechnik
tätig sind und überaus erfolgreich ar-
beiten. Auch Kooperationsüberle-
gungen mit anderen Firmen spielten
eine Rolle.
Der Konzemumsatz erhöhte sich
im Berichtsjahr um knapp zwei Pro-
zent auf 11,6 MrcL DM. Der Anstieg ist
vor allem auf Mehrerlöse im Schiff-
bau, Stahlhandel, Rohstoffhandel
Flughafen AG (FAG), Erich Becker.
Becker steht seit 1971 an der Spitze
des größten deutschen Verkehrsflug-
hafens und wird sein Amt mindestens
noch bis Ende 1988 ausüben. Seine
Geschäftspolitik war mit verantwort-
lich dafür, daß Rhein-Main trotz Mflli-
arden-Investitionen keine Steuermit-
tel in Anspruch nehmen mußte, son-
dern sich aus Erträgen selbst finan-
zierte und seit 1983 wieder Gewinne
erwirtschaftet
„Ungebremster Zuwachs“
Frankfürt (dpa/VWD) - Die Alfred
Teves GmbH, FYankflnt, Hersteller
von Pkw-Scheibenbremsen, ver-
zeichne te für 1984 einen Umsatzzu-
wachs von 5,9 Prozent auf 1,86 Mrd.
DM. Das Auslandsgeschäft konnte
um 11,4 Prozent auf 721 MilL DM
gesteigert weiden. Teves, Tochter des
HT-Konzems, beschäftigt weltweit
fest 12000 Mitarbeiter in neun Län-
dern. Die Investitionen stiegen auf
108 (101) MDL DM.
Beteiligung abgegeben
Prankfturt (VWD) - Die Agab AG
fuhren. Dem stehen geringere Umsätr
ze im Großanlagenbau, in der Förder-
und Systemtechnik sowie in der Bau-
technik gegenüber. Der Exportanteil
verharrte 1983/84 bei 40 Prozent
Kräftig zurückgegangen, nämlich
um 10,8 Prozent auf 45 920 (51 491)
Personen, ist die Belegschaft. Diese
Zahl wird sich im Konzern weiter um
rund 5000 verringern. Den Cash-fiow
beziffert Pieper auf 418 (307) Mül.
DM. Die Finanz- und Liquiditätslage
sei geordnet Piepen „Wir haben die
Bilanz schlanker gemacht und in er-
heblichem U mfang Ballast abgewor-
fen.“ Dies werde deutlich an dem auf
8,7 (7,6) Prozent erhöhten Anteil der
Eigenmittel am Gesamtkapital
Safegitter-Grappe
1S83/S4
±%
Ggamtaimcitg (Will HW)
dav. Fremdumaalz
Erportanteil (%)
Belegschaft (30.9.)
Sachinvestitionen
Abschreibungen
2! 593
9427
40
45 920
292
491
+ 2
- 0,5
(40)
-10)1
+ 1U
+ 9fi
Rflflrm*ntiiTTig
7953
- 34!
Eigenkapital
692
+ 10.1
in % d- Bilanzsumme
8.7
fl, 6)
Jahresergebais
-422
(-712)
BQanzverlust
80
(140)
für Anlagen und Beteiligungen,
Frankfurt, ist nicht mehr an der Ham-
burger Getreide-Lagerhaus AG
(HGL), Hamburg, beteiligt, geht aus
der Pflichtveröffentlichung hervor.
Der Anteil von 26,3 Prozent am HGL-
Grundkapital von 8,5 MDL DM wurde
in mehreren Teilpaketen verkauft.
Die Agab befindet sich im Besitz der
DG Bank Deutsche Genossenschafts-
bank und der Landwirtschaftlichen
Rentenbank. An der HGL ist weiter
die Getreideheber GmbH, Hamburg,
mit rund 60 Prozent beteiligt
EVA mit Gewinnrockgang
Düsseldorf (VWD) - Bei der Eisen-
bahn-Verkehrsmittel AG (EVA), Düs-
seldorf ist der Umsatz im Geschäfts-
jahr 1983/84 (30. 9.) auf 36 (39) MÜL
DM zurückgegangen. Wie die Gesell-
schaft, die Spezialwaggons an die In-
dustrie vermietet, im Geschäftsbe-
richt erklärt, sank der an die EVA
GmbH abgeführte Gewinn auf 2,5
(3,1) MDL DM. Die freien Aktionäre
erhalten auch in diesem Jahr wieder
eine Ausgleichszahlung von 10 DM
pro 50-DM-Aktie.
ADS-ANKER
Eigenkapital
wurde aufgestockt
H. HILDEBRANDT, Bielefeld
Die 1976 mit einem Anfangskapital
von nur einer MDL DM gegründete
ADS Anker GmbH. Berlin/Bielefeld,
bat ihre Position auf dem europäi-
schen Kassenmarkt wesentlich aus-
bauen können. Finanzielle Rücken-
deckung gab dabei die British Tire &
Rubber, London, die das deutsche
Unternehmen Ende 1983 übernahm
und in ihren Mischkonzem einglie-
derte, der 1984 einen Gesamtumsatz
von fast 3,5 Mrd. Pfund erzielte. ADS
Anker konnte sein Eigenkapital in-
zwischen auf 35 MilL DM erhöhen,
beschäftigt einschließlich der eige-
nen europäischen Vertriebsgesell-
schaft 1472 Mitarbeiter und plant wei-
tere Personalaufstockungen.
Der Umsatz 1984 stieg bei „nahezu
zufriedenstellenden“ Erträgen ura
13,3 Prozent auf 202 MilL DM, rund
ein Drittel davon Erlöse aus dem Ser-
vicebereich. Rund 53 Prozent des Ge-
samtumsatzes entfielen auf den
Export Insgesamt installierte das
Unternehmen im Vorjahr in Europa
fest 34 000 Kassen und Waagen, da-
von 14 000 in der Bundesrepublik.
Der stückmäßige Marktanteil liegt
hier zwischen 22 und 25 Prozent Der
Marktanteil in Europa liegt bei 12
Prozent, Hauptzielrichtungen in Zu-
kunft sollen der britische und der
französische Markt sein.
Die Produktpalette von ADS An-
ker ist inzwischen weit nach oben
ausgebaut worden, komplette Waren-
wirtschaftssysteme mit Hard- und
Software-Schnittstellen zu allen maß-
gebenden Computerherstdlem ein-
geschlossen. Für 1985 wird ein
Gruppenumsatz von 227 Mül. DM an-
gepeilt Gesteigert werden soll auch
der ExportanteiL Investitionen in Hö-
he von 14 (12) MilL DM soUen dafür
die Voraussetzungen schaffen.
NAMEN
Thomas Uckert Pressesprecher
der Esso AG, Hamburg, wird am 20.
März 60 Jahre alt
Dr. Jürgen Schippkühler ist zum
stellvertretenden Vorstandsmitglied
der Harpener AG, Dortmund, bestellt
worden.
Dr. Gerhard Schultz, langjähriger
Verkaufsdirektor und Fachbereichs-
leiter des Resopal- Werkes, Groß-Um-
stadt vollendet am 20. März sein 75.
Lebenjahr.
und in der Stahlerzeugung zuruckzu-
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Nur bei MAN.:
Kurzhauber, Frontlenker,
Unterflur
Kraft und Wirtschaftlichkeit
in drei Alternativen
*
Die Antwort auf bestehende
Ttaraportprobtame
Kurzhauber, Frontlenker, Unterflur -
das ist die Antwort von MAN. auf die
Vfeffatt der bestehenden Transport-
aufgaben. Denn gleichgültig, welches
Transportprobtem Sie auch haben -
bei MAN, finden Sie immer die richtige
F&hrzeugeltemative.
IVpeiwMMt für IndMduefie Lösungen
Die Kurzhauber sind besonders robuste
Fahrzeuge. Sie werden Überall dort
eingesetzt wo überdurchschnittlich
harte Anforderungen an Material und
Fahrzeugtechnik gestellt werden, ;
vor alla/n Im Gelände sowie im Straßen-
und Winterdienst
Frontlenker bietet MAN. von
6-48 Tonnen, Bn universelles
Programm, das durch seine Typenvielfalt
jedem ‘Tharvsportproblem gewachsen
Ist Es gibt keine Branche, ln der sich
diese Fahrzeuge nicht bewährt hätten.
Als eintiger deutscher Hersteller
besitzt MAN. mit dem Unterflur eine
weitere Fahrzeug-Alternative. Sne
Alternative, die unübertroffen ist Im
Raumangebot des Fahrerhauses.
Das bedeutet: Erster-Ktesse-Kornfbrt
für den Führer; Ein Komfort der sich
Immer auf die Leistung des Fahrers
aus wirkt
Wirtschaftiichlctit
Ist unser Ifonzejrt
MAN. - Das Programm für den
wfrtschaftächen Fuhrpark
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,
mit unseren Leistungen die optimale
Wirtschaftlichkeit jedes Fuhrparks zu
erzielen. Dazu gehört die Kenntnis aller
branchenspezifischen Probleme,
ein leistungsstarkes, breites Programm
und das Know-how über Optimierungs-
fragen eines modernen Fuhrparks.
Wie wir das im speziellen Bnzelfall
machen - darüber sollten wir uns unter-
halten. Möchten Sie aber erst zu dem
Anzsfgenthema eine weiterführende
Information, bitten wir Sie, das auf dem
Coupon zu vermerken.
Untemehmensbereich
Nutzfahrzeuge
Bitte senden Sie mir weitere
Informationen zum Anzeigenthema
MAN. Untemehmensbereich
Nutzfahizeuge/VMK15 s
Postfach 500620 |
8000 München 50 3
Anschrift/Rrmenstempel
«a \U
Aktien ohne klare Linie
Vorsichtige Meinungskäufe bei den Maschinenbaupapieren
AKTIENBÖRSEN
Fortlaufende Notierungen und Umsätze
DW. - Der Aktienmarkt litt unter OrdermangeL
Die inländische Kundschaft war aber anlage-
freudig genug, um gröbere RöcktcUGge zu
verhindern. Dabei zeigten Anregungen eini-
ger Kreditinstitute, sich um die Papiere des
deutschen Maschinenbaus zu kümmern, Er-
folge. Des Hauptinteresse galt jedoch neben
den durch die DiVidendenefhöhung in den
Vordergrund gerödkten Veba-Aktien den Ti-
teln der Groficnemie, bei denen erwartet wird,
daB die bevorstehenden Bilanzsitzungen ih-
nen neuen Auftrieb geben werden.
AEG
BASF
Bayer
Bayer. Hypo
BW- ve*.
BMW
Commerz*«.
112 . 9 .U-MJG
Zll.S-n-iU-ii
22 J-J. 3 - 2 . 2 -»
SI 1 - 1 -U
328 -/G
384 . 5 - 4 .S- 3 >SJ 5 G
167 - 8 - 7 . 5 - 7.7
Com i Gummi IlfMiM
Trotz aller Auselnandersetzun- jungen Aktien der Dresdner Bank Berlin: Detewe verbesserten
gen über das Katalysatorauto hat wurde auf 3,40 (plus 0 . 20 ) DU an- sich um 4 DU, Tempelhofer Feld
sich das Interesse für Autoaktien gehoben. um 2 DM und Berthoid um 1,50
neu belebt. Audi/NSU- Aktien, in Frankfurt: Cassella erhöhten DM. Orensteta und Schering büß-
letzter Seit oftmals spekulativ be- sich um 15 DM auf 610 . Chemie- ten je 4 DM und Herlitz St, und
einfhiOt. kamen sogar auf 500 DU Verwaltung zogen um 7 DU auf 359 T<hman n j e 3 x>M ein.
(plus 15 ). Das Interesse für Conti- DM an. Flachglas 2293 verbesser- Atipnne Aizner befe-
S ius 15 ). Das Interesse für conti- dm an. riacngias zz »3 veroesser- München: Atienne Aigner befe-
irnuni schlug sich in einer weite- ten sich um 4,80 DM und Mercedes sagten sich um 4 DM auf 254 DM.
ren Kurssteigerung von rund fünf schlossen mit einem Pius von 41,40 Audi AG schlossen mit einem Plus
DM nieder. Auch Lufthansa- Vor- DM ab. _ _ _ _ _ vnn zi nmviriap »rhnh.
DM nieder. Auch Lufthansa- Vor- DM ab.
zugsaktien tendierten wegen der Düsseldorf: Aseag sanken um 6
gün s ti g en Ertragslage des Unter- DM auf 490 DU, DL Texaco ver-
Danrisr
(H. Baut
Omaner Bk.
DUB
GHH
Hapwiir
Hooctst
Hooidi
Hoizmaan
Harten
KaC*SaU
Kaniocr
Kauftrcl
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691 - 4 - 90 - 3 G
477 S-BS- 7 - 7 SG
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1371-700
214.2-45-4-6G
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B1-S0.S-79A.9 9
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Auas «.nie«, R von 20 DM ab und Dywidag erhöh
Düsseldorf. Aseag sinken um 6 t . n _ - flel „
lutr heran 3L 1 1 WÄi
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ten sich um 2 DM. Agrob SL fielen | Morthewwnn 1 J 2 -I 5 - 1-1
günstigen uixagsiage aes unier- um aui w um, uv. icniui vei- 5 tyvt ,,nH rwirolA/1 j»ahpn um
nehmen* ncKdunabi fester. Unter minderten sich um 4 DM und Hein- l>eck ® 1 AG
Druck gerieten dagegen KJöck- rieh gaben um 5 DM auf 405 DM Wa u nrn „hnhPi,tPn
ner-Aktien. Dazu trugen Verof- nach. Conc, Chemie zogen um 5
f entlichungen über Schwierigkei- DM auf 270 DM an und Rheag ver- Daimler, um 5 ^M ^uf 693
ten bei, die einer Vereinigung der besserten sich um 9 DM, olfnS
Slahlinleressen mit Krupp entge- Hamburg: Beiersdorf mußten DM, während Porsche um 20 DM
genstehen sollen Bankaktien Ta- um 730 DM auf 508 DM zurückge- . . , , ^ .
gen gut behaupt eL van einem ne- nommen werden. Mit jeweils 0,50 _ E (bei Auaanasalmeni
gativen Einfl uß, wie er hätte von DM lagen HEW bei 93 DM und Eröffn uagskurse.Nachborse: un-
der neuerlichen Schließungswelle NWK-vz. bei 168 DM gut behaup- einheitlich
im US- Bank- und Sparkassenge- tet. Bremer Vu lkan setzten mit 79 — —
werbe ausgehen können, war kei- DM ein und gaben danach auf 77,50 WELT-Akttonindox: 178 $ ( 177 $)
ne Rede. Das Bezugsrecht für die DM um 1 DM nach. WELT-Umsotzindex: 3950 ( 5140 )
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ne Rede. Das Bezugsrecht für die DM um 1 DM nach.
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*) mehl amtlich DoUcrt-
Densenmärkte
Die am Freitag veröffentlichten KonjunJaurdaten,
speziell der Rückgang der Industrieproduktionen so-
wie die Schwierigkeiten im Sparkassensekior. des
amerikanischen Bundesstaates Ohaio. blieben am 18 .
3 . nicht ohne Auswirkung auf deu US-Dollar. Er
bewegte sich ln Europa in einem engen Kursband von
33770-33090 und fiel am Nachmittag auf 33820 zu-
rück. Die amiKcbe Noliz lautete 33756 . die Bundes-
bank blieb dem Markt fern. Die Eskalation im Kon-
flikt Iran/Irak vermochte im Gegensatz zu sonstigen
vergleichbaren Situationen dem US-Dollar keine
Käufer zuzuführen. Meinung ergab sich dagegen aus
diesem Grund für das englische Pfund, das um 83
Promille auf 3.69 zulegte. Der japanische Yen fiel um
53 Promille auf 1 , 2968 . Dl« italienische Lira notierte
erneut historisch tief 1384 . US-Dollar Im Frankfurt
33750 : Amsterdam 3 . 8180 ". Brüse! 673575 : Paris
103100 -, Mailand 213030 -, Wien 237330 ; Zürich 23758 ;
Ir. Pfund/ Dollar 3 . 115 ; Pfund/Dollar 1 . 0931 ; Pfund/
DM 3390 .
Die Enrop&Iscbe Währungseinheit ffiCU) am 15 .
März ln D-Mark 2,22423 (Parität ajüuui;
Ul Dollar 0,654243 (12. Marz 1979: 13S144),
Ostmarkknrs am 15 . 3 . (Je 100 Mark Ost) - Berlin-
Ankauf 20 . 00 ; Verkauf 23.00 DM West; Frankfurt 1
Ankauf 20 , 30 ; Verkauf 23.50 DM Wese
DevisentenninnuurM
Die DoBaP-Zinssatze gaben tan Verglefcfc «um Frei-
tag am J 8 . 3 . um U Prosentpunkt «»re* , wag sich auf
die Depots DoUar/DU entscheidend aaswirkte.
1 Monat 3 Monate . 0 Monate
Douar/DM 032 / 0.72 2 . 87 / 2 JJ 7 337 / 5.47
Hu^mdlar Ü&MA 9 L 07 / 1 J» 130/L»
^i^rt)M WB A 30 730 * 30 ; lljTOSJS
FF/DM 22/8 48/33 ; - «/71
Geldmarktsätee
Geldmarktsfite im Handel aater Baaken am 18 . 3 ^
Tagesgeld 535 - 535 . Prozent; Manartgrid 600-835
Prozent: Drwmnnats^ki 830 - 8 , 45 . Proamt.
WwidlifcoitiltM am 18 . 3 .: I 0 bb 2 BKife 435 G-
330 B Prozent; und 30 bis 90 Tage 435 G- 3 JM B Pro-
zent P tah att tiatz der Thmrleihank am Ut i: 43 Pro-
rent; Lombanbatz 8 PnueaL.
aaatencbrtsbrteflF (Zinstauf vom l. Mkrx 1883 an)
SkSÄ, 1 ® JW** “ KtammcmZwi-
aebenrciuUten in Prozent für die jcwelÜgeBcsitzdBii«
* , 'l- A°^ybe 1 S 83 / 3 : Ausgabe 19 C 5 / 3 (Typ AiifKH 3 . 001 -
- 8 ÄJ 6 . 8 fr-WaWr 5 Ä(W)- 8 jr<Si)
FiuaadernacMchftlae des Bodea (Renditen in- Pro-
zent I: Wahr 634.2 Jahre 837. Bude*aMI»UeMn
SÖ!F" ZtasT - 2a - Kurs
■^V;- c -Sr M
■- -i.
Dienstag, ! 19. MärzrlOfö ~Nr. 66 - DIE WELT
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Der neue alphatronic P 50
von TA.
Wir haben uns voi^enommen,
nicht nur kompatibel zu XXX
zu sein, sondern auch besser.
Hier können Sie sehen,
ob es uns gelungen ist.
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GEBEN SIE SICH NICHT MIT ZU
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VERGLEICHEN SIE, WAS IHNEN
DER NEUE ALPHATRONIC P SO
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Wenn Sie von einem Personal-Computer profes-
sionelle Eigenschaften, umfassende Aufwärts-
kompatlbiHtftt und ein optimales Preis-Leistuigs-
Verhäftnis ver fa ngen, wird Ihnen dra Entschei-
dung für dam neuen alphatronic P 50 von TA
lekhtfailen. Denn der neue alp ha t r onic P 50 ba-
siert auf modernster Computer-Technologie und
bietet schon in der Grundausstattung vieles, was
Sie oft genug teuer dazukaufen müssen. Deshab
ist der neue alphatronic P 50 dem bb&chen PC-
Standard weit mehr als nur einen deutlichen
Schritt voraus.
Der neue alphatronic P 50 hat einen 16-BH-
Prozessortyp Intel 80186. Das macht ihn we-
sentlich schneller und leistungsfähiger als die
meisten Kompatiblen. Sein 128-KB-Arbeitsspe»-
cher läßt sich problemlos bis auf 512 KB aufrü-
sten. Mit seinem MS-DOS 2.11 Betriebssystem
ist er auf hunderte von praxiserprobten und lei-
stungsstarken Software- Progr a mmen emge-
ncmeia
An seine serienmäßigen Centronics- und V.24-
Schnittsteflen können Sie jede nur denkbare Pe-
ripherie anschlie&en. Selbst auf die Nutzung mo-
derner Möglichkeiten der Bürokommunauktion
wie Btx, DFÜ oder Teletex ist der alphatronic P
50 vorbereit eL
Ebenso selbstverständlich sind beim neuen al-
phatronic P SO von TA eine hohe Grafik-Auflö-
sung, eine akkugepufferte Echtzeituhr, 5 Steck-
platze für Erweiterung skarten, kapazitätsstarke
Floppys, ein augenschonender Bildschirm und
eine etmüdungsfreie, ergonomische DIN-Tasta-
tur mit alpha-Taste. NGt dem alphatronic P 60
steht Ihnen auch eine Festplatten-Version zur
Verfügung.
Mehr über cfie hohe Leistungsfähigkeit, Profes-
sionalität und Qualität des neuen alphatronic P 50
erfahren Sie bei Ihrem nächsten TA-Factihärufler.
Beratung und Service sind dort übrigens auch
besser als der übliche Standard.
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IN ALLEN BEREICHEN DER
INFORMATIONS-TECHNOLOGIE.
TA — der Name steht für ein breites, sich syste-
matisch ergänzendes Progr am m der Bürokom-
munikation. Von der Schreibmaschine bis hin zu
komplexen I nf or ma t i onssystemen. Das umfaßt
Personal-Computer, Text- und Bürocomputer für
unterschiedlichste Einsatzzwecke ebenso wie
ein muitifiuiktionaies Mehrplatz-Rechnersystem
und erprobte, an hohen professkmeBen Ansprü-
chen gemessene leistungsfähige Software. Be-
reits die »aufwärtskompatiblen« SchreibmascJii-
nen ermöglichen einen problemlosen Einstieg in
die zukunftsorientierte Kommurätationstechnfk
im Büro. Das TA Kopierer-Programm bietet mo-
dernste Kopier-Technologie für jede Mengentei-
stung und Verarfaeitungstedinik.
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und Kupfernotierungen an der New Yorker Comex. Jf’ ;
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dnOtafg. Monat 37646-376.54 382.18-38246
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taufend. Moctf I13.I3-M341 mfl-iHA
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flcfttfolg. Monat 1756.06-175742 175745-176141
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(artend. Monat 301 4 1-303. 15 30748-30841
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(8ajh umtf. wong)
Ursula Behn
geb. Gösscfdd
* 26. August 1906 f 14. Mäxz 1985
Unsere liebe Tante, Schwägerin und Freundin wurde beute von
ihrem langen Leiden erlöst.
In Liebe und Dankbarkeit
Im Namen der Familien
Irmtraut Krumm geb. Güssefeld
Dieter Behn
Oberstraße 107, Hamburg 13, Caracas, London
Trouerlder am Montag, dem 25. März 19&5, um 11 JO Uhr in der HaopUdxcbe St
Nikolei. Kkmeracm.
Im AmctduB Beerdigung auf dem Friedhof OUidorf «ran Kapelle 2 aus.
Zum ersten Mal seit der Weltwirtschaftskrise:
Bankfeiertage in den USA!
71 Sparkassen in Ohio geschlossen ... Die Spitze eines Eisbergs
der faulen Kredite . . . Landpreise im Sturzflug . . . Energie, Bau-
holz, Metalle: freier Fall... Die Zinsen steigen... und die
Staatskredite werden immer windiger . . .
ÜJ
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vom Ende?
Dr. Paul C. Martin
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TeL 0 04 11 -69 00 44/ 69 17 47, Telex 8 16 453
Merke: „Schulden verschwinden nicht von selbst. Entweder der
Schuldner zahlt - oder der Gläubiger.“
I MIT SCHADEN DES
ZENTRALEN
NERVENSYSTEMS EV
ZNS-Schäden können jeden treffen
- deshalb sollte auch jeder helfen.
Unfälle verursachen jährlich bei etwa
200.000 Menschen Kopfverletzungen. Be -
troffen ist dabei vor allem das Zentrale
Nervensystem (ZNS). Die seelischen,
geistigen und körperlichen Schadensfolgen
könnten oft genug gemildert oder sogar
beseitigt werden. Tragen Sie mit Ihrer
Spende dazu bei.
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iljnntfiin-Kohl - fYasiiknüfl -
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Konto-Nr. 3000
bei der Deutschen Bank Bonn
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Diese Formel
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Augenblicken
kleine Ewigkeiten
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tisches Mineral mit dem
höchsten Eisengehalt aller
Erze (72,4 %). Pulverisiert
und auf Kunststoffbändern
bewahrt es die guten wie die
schlechten Töne der Mensch-
heit, hält es die flüchtigen
Bilder eines Augenblicks
magnetisch für alle Zeiten
fest.
M agnetbänder, Magnet-
platten und Mikro-
prozessoren steuern Welt-
raumfähren und Satelliten,
Montagestraßen und
Roboter, Forschungsabläufe
und Heilprozesse, Groß-
rechner und Heimcomputer.
Sie werden das Gesicht der
Welt verändern.
E in Industrieland wie
unseres, in dem fast
jeder dritte Arbeitsplatz
vom Weltmarkt abhängt,
muß in Wissenschaft und
Technik vorn bleiben.
S iege haben auch in der
Forschung viele Väter.
Die Liste wissenschaftlicher
Erfolge, die mit dem
Namen von Bürgern für
immer verbunden sind, weil
sie als Stifter ihr Vermögen
zum Wohle aller eingesetzt
haben, ist lang.
A uch heute stiften viele
k Mitbürger große und
kleine Vermögen, um mit
einer Stiftung die Wissen-
schaft zu fördern. Nicht
immer sind es allein die
Naturwissenschaften, die sie
fördern wollen. Oft setzen
sie mit einer Stiftung ein
Lebenswerk fort, oder ihr
persönliches Interesse für
ein Wissenschaftsgebiet wird
zum Anlaß, eine Stiftung zu
errichten. Nicht selten ist es
auch nur der Wunsch, Sinn-
volles zum Wohle aller zu
tun.
D er Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft
verwalte! zur Zeit 90 gemein-
nützige, private Stiftungen.
Fragen Sie uns, wenn Sie
über die Errichtung einer
Stiftung nachdenken.
Schreiben Sie, rufen Sie
uns einfach an oder lassen
Sie sich mit dem Coupon
zunächst einmal mehr Infor-
mationen schicken.
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Stifter müssen Sie kein
Millionär sein. Auch mit
relativ kleinen Stiftungs-
beträgen können Sie Großes
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oder im Namen eines gelieb-
ten Menschen. Für unser
Land.
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Deutsche Wissenschaft e.V.
Brücker Holt 56-60 • Postfach 23 03 60 • 4300 Essen 1
Telefon 0201/711051 — Stiftungszentrum —
— K
Bille ankreuzen.
□ Ich imeressiere mich für gemeinnützige I I Ich möchie mehr wissen über die Arbeit
Stiftungen und Werne zu ihrer Errichtune. I 1 des Siiftcrvcrbandes
I I 1 Stiftungen und Wege zu ihrer Errichtung.
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Wirtschaftspolitik mit Orientierung
LUDWIG ERHARD:
Die Soziale Marktwirtschaft
ist noch nicht zu Ende geführt.
Es gilt, auf ihrer Grundlage
eine moderne freiheitliche
Gesellschaftspolitik zu entwickeln.
✓^7
CbUm
Ohne Orientierung gibt es keine Maßstäbe -
ohne Maßstäbe keine richtigen Antworten auf Schick-
salsfragen unserer Gesellschaft. Die von Ludwig Erhard
geprägte Soziale Marktwirtschaft hat gültige Maßstäbe
gesetzt und sich auch in Krisen als überlegene Wirt-
schaftsordnung erwiesen.
Die von ihm gegründete Ludwig-Erhard-Stiftung
engagiert sich für eine zukunftsorientierte Entwicklung
unserer sozial verpflichteten Marktwirtschaft. Anerkann-
tes Forum der Ludwig-Erhard-Stiftung für Information
und Aussprache über Wrtschafts- und Gesellschafts-
politik ist die Vierteljahres-Zeitschrift „Orientierungen
zur Wrtschafts- und Gesellschaftspolitik".
„Orientierungen “ Heft 22 behandelt die Lage und
die Zukunftsaussichten der Forstwirtschaft befaßt sich
mit den Neuen Technologien und der Dynamik der
Wrtschaft, mit der Politischen Ökonomie, mit Grundla-
gen wirtschaftlichen Denkens, enthält Beiträge über die
Konzentration im Handel sowie über Konjunktur- und
Sozialpolitik und fragt, ob der Wederaulbau ein „Wirt-
schaftswunder" war.
Möchten Sie „Orientierungen" beziehen, wollen
Sie Mitglied des Freundeskreises der Ludwig-Erhard-
Stiftung werden? - Schreiben Sie uns:
Ludwig-Erhard-Stiftung,
Johanniterstraße 8, 5300 Bonn 1 .
KULTUR
17
Dienstag, 19. Mare 1985 - Nr. 6Ö - DIE WELT
Karpfen im
Hechtteich
A.W. - Ausgerechnet, der Druk-
kexstxeik deckte ein gnädiges Tuch
darüber, d. h. kaum eine Zeitung
konnte seinerzeit berichten über die
Kiel« Tagung d« gewerkschaftsei-
genen SchriftsteDerverbandes VS
zum Thema „Feindbilder“ im Som-
mer 1964- Es handelte sich tim eine
der üblichen „Fraindschaftsveran-
stattun g en“» mit hymnischem So-
wjetlob und ungehemmtem Anti-
amerikanismus, dargebotm von
den üblichen Rednern, von Berat
Rngelmann. und Erich Kuby bis
nun eigens ans Moskau angereisten
Sowjet-Propagandisten Sergei Mi-
chalkow und zum „DDR“-Schrift.
steBerpxäsidenteri K^rrt
Eine kleine Storung der Ein-
tracht hatte es gegeben, als das VS-
M itglied Erich Loest einen Beitrag
ablieferte, der quer zur Masse der
übrigen lag, nämlich auch gegen-
über dem Osten Kritik übte. Immer-
hin, man hatte Loest ausreden las-
sen, »nd als später Engelmann,
Hans Peter Bleuel und Eckart Spoo
daran gin gen, die Kieler . Beden als
Buch erscheinen zu l assen (rm Ger-
hard-Steidl-Veriag, Gottingen), ging
Loest ohne weiteres davon aus, daß
auch seine Intervention aufgenom-
men werden , wurde, zumal er das
Mann Bkrmt ausdrücklich bei Bleuel
abgebe&rt ha t te iind rtfeoar ihm
daraufhin einen Veriagsprospekt
zusandte, in dem Loests Name so-
gar im Untertitel prangte.
Ab« Loest denkt und Bleuel
lenkt Jetzt ist dasBuch erschienen,
aber was nicht darin enthalten ist,
ist die Rede von Erich Loest. Auch
aus dem Untertitel ist der Name
getilgt Sein VS- Vorstandsboilege
Bleuel hat ihn. offensichtlich regel-
recht gelehnt - und das bei einem
Unternehmen, daß sich angeblich
den „Abbau von Feindbildern“ zum
Ziel gesetzt hat. -
Aber mit dem »Abbau“ hatte es,
wie gesagt, schon in Kiel nicht so
recht geklappt Man baute das
„Feindbild Sowjetunion“ ab und
daffi[T da« - :■ „ Rakcten-Ftinri hfM
USA“ auf. Und dabei ist dann eben
auch Loest unversehens auf die
Ü feindweite geraten
Oder wollte man sich nur einen
Spaß mit ihm machen ? Schließlich
ist der StekU-Veriag der Vertag des
Politgraphikers Klaus Strack, der
für derlei Späße immer gut ist be-
sonders wenn es sich um solche
Karpfen im Hechtteich bandelt, wie
Loest vieDeiclit einer ist
Rodeos in Texas und die Hauptrolle in 400 Hollywood-Filmen - Die Saga von Tom Mix, dem Leinwand-König der Cowboys
Von einem, der nie sein Pferd gewechselt hat
M it 15 Jahren war er der jüngste
Cowboy von Texas, mit knapp
30 wurde er einer der berühmtesten
Filmhelden der Kinogeschichta. Als
er am 12. Oktober 1940 bei einem
Autounfall Umkam | trauerte gsmy
Amerika um ihn. Nur in Deu tschland,
wo er eine riesige Fangemeinde be-
saß, «schien kaum ein Wort in der
Zeitung. Der Grund: Er hatte ein Jahr
zuvor eine Einladung Hitlers ausge-
schlagen, bei sein« großen Europa-
Tournee auch in Deutschland aufzu-
treten. Der „Völkische Beobachter“
notierte zwiespältig: „Nun ist er in die
ewigen Jagdgründe übergewech-
selt . . . Erwartet ihn dort der .Schnel-
le Pfeü‘ oder der .Brüllende Stier* mit
der Friedenspfeife? Oder tönt ihm
dort das Kriegsgeheul des Roten
M a n n e s entgegen, weü er in dem
Cowboy des Films einen Spott auf die ' v% V '
Savanne erblickte . . . Tom Mix blieb '' -
auch im Steibea' sein« Roille als ~ V- ,gjt‘
strahlend« Jüngjingtieu. Nur, daß er . ■. -V \ ..
- leider schon - sechzig Jahre alt
war.
Eine Zeitlang sah es so aus, als
würden die neuen Cowboys des Ton-
films, John Wayne oder James Stew-
art, die Erinnerung an Tom Mix ver-
drängen. Doch am 40. Todestag des
„Königs der Cowboys“ wurde mit
Unterstützung des Gouverneurs von
Pennsylvania und der Geburtsstadt
von Mix, DuBois, das erste „National
Tom Mix Festival“ ins Leben gerufen.
Rodeos und alte Tom-Mix-FOme stan-
den im Mittelpunkt der dreitägigen
Feiern. Stummfilme vor allem, denn
mit dem Tonfilm konnte sich Mix nie
so recht befreunden. Als sein erster
T onfilm „Destry Rides Again“ („Tom
rechnet ab“) in den Kinos anbei; frag-
te Mix seinen Regisseur Ben Stoloff
„Sag mal, Ben, wer spricht da eigent-
lich - ich oder mein Pfad?“
in 400 Filmen bat Mnr iiw Haupt-
rolle gespielt Das Ungewöhnliche da-
bei war, daß der Ex-Cowboy und Ro-
deo-Star viele sein« eigenen Aben-
teuer und Erlebnisse als „Cattle-dri-
ver“, Hilfe-Sheriff, Rodeoreiter und
Soldat verarbeitet hat Natürlich oft
dr amatis ch überhöht und filmgerecht
mit Romantik »nd Happy-End gar-
niert Sein großes Vorbild war schon
in sein« Jugendzeit Buffalo BüL
Zum Zirkus aber, zur großen Rodeo-
Show kam er 1905 durch einen ande-
ren Star der Manege, den deutsch-
stämmigen Bill Jenitins, der Mix ent-
deckte und förderte.
Der junge Tom hatte bereits viele
Abenteuer «lebt, Banditen das
Handwerk gelegt und sich mit ein«
(■Amerika Ist di« ErtimeroBg aa Ihn woefagobfieben: Tom Mbc (1880-1940), einen der berühmteste« Westemhel-
deederHaogescMcMe foto: ullstbn Bilderdienst
schieß wütigen Lady namens Rose
Herrick duelliert, als er, d« Händel
müde, 1905 auf d« damals größten
Ranch in Oklahoma, der „Miller Bro-
thers 101 Real Wild West Ranch“, Mit-
glied ein« Cowboy-Brigade wurde.
Die sollte nicht etwa Vieh treiben,
sondern in Zirkus-Shows ihre Reit-
nnri S chießküns te vorfuhren. Und
das tat Mix ausgiebig. Voll« Stob:
erzählte er später in Hollywood, daß
« dort auch endlich mit Buffalo Biß
zusammengetroffen und mit ihm ge-
meinsam auf getreten sei.
Ab« das Leben auf der Ranch er-
wies sich auf Dau« als nicht so harm-
los, wie Mix sich das erträumt hatte.
Mit Schaudern erinnerte er sich noch
Jahre später, wie « zusammen mit
zwei Freunden auf Jagd nach Vieh-
dieben ausgeritten und dabei fast er-
schossen worden sei Da stand für ihn
d« Entschluß fast, „sich nicht wie
eine Zielscheibe durcblöchem zu las-
sen“. Und so wurde aus dem Cowboy,
Gangsteijäger und Zirkusreiter der
Filmstar Tom Mix.
Mit einem Telegramm fing alles an.
Tom nahm gerade an den Rodeo-Mei-
sterschaften in Wyoming teil, als «
eine Nachricht «hielt „Colonel Se-
lig“, hieß es da, „will einige Doku-
mentarfilme über die 101 Ranch ma-
chen und dich dabei haben.“ Natür-
lich mit seinem treuen Pferd „Old
Blue“. Mbc nämlich war und blieb
Teit seines Schauspieler-Lebens d«
Auffassung, daß man die Pferde im
Film nicht wechseln dürfe wie die
Kostüme. Also hatte « seine eigenen
Ställe und Weiden in den Studios.
Noch heute werden bei Touren üb«
das Gelände d« Twentieth Century
Fox Studios in Los Angeles jene Ge-
bäude gezeigt in denen Toms Pferde
standen.
Mt Tom Mix, der ein vorzüglich«
Akrobat und Artist war und alle
Stunts selbst ausführte, kam ein fri-
sch« Wind in dem film. Der alte
Western der Broncho-Billy- und Wil-
liam-S.-Hart-Zeit war vorbei Mix ver-
band Zirkus, Rodeo und Western zu
einer neuartigen Fbrm. Er beherrsch-
te nicht nur allerlei Tricks, auch seine
Pferde vermochten die Zuschau«
durch geradezu akrobatische Ge-
schicklichkeit zu verwirren. Und
Tom Mix verlegte als erster Star des
Western den film in landschaftlich
reizvolle Gegenden wie das Monu-
ment Valley oder den Grand Canyon.
Während des Ersten Weltkrieges
unterbrach Mix seine Karriere. Er
wurde Soldat Doch 1918 stand und
ritt er wieder vor den Kameras, nun in
den Fox-Studios. Eine Rimzeitschrift
bemerkte damals: „Tom schuftet wie
ein Pferd. Er arbeitet so schnell, daß
die Autoren ihre liebe Not haben, mit
den Drehbüchern Schritt zu halten.“
1921 gehörte Tom Mix neben Charlie
Chaplin, Douglas Faiibanks sen., Ma-
ry Fickford und Glora Swanson zu
Hollywoods Superstars. Er verdiente
wöchentlich 17000 Dollar, konnte
sich eine Vüla für 250 000 Dollar lei-
sten und eine Ranch in Arizona kau-
fen. Zwischen Hollywood und Santa
Monica entstand Jffixville“, eine
Ranch mit Stallungen für 70 Pferde.
Ab« Tom Mix war nicht nur der
Leinwand-König der Cowboys. Er
reiste alle paar Jahre durch die Welt
und trat als Rodeoreiter im Zirkus
auf „Das ist eine gute Gelegenheit,
um mich persönlich um meine Fans
zu kümmern“, meinte Mix, der in den
20« Jahren anrh mehrfach nach Ber-
lin kam und dann im lengendären
Hotel Adlon abstieg. Als « mit dem
Triumphzug des Tonfilms wie viele
Stars wegen „ungeeigneter Stimme“
Probleme bekam, zog er sich erst ein-
mal vom Film zurück und trat als
Topstar in „Seßs Floto Circus“ auf. Er
wollte nur noch im Zirkus auftreten.
„Ich begann meine Laufbahn auf
dem Sagemehl-Trab“, eiklärte «
1933, „und d« Zirkus ist mir in
Fleisch und Blut übergegangen. Ich
möchte mich jetzt nur noch mein«
ersten Liebe widmen.“
Ab« « sollte noch ein letztes Mal
zu sein« zweiten Liebe zurückkeh-
ren. 1938 drehte « „Der Wunderrei-
ter“ mit 15 Folgen, der 1946 in
Deutschland in zwei Teilen ßef: „Der
Feuervogel“ und „Die Vergeltung".
Um sich und alter Welt zu beweisen,
daß « nach wie vor d« „König d«
Cowboys" sei, ging « 1939 erneut auf
Zirkus-Tournee um den Globus. Nur
Berlin mied « und «kürte Hitler
angeblich am Telephon: „Ich komme
eines Tages wieder zu meinen deut-
schen Fans, Herr Hitler, ab« nur üb«
Ihre Leiche.“
Am 12. Oktober 1940 verunglückte
Mix 18 Meilen von Florence in Arizo-
na tödlich. Er trug, wie Kurt Klotz-
bach in seirren Erinnerungen an
„Tom Mix, König d« Cowboys“ (Ti-
tania-Verlag, 298 Seiten, 16,80 Mark)
schildert:, seinen cremefarbenen We-
sternanzug und seinen Cowboy-Hut
Eine New York« Zeitung schrieb:
„Tom Mix ist tot - eine Nation trauert
um ihr FümidoL“ Es wundert deshalb
nicht, daß Mbc, diese Verkörperung
des amerikanischen Traums von Frei-
heit Pioniergeist und Abenteuerlust
gepaart mit Fortune und Geschäfts-
sinn, mit militärischen Ehren beige-
setzt wurde - neben Jean Harlow und
Douglas Fairbanks sen.
MARGARETE v. SCHWARZKOPF
Bremen: R. Hoffmanns neues Tanzstück „Föhn*
Eigelb in den Haaren
E in Akt d« Befreiung. Wie von
einem angsteinßößenden Alp-
traum erlöst, rrttet sich Nora ins
Freie. Das Puppenhaus aus Papi«,
das ihr -wie ein Gefängnis schien,
wird von cter lärmenden Wirklichkeit
in den Hintergrund gedrängt Ein
letzter Ruck. Nicht einmal das Ko-
stüm ans e inem schmutzig-rosafarbe-
nen Tüß kann sie mehr haften. Leben
beherrscht auf einmal die Bühne im
R remer Concordia, die Johannes
Schütz diesmal in ein grelles Billard-
grün getaucht hat Das Spiel kann
beginnen. Wie bei einem Tanzturnier
formieren sich die elegant gelande-
ten Paare zur Parade.
Ab« Reinhild Hofßnann bleibt in
ihrem neuen Tanzstück „Föhn“ nicht
bei d« Aufblendung gesellschaftli-
chen Glamours stehen. Ihre Protago-
nistin Järvinen nimmt den
roten Faden wieder auf, cter zurück
ins Haus ihrer Träume, Halluzinatio-
nen, Ängste führt Mit schlafwandle-
rischer Sicherheit balanciert sie auf
dem schmalen Grat zwischen Fiktion
und Realität Schließlich verheddert,
verwickelt sie sich gar in diesem
Band d« Illusionen. Sie wird zur
schönen- Gefangenen ihrer Vorstel-
lung, sie stürzt verschnürt wie ein
Geschenk, das sie den anderen
mnfht, auf einem Pappkarton, den ihr
3er Mann mit cter Billardqueue durch
fas Fenster ihres Traumhauses
reicht
Neugierig öfihet sie das Paket
Doch die Büchse d« Pandora enthalt
nicht die Übel dieser Weit Es sind
Sektenstrümpfe, die sie n a ch und
nach aus d« Schachtel zieht: Utensi-
lien ein« Verführung, die neue Ab-
hängigkeiten schafft Denn die
Strümpfe führen, miteinander ver-
knotet, geradewegs wie eine Fang-
leine zum Fenster, hinter dem, unbe-
weglich und geheimnisvoll wie auf
fern „Herbst“-Biid Reite Magrittes,
3ie Männer stehen.
An Magritte erinnert das neueste
Tanztheater cter Reinhild Hoffmann
imm« wied«. Gleich ihm stellt sie
das namfich, was man für gewöhnlich
als Wirklichkeit akzeptiert, in Frage.
Die Bewußtsemsebenen verwischen
rieh. Nie ist man sich als Zuschau«
sich«, ob das Gesehene nun Wahr-
heit od« nur Wunsch ist Das gefes-
selte Mädchen beispielsweise windet
sich, wie es scheint, lustvoll und lü-
stern zugleich unter den Füßen cter
Mann«. Ab« auf einmal verkehrt
rieh dies« Akt d« Verführung in
sem Gegenteil Unter den Tritten und
Klammergriffen cter Partn« wirkt die
Frau auf einmal wie vergewaltigt
Od« in ein« anderen Szene. Da
stellen sich die Mann«, von den
Frauen dazu getrieben, zur Eierlauf-
Konkurrenz. Imm« und imm« wie-
der rennen sie bis zur Rampe. Knal-
lend fallen die Kunstei« zu Boden .
Plötzlich platzt ein echtes Ei aufs
Parkett Etne Tänzerin fallt aus ihrer
Rolle und beginnt hemmungslos zu
lachen. Sie «leidet dafür strafende
Gewalt d« anderen. Ja, ihre Erniedri-
gung wird zuletzt so fördert, daß sie
freiwillig die letzten Spuren ihres
Fauxpas tilgt indem sie mit ihren
Haaren das Eigelb verwischt
Reinhild Hoffmann laßt Ha« Publi-
kum absichtsvoll im unklaren, in ih-
rem Stück beschreibt sie im Grunde
Ausnahmen ».stände, Alpträume, Ag-
gressionen, Abhängigkeiten, Ängste.
Sie reiht ihre Musiktitel (Stücke von
Christine Kubisch, Bachs Toccata in
d« opulenten Orchesterbearbeitung
Stokowskis, Schnabels „Atemzüge“.
Rehlag nr und Miisirail n ummern)
ebenso assoziativ wie ihre Tanzepiso-
den. Eine Szene entwickelt sich aus
cter anderen. Ab« die scheinbare Zu-
fälligkeit ist kein Z ufall, mag auch
der Abend nach eineinhalb Stunden
etwas abrupt enden.
HARTMUT REGITZ
KULTURNOTIZEN
iche Malerei soll erst-'
großen Ausstellung ü»
m für Ostasiatische
März bis zum 19. Mai
Ler New Jazz wird
uf einem Festival m
bis 27. Mai vorgestellt.
der aus Hamburg ge-
bewerb für das JMani-
1 von der „Kinder- und
esse“, die vom 28. 3.-
ger Filmtest findet
i statt Schwerpunkt
in diesem Jahr „D« Stummfilm und
die Musik“.
Daniel Barenboim, seit 195 musi-
kalisch« Direktor des Orchesters von
Paris, bleibt bis August 1989 in sei-
nem Amt
' „Zeugen der fossilen Tierwelt“
heißt eine Ausstellung im Geolo-
gisch-Paläontologischen Museum cter
Universität Münster (bis 31. August).
Herbert Wfesner, Müchener Litera-
turkritiker, ist zum Leiter des Litera-
turhauses Berlin gewählt worden, das
198Ö seine Arbeit beginnen soll
Duisburg. „Dänische Skulptur im 20. Jahrhundert“
Die Wikinger grüßen
A n d« Wand lehnen drei Holzbret-
ter, auf denen lauter - mehr od«
wenig« benutzte - Taschentuch«
befestigt sind. Daneben die Signatu-
ren ihrer Spender. Ist das „Dänische
Skulptur im 20. Jahrhundert“, wie
d« Ausstellungstitel des Duisburg«
Lehmbruck-Museums verkündet? In-
ternationalistische Aktionskunst von
zweifelhafter Delikatesse - muß man
dazu regionale Ausschnitte in Augen-
schein nehmen? Natürlich nicht;
denn dieses W«k hat kein Däne an-
geregt, sondern d« Hamburger Ar-
thur Kopeke, d« allerdings seit 1953
in Dänemark lebt
Kopeke steht in gewiss« Weise je-
doch für eine Grundtendenz däni-
sch« Gegenwarts-Plastik: für das
Schielen nach „draußen“, zu den gro-
ßen Kunstzentren und -richtungen,
wie das bei kleineren Ländern an der
Peripherie nicht ungewöhnlich ist
Nun wäre es freilich ungerecht, woll-
te man die 57 Werke von 14 Künstlern
in d« Duisburg« Ausstellung alle
üb« den Leisten cter Epigonalität
schlagen. Renate Heidt die für die
Auswahl und Präsentation verant-
wortlich ist hat den Anfang d« 30«
Jahre - die Zeit da die dänische
Skulptur Anschluß an moderne Ent
Wicklungen suchte - und das Jahr
1984 als Eckdaten für die Ausstellung
gewählt
Das hat Sinn. Um 1930 fanden zum
Beispiel Konstruktivismus und Sur-
realismus Eingang in die dänische
Skulptur. Und seither ist d« Bezie-
hungsstrom nach außen nicht mehr
abgerissen. Ab« die Dänen, jeden-
falls jene, die in_Duisburg zu sehen
sind, haben die gängigen Richtungen
nicht unbedingt nachgeahmt son-
dern sie in Beziehung gesetzt zum
»iyiwn Erlebnisklima, zu ei genen hi-
storischen Voraussetzungen.
Das war vielleicht am ausgeprägte-
sten bei d« „Väter“ -Generation.
Wenn Eidar Bille nach 1930 etwa kon-
struktive Momente übernahm, dann
vermenschlichte « sie nicht nur, son-
dem gab ihnen auch eine archaische
Würde; mit Runenzeichen versehen,
stehen seine Figuren wie Denkmäler
im Raum. Od« Sonja Feriov Manco-
bs: surreale Masken, afrikanischer
Provenienz, ab« in ihrer Expressivi-
tät gebändigt zu spröder Unnahbar-
keit Ihre Gericht« formen sich aus
gegeneinand« gestellten - Rechtek-
ken, die dann doch wieder an die
Runen -Steinplastiken der Wiking«
erinnern.
Selbst Robert Jacobsen, der den
Gegensatz von geformtem Volumen
und ungegliedertem Raum aufgibt
dafür flächige Metalle raumschaffend
gegeneinanderstellt bildet letztlich
doch wied« primitive Gestalten und
Zeichen aus den technischen Details.
Henry Heerup, ein« d« Begründ«
d« modernen dänischen Plastik, läßt
einerseits aus Naturgestein mensch-
liche Merkzeichen wachsen, anderer-
seits in seinen Assemblagen aus MüQ-
stücken die Bekundung fügen, hi«
habe sich intelligibler Formwille ge-
gen die Leere gestemmt Asg« Jom,
als Mater bekannter, spielt da eher
mit dem Zufall: Das Material formt
sich plötzlich zu Menschen, Tterköp-
fen, Kreuzen. Ab« auch bei ihm:
Merkzeichen, Signaturen.
Das kippt bei den Jüngeren wie
Kirsten Ortwed, Poul Gernes od«
Bjcern Nogard, um ins bewußt Bana-
lisierende: häßlich bemalte Kunst-
harz-Stelen (Ortwed), monumentale
Rundlinge aus alten Kteidungsstük-
ken (Gernes) od« überemanderge-
türmte Male, Säulen und Kronen (No-
gard). Die verneinende Geste eines
international gebrochenen Bewußt-
seins richtet sich nicht ins Bezie-
hungslose, sondern gegen die Urvä-
ter. Die Wiking« lassen schon grü-
ßen. (Bis 14. Aprü, ab 5. Mai in Flens-
burg; Katalog 25 Mark)
LOTHAR SCHMEDT-MÜHLI SCH
„Tobacco": Elsanplastifc (1954) des
DStwn Robort Jacobson
FOTO; KATALOG
Wird der Louvre vor der Verschandelung gerettet?
Gymnastik mit Kometen
D ie Front derer, die gegen die
„Verschandelung“ des Louvre
angehen, des gewiß majestätischsten,
wenn auch unorganisiertesten unter
Frankreichs großen Museen, wird
breiter und tief«. Als Verschande-
lung empfinden sie das Projekt
„Grand Louvre“ des sozialistischen
Kulturministers Jack Lang, d« dem
Museum einen neuen zentralen Ein-
gang im Innenhof des ehemaligen
Königsschlosses, „Cours Napolöon“
genannt, verpassen will samt einer
riesigen, gläsernen Pyramide dar-
üb«.
Gegenprojekte namhafter Archi-
tekten aus dem In- und Ausland, Bür-
gerinitiativen wie „SOS-Paris“ und
Proteste aus allen fünf Erdteilen ge-
sellen sich zu einem „Verein für die
Erneuerung des Louvre“, den jetzt
der frühere Kulturminister von Gis-
card d’Estaing, Michel Guy, zusam-
men mit Archäologen, Architekten
und Konservatoren anderer Museen
des Landes ins Leben gerufen hat
Man gewinnt allmählich den Ein-
druck, daß Jack Lang und sein chine-
sisch« Architekt M.LM. Pei, Er-
bau« der „National Gallery“ in Wa-
shington, auf v«lorenem Posten
käm p fen .
Das „Unternehmen Neu« Ein-
gang“ ist übrigens nur ein Teil des
„Unternehmens Grand Louvre“. D«
berühmte Bau soll bis Ende 1987 von
jahrhundertealtem Staub gereinigt
und in ein modernes, den großen na-
tionalen und internationalen Publi-
kumsströmen leichter zugängliches,
gut überschaubares Ensemble ver-
wandelt werden - und dagegen hat
auch niemand etwas einzuwenden.
Schon Giscard, ein Besessen« d«
städtebaulichen Verwandlung d«
Hauptstadt konzipierte die Idee.
Präsident Mitterrand griff den Plan
sofort nach seiner Wahl im Mai 1981
aut so als wolle « sich mit ihm ein
Denkmal setzen. Dies« Verdacht ist
es denn auch, d« die Gegn« des
Projekts hoffen läßt der ganze Spuk
werde frühestens nach den Parla-
mentswahlen von 1986 ein Ende ha-
ben, dann nämlich, wenn der Staate-
chef gezwungen sein könnte, einen
Bürg«lichen zum Premierminister
einer mehr konservativen Regierung
zu machen. Chirac, der Bürgermei-
ster der französischen Hauptstadt
hatte dem Projekt übrigens schon
sein Plazet gegeben, war ab« nach
den massiven Protesten wied« um-
geschwenkt
Jack T.ang seinerseits ist nach wie
vor mit Feuereifer da bei Schon Ende
1981 hatte er aus mehreren Vorlagen
die des Chinesen Pei herausgefischt
und die Zustimmung des Staatschefs
Ham eingehok. Heute wirft man den
beiden vor, nie die Öffentlichkeit be-
fragt geschweige denn die gemeinhin
übliche Zeit für eine korrekte Aus-
schreibung eingehalten zu haben.
Auch wisse man erst heute - üb«
drei Jahre nach der Annahme des
Projekts im Elysee-Palast -, was das
Ganze kosten solle, nämlich runde
zwei Milliarden Franc. Eine Riesen-
sunune. Ein glatter Skandal sei
schließlich die Tatsache, daß von die-
sem Betrag nur knapp zwei Prozent
nämlich 38 Millionen, wirklich zur
Verbesserung d« museologiscben
Infrastruktur des Louvre ausgegeben
weiden sollen, d« große Rest ab«
„zur Errichtung eines zweifelhaften
Denkmals“ („Le Figaro“).
D« Hauptwiderstand indes richtet
sich gegen die Gigantonomie, mit der
man hier zu Werte gehen will, gegen
die 30 Meter hohe Pyramide aus spie-
gelfreiem, weißem Glas, welche den
Haupteingang nach oben abschir-
men, dem Sonnenlicht breiten Ein-
tritt gewähren und cter „neo-klassizi-
stischen Fassade des 19. Jahrhun-
derts einen kecken Kontrapunkt auf-
setzen“ soll (Projektleiter Emile Bia-
rini).
Die weltberühmte lineare Perspek-
tive Carrousel-Obelisk-Arc-de-Tri-
omphe, welche sich einem Betracht«
mit dem Rücken zum Louvre bish«
im Cours Napoleon bot, würde im
Zuge des Pyramidenbaus durch eine
1,20 Met« hohe, vter Hektar große
Terrasse, die die unterirdischen Emp-
fangsanlagen und Parkplätze für IQQ
Busse und 600 Personenwagen ent-
halten soll, abrupt unterbrochen wer-
den. Auch dagegen formiert sich
Zorn, wie auch gegen den Firlefanz
mit Snackbars, Postkartenständen,
Musikboxen, d« den Besuch« im
neun Bieter tiefen unterirdischen Car-
re künftig empfangt, wenn « die 400
Meter von seinem Auto bis zum Ein-
gang des Museums durchlaufen hat.
„Die Pyramide ist eine orienta-
lische Form, sie verträgt sich nicht
mit der abendländischen Formtradi-
tion des Westens“, sagt ein Ägypter.
„Die Faulen werden in den Souvenir-
läden hangen bleiben und gar nicht
erst ins eigentliche Museum geraten“,
warnt Marc Ambroise-Rendu, der
Kritik« des „Monde“. Und ein alter
Herr aus Riga in d« UdSSR schrieb
an die Zeitung „Connaissance des
Arts“ den resignierenden Satz: „Dem
Schweif des Kometen des leidigen
internationalen Modernismus ist es
geglückt, den Louvre endlich zu strei-
fen. Muß einem der großartigsten Mo-
numente d« europäischen Zivilisa-
tion wirklich ein Symbol d« Angst-
kultur unseres 20. Jahrhunderts ein-
gepflanzt werden?“
AUGUST GRAFKAGENECK
JOURNAL
Streik in der Scala:
Keine „Zauberflöte“
AP. Mailand
Durch den Streik von Musikern
des Orchesters d« Mailänder Scala
ist die Premiere d« Neuinszenie-
rung der „Zauberflöte“ am Sonntag
zum zweiten Mal ausgefallen. Am
Freitag war die Aufführung der Mo-
zart-Oper, die an der Scala seit 30
Jahren nicht mehr zu sehen war,
wegen des Arbeitskonflikts zu-
nächst auf Sonntag verschoben
worden. Die Streikaktion geht nach
Info rmationen aus dem Opernhaus
von Orchestennitgliedem aus, die
gew«kschaftlich nicht organisiert
sind und auf diese Weise ihre Forde-
rungen für bessere Einzelverträge
durchsetzen wollen.
Aufbruch ins
Industriezeitalter
C.W. Augsburg
Die Lebensv«hältnisse und die
Arbeitswelt zwischen 1750 und 1850
will die Ausstellung „Aufbruch ins
Industriezeitalter“ anschaulich dar-
stellen. Sie wird im Rahmen cter
Veranstaltungen zum 2000jährigen
Bestehen cter Stadt Augsburg am
26. April in d« Kunsthalle eröffnet
Gemeinsam mit einer weiteren Aus-
stellung, „Leben und Arbeiten im
Industriezeitalter, die vom 10. Mai
an im Germanischen Nationalmu-
seum in Nürnberg zu sehen sein
wird, soll die Wirtschafts- und Sozi-
algeschichte Bayerns von 1750 bis
zur Gegenwart aufgearbeitet wer-
den. Begleitet wird die Ausstellung
von einem dreibändigen wissen-
schaftlichen Katalog.
Drei Fugen und
vier Duette von Bach
DW. Bad Wörrishofen
Als kleine Besonderheit zum
Bachjahr hat der Musikverlag HJL
Grahl in Frankfurt am Main „Drei
Fugen und vter Duette aus dem
dritten Teü d« Clavter-Übung" von
Johann Sebastian Bach in ein«
Form herausgebracht wie das zur
Bachzeit üblich war. Die Noten sind
mit cter Hand gestochen, Noten-
schlüssel und Musikzeichen ent-
sprechen denen des 17. Jahrhun-
derts. Das Heft kostet 9,80 Mark.
Shakespeare-Kongreß
1986 in Berlin
dpa, Berlin
D« 3. Internationale Shake-
speare-Kongreß findet vom 1. bis 6.
April 1986 in B«lin statt Das The-
ma des Kongresses, zu dem etwa
600 Teilnehmer erwartet werden,
lautet diesmal „Images of Shake-
speare“. Veranstaltet wird die Ta-
gung von cter Dachorganisation al-
ler in den einzelnen Ländern beste-
henden nationalen Shakespeare-
Gesellschaften, cter International
Shakespeare Association mit Sitz in
Stratford-upon-Avon.
Morrissey dreht
Beethoven-Film
Reg. Wien
„Beethovens Neffe“ wird der
lim heißen, den augenblicklich
Paul Morrissey („Flesh“, „Trash“)
nach einem Drehbuch von Matthieu
Carrtere in Wien dreht Grundlage
des Films, d« nach dem Willen des
Regisseurs keine „Amadeus“-Asso-
Nationen hervorrufen soll, ist d«
Roman „Beethoven und sein Neffe“
von Luigi Magnani, in dem die ei-
genartige Leidenschaft des Kompo-
nisten für seinen Neffen Karl nach-
gezeichnet wird. Den Beethoven
verkörpert Theater- und Femseh-
sc hauspiel« Wolfgang Reichmann,
den Neffen Dietmar Prinz (ein Me-
dizinstudent den Morrissey auf der
Straße in Wien kennengelemt hat).
Spanischer Verlag
stiftet Literaturpreise
dpa, München/Barcelona
Der Spani« Angel Garcia Roldan
wurde mit seinem Roman „Las Cor-
tes de Coguaya“ (Die Herren von
Coguaya) erster Preisträg« der
vom spanischen Verlag Plaza y Ja-
nea vergebenen Literaturauszeich-
nung. Den zweiten Preis erhielt d«
Spanier German Sanchez Espeso
für den Roman „En las Alas de las
Mariposas“ (Auf den Flügeln cter
Schmetterlinge). Diese Preise (rund
90 000 Mark) stiftete cter Verlag zu
seinem 25jährigen Bestehen.
Retrospektive des Werks
von Maria Lassnig
DW. Düsseldorf
Nach dem Start in Wien ist die
erste große Retrospektive der öster-
reichischen Malerin Maria Lassnig
(65) nun im Kunstmuseum Düssel-
dorf zu sehen. Nach surrealisti-
schen und informellen Anfängen in
den 50« Jahren hat die Künstlerin
üb« den Umweg cter „Strichbild«“
zu ein« neuen Gegenständlichkeit
zurückgefunden. Dabei spielt ein
Thema - bis auf den heutigen Tag -
eine dominierende Rolle: das
Selbstporträt Körperhafte Figura-
tion, Symbolsprache und expressi-
ve Farben, schon in den 60er Jahren
vorgebildet, haben einen wesentli-
chen Einfluß auf die junge Genera-
tion der österreichischen Neuen
Wilden ausgeübt (Bis 21. April, da-
nach: Nürnberg und Ktegenfurt;
Kat 35 Mark).
AUS ALLER ® WELT
DIE WELT - Nr. 66 ■ Dienstag. 19- MSäjjgff
Warum wurde
der nette Junge
zum Mörder?
Das Feuer am Ende der Welt bedroht einmaliges Naturparadies der Menschheit / Galapagos-Inseln zum Notstandsgebiet erklärt
DIRK HENTSCHEL, Flensburg
Einen solchen Fall hat es vom Mo-
tiv her in der Kriminalgeschichte der
Bundesrepublik noch nie gegeben.
Weil er glaubte, sich mit der unheim-
lichen Infektionskrankheit Aids infi-
ziert und seine ganze Familie ange-
steckt zu haben, hat der Medizinstu-
dent Frank H. (26) in seinem Eltern-
haus in Flensburg ein grauenvolles
Blutbad angerichtet Mit einem 600
Gramm schweren stumpfen Hammer
(Fäustel) tötete er durch mehrere
Schläge seine Mutter Hildegard (51)
und seinen Bruder Dirk (21). Der Va-
ter Karl EL (54) erlitt schwere Kopf-
verletzungen.
Die entsetzliche Familien tragödie
wurde am letzten Donnerstagmorgen
bekannt Vergeblich hatte der Stu-
dent nach der Tat durch Tabletten
und zahlreiche Messerstiche ver-
sucht sich das Leben zu nehmen. Mit
den Worten: „Bei uns ist etwas
Schreckliches passiert, schicken Sie
sofort einen Notarztwagen und auch
die Mordkommission“, hatte er selbst
bei der Feuerwehr angerufen.
Aids-Erkrankung nur
eine Schutzbehauptung?
Drama im gepflegten
Reihenhaus nebenan
D ie Regierung
Ecuardorsnef
jetzt Ar die mehr
als 30 Inseln des
den Notstand aus:
In dem einzigartigen
Naturreservat mit
urtümlichen Tier-
und Pflanze narren
wütet seit Ende Februar
eine Feuersbnmst.
Rund 20 000 Hektar
des Archipels wurden
ein Raub der Flammen.
Besonders bedroht
ist ein Gebiet, in dem
der größte Bestand
an RiesenschiJdkiöten
Nach seiner Festnahme und Unter-
bringung im rjnrfpBhranlrpnha iis
Neustadt (Lübecker Bucht) gab der
„völlig verwirrte und unter Schock
stehende“ Student, der in den Seme-
sterferien seine Eltern besucht hatte,
in einer ersten Vernehmung zu Proto-
koll, daß er befürchtete, an Aids er-
krankt zu sein. „Ich batte große
Angst, daß ich auch meine Familie
bereits angesteckt habe. Dieses Ge-
fühl konnte ich nicht länger ertragen.
Deshalb habe ich es getan.“
Ob Frank H. tatsächlich Aids-infi-
ziert ist oder ob er unter psychopathi-
schen Wahnvorstellungen litt und das
Motiv nur als Schutzbehauptung
wählte, muß nun durch medizinische
Untersuchungen festgestellt werden.
„Konkret haben wir dazu vier Tage
nach der Tat überhaupt noch keine
wesentlichen Erkenntnisse und Hin-
weise gewinnen können. Die Ermitt-
lungen sind ohnehin äußerst schwie-
rig, weil Frank H. keinerlei Aussagen
mehr gemacht hat und im Landes-
krankenhaus mit keinem Menschen
spricht“, sagte ein Sprecher der
Flensburger Mordkommission. Dafür
wurde inzwischen „zweifelsfrei und
absolut gesichert“ ermittelt, daß der
Student keinerlei Kontakte zu Homo-
sexuellen hatte, die besonders Aids-
gefahrdet sind. Die Kripo: „Er hat
eine feste Freundin, die wir in den
nächsten Tagen vernehmen werden.
Danach erhoffen wir uns mehr Auf-
schluß über seine Persönlichkeit,
Neigungen, Interessen und sein Um-
feld zu gewinnen."
registriert wurde (Foto,
Camera Press).
Experten befürchten,
daß das „Erbe der
Menschheit 4 * völlig
zerstört wird, wenn
nicht schnell
ausländische Hilfe
eintrifft.
Die Verblüffung oder Das Paradies im Pazifik
E in Paradies, vielleicht das letzte
dieser Welt Ein Paradies, in
dem der Mensch nur Zaungast
ist und nicht länger als ein paar Stun-
den auf abgemessenen Wegen wan-
deln darf Sechs Dollar kostet der
Eintritt zu einem Freiluftmuseum, in
dem die Zeit seit Jahmüllionen ste-
hengeblieben zu sein scheint Vor
mehr als 25 Jahren erklärten Ecuador
und die Unesco die Galapagos-Inseln
zu einem einzigen (und einzigartigen)
Natur- und Nationalpark. Ein Para-
dies, weil der Mensch dafür nur be-
grenzt Zugang hat?
Zur Zeit hat die Regierung in Quito
einen Reisestop für Flugtouristen an-
geordnet; lediglich zwei Kreuzfahrt-
schiffe dürfen mit ihren Passagieren
noch Inselrundreisen unternehmen.
Ein Landgang per Schlauchboot
nicht ohne Strapazen. An Land ist das
freie Schalten und Walten verpönt
Jeder Schritt wird vorgeschrieben;
der von Holzpflöcken mar kierte
Rundweg darf nicht verlassen wer-
den. Abfelle müssen in die mitgeführ-
ten Plastiktüten gefüllt werden.
Dafür ist der Eindruck ringsherum
überwältigend. Träumt man? Ist eine
solche Arglosigkeit der Tiere nicht
doch ein Trugschluß? Kann es denn
etwas anderes sein? Eine Verdrehung
der Werte: keine verängstigte Tier-
welt eher verängstigte Menschen,
fest geschockt durch die Zutraulich-
keit der Tiere: neugierige Seeiöwen-
BuUen in ein. zwei Meter Entfernung,
Riesenschfldkröten, Echsen, Dar-
win-Finken. Man könnte die Hand da-
nach ausstrecken. Eine Herde, am
Strand dösend, nimmt keine Notiz.
Jungtiere posieren wie auf Bestellung
für die Erinnerungsfoto s. Kein Her,
ob flugunfähiger Kormoran oder Le-
guan, ob Galapagos-Fink oder Fri-
gattvogel, sieht in dem Tagesgast den
„Feind“. Verblüffend, komisch, un-
vergeßlich . ■ ■
Badende Touristen werden von
Seelöwen begleitet, zum Mitspielen
animiert Indessen haben Blaufuß-
tölpel, Gabelschwanzmöwen und
Braunpelikane die abgelegte Garde-
robe inspiziert durcheinanderge-
bracht
ln der Gezeitenzone, buchstäblich
hautnah neben dem vorgeschriebe-
nen Weg, liegen Meerechsen in der
Sonne, streiten sich um Liegeplätze
und Weibchen. Diese Echsen erin-
nern an bizarre Gestalten der Urzeit-
Fauna, tragen weiter zur Verwirrung
bet erinnern nicht - sind ja bizarre
Gestalten der Vergangenheit
Die einzige Plage auf den Inseln
sind ehemals ausgesetzte Ziegen und
WildeseL Nur sie werden gejagt Die
ursprüngliche Tierwelt soll erhalten
werden. Wenn es denn nach diesem
Feuer überhaupt noch möglich ist
HEINZ KLUGE-LÜBKE
Caroline rief, Karl kam leute heute ] „Beträchtliche Unruhe“
Frank H. studierte im vierten Se-
mester Medizin an der Freien Univer-
sität in Berlin. Er galt als fleißig, intel-
ligent und zuverlässig. Eine Nachba-
rin, die die ganze Familie gut kannte:
„Er war ein richtig netter, freundli-
cher und immer höflicher großer Jun-
ge. Das Verhältnis zu seinen Eltern
und seinem Bruder war allerbestere.
In dieser Familie war wirklich alles so
harmonisch, wie es besser eigentlich
gar nicht sein konnte.“ Nun sind Ver-
wandte, Freunde und Nachbarn be-
stürzt über die unfaßbare Gewalttat,
die sich in dem gepflegten Reihen-
haus ereignete. „Da muß sich etwas
aufgestaut und entladen haben, von
dem keiner etwas geahnt hat*
Dem Vater Karl H., der die Ham-
merschläge überlebte, geht es nach
Auskunft der Polizei „spürbar bes-
ser“. Doch was müssen das für see-
lische Qualen sein, die der 54jährige
nun durchmacht? Denn für das grau-
sige Geschehen, das seine Familie so
jäh zerstörte, wird er wohl nie eine
Erklärung finden.
SAD, Monte Carlo
Als eine Reminiszenz an das 18.
Jahrhundert unverkennbar ä la Mo-
zart kann die jüngste Chanel-Kollek-
tion beschrieben werden. Und so be-
zeichne te sie ihr „Erfinder“, der Ham-
burger Modeschöpfer Karl Lagerfeld:
„Sie ist eine moderne Version des 18.
Jahrhunderts.“ Sein Debüt gab er am
Wochenende an der palmengesaum-
ten CÖted'Azur. Denn zum ersten Mal
in der Geschichte des Hauses Chanel
wurde eine Kollektion nicht in Paris
gezeigt Lagerfeld folgte, wie er sagte,
dem Ruf von Prinzessin Caroline.
„Schließlich bin ich ihr Untertan“,
meinte der Mode-
zar, der seit zwei
Jahren ein Domi-
zil im Füstentum
besitzt Er zeigte
die 105 Modelle
während eines Ga-
la-Diners im
Sporting-Club, der
noch ganz in Rot
gehalten war. Kurz
zuvor tanzten in
ihm die Gäste des
„Bai de la Rose“.
Etwa 800 er-
lauchte Namen
aus Monaco,
Frankreich, Italien
und den USA wur-
den auf der Veran-
staltung regi- Schönheit Geis
Strien. Für 200 und Karl Logori
Mark konnten sie sich bei Pommery
Brut Lachs, roten und schwarzem
Kaviar und anderen Köstlichkeiten
die neue Kollektion ansehen.
Chaotisch
Ölinseln im Ekofisk teilweise ohne Versicherungsschutz
SAD, London
Caroline in schwarzer Taftrobe mit
weißem Oberteil und Schleife, das
ganze ein Chanel-Modell, erschien in
Begleitung von Ehemann Stefano
Casiraghi Der Modezar trug zu sei-
nem Markenzeichen, dem unver-
kennbaren (Mozart) Zopf, einen
Smoking im Look der 20er Jahre.
Fürst Rainier und Prinz Albert von
Monaco hatten wegen des Todes von
John B. Kelly, dem Bruder von Für-
stin Gracia, abgesagt
V*' A
Schönheit Geist und Eleganz.’ Caroline von Monaco
und Karl Lagerfeld fotoiafp
Schon jetzt zeichnet sich ab, daß
die Dreharbeiten chaotisch verlau-
fen werden, denn der Maestro än-
dert ständig das Skript So wird vor
der Kamera das gesprochen, was
Federico Fellini (65) extemporiert
Wie alle Filme des genialen Italie-
ners soll auch der jüngste wieder
einiges kosten. Er ist auf 15 Millio-
nen Mark veranschlagt und dreht
sich um ein gealtertes Tanzpaar, das
sich aus Reklamegrunden die Vor-
namen von Ginger Rogers und
Fred Astaire zugelegt hat „Ginger
und Fred“ soll die komisch-melan-
cholische Persiflage heißen, mit der
Fellini die pathetische Geschichte
von zwei Schauspielern erzählen
wüL Bei den Dreharbeiten herrscht
eine erinnenwgsträchtige Stim-
mung. Denn vor zwanzig Jahren
drehte Fellini den letzten Rim mit
seiner Frau Guilietta Masina, die
die weibliche Hauptrolle sptelen
wird. Daß sie überhaupt keine Ähn-
lichkeit mit Ginger Rogers hat, stört
weiter nicht Erinnerungen werden
auch um den zweiten Star des
Werks. Marcello Mastroianni (60),
wach, dessen große Filmkarriere
1959 mit dem Felüni-Rlm „Dolce
Vita“ begann. Er muß für den Elim
allerdings fünf Kilo abnehmen und
sich die Haare färben lassen.
Die Londoner Versicherer von
„Phillips Petroleum“ haben auf d as
Absinken des Meeresbodens (WELT
v. 20. 12. 1284) in der Nordsee reagiert
und werden sieben der 20 Ölinseln,
die das Unternehmen im Ekofisk-
Feld (norwegischer Teil der Nordsee)
betreibt künftig nur noch einge-
schränkten Versicherungsschutz ge-
währen. Damit best ätigte n drei Mo-
nate, nachdem die WELT als erste
deutsche Zeitung über das drama-
tische Ab sinken des Meeresbodens
berichtet hatte, die Londoner Versi-
cherungen den seinerzeit von allen
Beteiligten skeptisch aufjgenomme-
nen Bericht
Skandinavien, Großbritannien und
den Vereinigten Staaten) einstimmig,
für die unteren Decks von sieben Öl-
inseln den bisher gewährten Versi-
cherungsschutz gegen Seeschlag zu
entziehen. Sollte also eines dieser Un-
terdecks in Zukunft von Wellen be-
schädigt werden, ginge dies aus-
schließlich zu Lasten von „Phillips“.
Die Entscheidung hat unter den
Arbeitern der betreffenden Ölinseln
„beträchtliche Unruhe“ ausgelöst,
berichtet das Londoner Schiffahrts-
und Versicherungs-Fachblatt
„Lloyd's List“. Die Ekofisk-Betreiber
beruhigen jedoch, daß die Plattfor-
men nach wie vor strukturell sicher
seien.
Tests der Klassifikationsgesell-
schaft „Det Norske Veritas" haben
erwiesen, daß der Meeresboden in be-
stimmten Teilen des Ekofisk-Ffeldes
in den vergangenen zehn Jahren um
mehr als zwei Meter abgesunken ist.
Es ist das Ausmaß eines an sich nicht
ungewöhnlichen Phänomens, das
den Fachleuten Kopfzerbrechen be-
reitet: Ein Absinken um weitere zwei
Meter würde manche der Bohr- und
Förder-Plattformen strukturell ge-
fährden - die für den Fäll eines
schweren Sturms „eingebaute“ Si-
cherheitsmarge wäre dann zu gering.
Doch schon jetzt beschlossen die
„Phillips“-Versicherer (am London«:
Markt handelnde Assekuranzen aus
Welche Anforderungen an Stabili-
tät und Sicherheit der gigantischen
Ölplattformen zu stellen sind - und
zwar unabhängig vom Absinken des
Meeresbodens - beweist ein Orkan
vom Dezember 1979. Am Nikolaustag
jenes Jahres türmte der Sturm eine in
diesem Teil der Nordsee für unmög-
lich gehaltene Riesenwoge von 29 Me-
ter Hohe auf. Obwohl dieser Wasser-
berg, der voll gegen den Unterteil des
26 Meter über dem Wasserspiegel be-
findlichen Deckhauses der „Statfjord
A“ knallte, keinen sichtbaren Scha-
den anrichtete, bewiesen Feinmes-
sungen jedoch, daß die ganze Platt-
form noch drei Stunden nach dem
Schlag vibrierte.
wetter: Verbreitet Schneefaii 1 Für 50 Kopeken in den Moskauer Modehimmel
Vorhersage für Dienstag :
Im Osten und Süden Deutschlands
überwiegend stark bewölkt bis be-
deckt und verbreitet Schneefaii Im
Westen und Norden anfangs wolkig
mit Aufheiterungen, im Tagcsvcrlauf
auch hier Bewölkungsverdicntung und
von Ost nach West fortschreitender
Schneefall Im westlichen Rheinland
niedersc h la g s fr ei, TageshÖchsttempe
rat wen null bis plus 3, nachts null Dis
minus 5 Grad
Wettere Aussichten:
Für die Jahreszeit zu kalt
R.-M. BORNGÄSSER. Moskau
Weiß, mit Stukkaturen verziert,
sind die Säulen auf dem Laufsteg, um
die sie sich graziös drehen und wen-
den. Sie heißen Natascha oder Tanja,
tragen modische Ponyfransen oder
elegante Hochfrisuren, sind rank und
sportiv, zeigen gekonnt ihre Beine,
schwenken ihre Hüften und schauen
genauso blasiert wie ihre Kollegin ne n
in Rom und Paris: die Moskauer Man-
schei dener Mittelstand. Aus den Ein-
kaufsbeuteln kramen sie Papier und
Bleistift, zeichnen die Modelle auf;
um dann daheim selbst zu Nadel und
Faden zu greif«!.
Temperaturen am Montag , 13 Uhr:
m
Berlin
Bonn
Dresden
Kairo
Kopenh.
Las Palmas 18°
Frankfurt
Hamburg
Ust/Sylt
München
Stuttgart
Algier
Amsterdam 4"
■ •
*4o vTura
Barcelona 12®
om—» Wb UtaiMa.WsSnria&U'C. •&•*«.**■
■ Ntf* 'Spntapi *** *****
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Brüssel
Budapest
Bukarest
Helsinki
Istanbul
London 5“
Madrid 12"
Mailand 5*
Mallorca 11“
Moskau 1“
Nizza 11°
Oslo 1*
Paris 4“
Prag 0*
Rom I®
Stockholm -3°
Tel Aviv 24“
Tunis 11“
Wien 3*
Zürich -1“
Um iMHpadnMlndM ftOOfeOJ5ftnV
Sonnenaufgang“ am Mittwoch : 6.25
Uhr. Untergang: 1835 Uhr; Mondaaf-
ganr 8.37 Uhr, Untergang: 17.25 Uhr
•in MEZ, zentraler Ort Kassel
nequms.
Nachmittags um vier Uhr, mitten
in der Woche, Fiühjahrsmndenschau
im Haus der Mode am Kus n ez k ij
Most 14 in Moskau. Draußen schie-
ben sich die Menschen durch knö-
cheltiefen Pappschnee, ratschen über
vereiste Pflaster. Drinnen, im alten
Kaufmannspalais, wo bereits zur Zeit
der Zaren die Damen der Moskauer
Gesellschaft ihre Kleider rinkauften,
herrscht trockene Heizu n gslüft.
Dichtgedrängt sitzen die Moskowite-
rinnen. 50 Kopeken (etwa 1JI0 Mark)
kostet der Eintritt in diesen „Mode-
himmel“. Natürlich bietet diese „Se-
ance“, so das russische Wort, nicht
gerade das Bild wie auf einem Mode*
Treffen in westeuropäischen Me-
tropolen. Die Besucherinnen sind
Hausfrauen oder Studentinnen. Be-
Sechzig Modeschöpfer zeigen hier
im Allunionshaus ihre Kreationen für
die kommende Saison. 90 Prozent der
Modelle gehen in Serie. Die Lichter
der Kronleuchter flammen auf; eine
ältliche Dame greift zum Mikrophon:
„Das Wichtigste an der Mode ist das
Gefühl des Komforts, der Gemüt-
lichkeit und der Schönheit“ Die
Mannequins zeigen zuerst Damen-
mäntel für das Frühjahr in hellen Far-
ben - Grau, Blau, Beige - mit Leder-
applikationen. Auch die breite Schul-
termode ist bis nach Moskau vorge-
drungen. Um nicht Enttäuschung im
Publikum aufkommen zu lassen- zu
sehr kontrastieren die superschlan-
ken Vorführdamen zu den überwie-
gend starken Figuren im Publikum-,
tritt immer wieder eine Vollschlanke
auf. „Das Modell für die reifere, üppi-
gere Dame“, tönt es taktvoll übers
Mikrophon. Die Korpulente trägt
Klassisches. Applaus beim brav blau-
weiß Gepunkteten. Blauweiße Kom-
binationen scheinen überhaupt der
Renner zu werden. Blaue Blusen mit
eng«!, keck geschlitzten Röcken. Da-
zu tragen die Mannequins freche Ca-
notiers mit flatternden Bändern. Wa-
denlang lautet auch hier das modi-
sche Diktat „Dadurch werden wir
Frauen älter, aber eleganter“, be-
schwichtigt die Ansagerin skeptische
Mienen der Zuschauerinnen. „Über
sieben Brücken muß du gehn“,
klingt s jetzt vom Tonband. Kleider,
Kostüme und Mäntel rauschen vor-
bei Eine bunte Schau, glrichzgitig
ein melancholischer Kontrast zu den
hmigharlrenpn Pullovern, Röcken
und Kleidern im Publikum. Dazwi-
schen zwitschert die Dame am Mikro-
phon forciert- heiter. „Jede Frau hat
bei der Mode immer zwei Verbündete
- ihr Gefühl und den Spiegel“ - Er-
zwungene Heiterkeit breitet sich aus.
Die Hitze im Saal wird stärker, die
letzten Pelzkappen fallen, ramponier-
te Frisuren tauchen auf, Neben den
klassischen Farben Blau tmrf Weiß
wird zartes Rosa, Himmelblau und
kräftiges Rot vorgeschlagen. Som-
merkleider, Bürokleider, Nachmit-
tagskleider spazieren vorbei Keine
tiefen Ausschnitte, nie ärmellos, nur
die hohen Rockschlitze verraten eine
Spur von Verruchtheit
Wichtige Accessoires sind breite
Ledergürtel und hautfarbene
Strümpfe. Dann taucht sogar ein
Dressman auf Der „Mann im grauen
Flanell“: „in“ ist darüber hinaus auch
der „Zweireiher“. Jetzt im Frühling,
trägt der elegante Moskowiter lässig
den Trenchcoat Nur, wer tut das?
Den Abschluß dieser Schau bilden
die Brautkleider, „die sich gern zum
Abendkleid einfarben lassen“. Mal
schimmern durchbrochene Blütenap-
plikationen auf, mal taucht eine lange
Knopfleiste im Rücken aut Die Mu-
sik wird feierlich . . .
Niemand erwartet hier wie in Paris
oder Rom, daß jetzt jemand seine Be-
stellung aufgibt Das bescheidene
Ziel des Modehauses ist vielmehr,
„den Geschmack der Frauen zu erzie-
hen“ und ihnen durch Verkauf der
entsprechenden Schnittmuster die
Anfertigung der Modelle zu ermögli-
chen. Doch auch diese sparsamen
Mode-Träume werden schiteil unter-
brochen. Schon im gegenüberliegen-
den Stoffgeschäft werden alle modi-
schen Ambitionen von der rauhen so-
wjetischen Wirklichkeit eingeholL Zu
kaufen gibt es nur kanariengelbe und
knallgrüne Synthetiks - Färben, die
doch in der kommenden Saison gar
nicht modisch sind.
Der Winter macht
nochmal Ernst:
Bayern im Schnee
J dpa, Hamburg
Nach dem Kalender ist seine Zeh
eigentlich rum, doch zwei Tä®e. vor
Toresschluß“ macht er tochefeM
tost: Der Süden der Burafcwepu-
blik Deutschland steckt wieder mrt-
tea im tiefsten Winter. Anhaltende
heftige SchneeffiUe ließen gestern «n
riesiges Gebiet, das «dl von Ost-
frankreich bis nach Österreich 0 -
streckt, unter einer dichten Schnee-
decke versinken. In Bayern fielen in
wenigen Stunden bis zu 30 Zentime-
ter, in Baden-Württemberg bis m
gehn Zentimeter und in den Alpen
sogar 70 Zentimet» Neuschnee. Das
„Weiß in Massen" sorgte für chao-
tische Verkehrsverhältnisse. Drei To-
te und zwei Schwerverletzte forderte
ein ' Unglück im Kreis Calw, als ein
Schulbus auf schneeglatter Fahrbahn
in Schleudern kam und eine zehn Me-
ta tiefe Böschung hinabstürzte. Im
Rhein-Main-Gebiet kam esauf verei-
sten Fahrbahnen zu langen Staus und
Unfällen. Auch in Italien schneite es.
Der Papst mußte seine eintägige Ra-
se in die Abruzzen absagen. ln den
bergigen Gegenden der Apennin-Re-
gion lag mehr als ein Meter Schnee^.
Bundesweiter Probealarm
- AP, Beim
Die rund 68 000 Wamsirenen des.
Zivitschutaes werden heute wieder
beiden. Der zentral ausgelöste Probe-
alarm beginnt um 1(L05 mit einem
gleic hbleibenden einminütigen Dau-
erten, der „Entwarnung“. Um 10.09
wird das Signal für das Einschalten
von Rundfunkgeräten als auf- und
abschwellender Heulten gegeben, um
10.13 folgt dann erneut die „Entwar-
nung“. Anschließend können die Ge-
meinden zwischen 10.15 und 10.20
Uhr ihre eigenen Sirenen für regional
begrenzte Alarme erproben.
Falsch beraten: Zahlen
rtr, Karlsruhe
Rechtsanwälte sind nach ein« 1 jetzt
veröffentlichten Entscheidung des
Bundesgerichtshofes {BGH} zur Zah-
lung von Schadenersatz verpflichtet,
wenn sie es versäumen, vor Beratung
eines Mandan ten den zugrundelie-
genden Sachverhalt genau zu klären
(AZ: IV ZR 65/83). Zwar könne der
Anwalt grundsätzlich auf die Rich-
tigkeit der Information durch seinen
Mandanten vertrauen, doch ist er zur
korrekten rechtlichen Beurteilung
der Information verpflichtet Dem
Urteil liegt ein Fall zugrunde, in dem
der Käufer ein« Eigentumswohnung
durch die fehlerhafte Beratung seines
Rechtsanwalts einen Schaden von
rund 75 000 Marte hatte. -
Navigationssystem für Lkw
dpa/VWD, Tokio
Den Weg durch das Labyrinth der
meist namenlosen Straßen in japani-
schen Städten soll jetzt ein Naviga-
tionssystem für Lieferwagen bah n e n .
Auf einem Femsehschirm kann der
Fahrer ablesen, wo er sich befindet
D« japanische Autokonzem Nissan
tor Co. hat das System entwickelt
und stellt es auf der Technologie- Aus-
stellung „Expo 85“ vor.
Flugzeugabsturz: Vier Tote
AP,Obenibmff
Vier Menschen kamen am Sonntag
abend in der Nähe von Oberoburg in
Unterfranken ums Leben, als ein
zweimotoriges Flugzeug vom Typ
„Cessna 414“ abstürzte. Die Maschine
war in Leeds in England gestartet
und befand sich auf dem Weg nach
Nürnberg. Die Polizei vermutet, daß
sie wegen eines technischen Defekts
ins Trudeln feam und eine Stark-
stromleitung streifte. Die Leichen
sind noch nicht identifiziert.
Zwei Frauen erschossen
dpa, Rfissebhcfan/DanniUilt
Die Leichen von zwei Frauen im
Alter von 26 und 29 Jahren aus Rüs-
selsheim und Darmstadt hat ein Last-
wagenfahrer am Sonntag auf einem
Autobahnpaikplatz in der Nähe von
Rüsselsheim gefunden. Beide Frauen
waren auf dem Parkplatz mit ein«
Pistole «schossen worden. Ihre Dei-
chen lagen in einem Pkw, mit dem sie
in der Nacht von Rüsselsheim zu ei-
ner Diskothek am Rhem-Main-Flug-
hflfen fahr en wollten.
Auf Eisscholle gefangen
AFP, Warschau
Mit dem Schrecken davon kamen
43 polnische Angler, die am Sonntag
in der Odor-Mündung auf rinar Eis-
scholle festsaßen. Die Scholle hatte
sich plötzlich vom Ufer gelöst und zu
begann zu schmelzen. Mehrere Schif-
fe und Hubschraub« beteiligten sich
an Her d ramatischen Rp tfaing^ ktion.
Unterwasser-Rekord
AFP, Brüssel
Der 29jährige Brüsseler Feuer-
wehrmann Mfchd Kindermans stellte
einen Zeitrekord auf: 105 Stunden, 14
Minuten iind. S9 Sekunden blieb er
unter Wasser. Sein Wunsch nach ei-
ner Portion Pommesfrites nach dem
fünftägigen Experiment wurde aller-
dings nicht, erfüllt Der Arzt geneh-
migte ihm nur Pürree.
ZU GUTER LETZT
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: JXe FDP als Parteider Aufsteiger.
Besser Ki& in derTasche als Sand im .
Getriebe“ - Überschrift derFrankftir-
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